Mit zunehmender Berufserfahrung steigt auch das Gehalt. In der Regel ist irgendwann aber auch Schluss: Doch wann erreichen Menschen ihr Gehaltsmaximum? Um diese Frage zu beantworten, hat die Online-Jobplattform Stepstone kürzlich den Gehaltspotenzial-Rechner veröffentlicht.
Das Tool ermöglicht es Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern, ihr potenzielles Spitzengehalt sowie das Alter, in dem sie es erreichen können, zu vergleichen. Zudem können sie nicht nur vorhersagen, wie sich ihr Gehalt im Laufe der Karriere entwickeln wird, sondern es auch mit anderen Branchen und Berufsfeldern vergleichen.
Die Berechnung, so lässt Stepstone wissen, gründet auf mehr als 250.000 realen Gehaltsdatensätzen des hauseigenen Gehaltsplaners. Hier sind Daten aus dem Zeitraum von Januar 2019 bis September 2020 enthalten. Die Angaben beziehen sich auf das durchschnittliche jährliche Bruttogehalt exklusive variabler Gehaltsbestandteile, heißt es in der Bekanntmachung weiter.
Während das Gehaltsniveau bei Berufseinsteigenden im Alter von 21 Jahren laut Analysen im Schnitt noch relativ ähnlich ist, öffnet sich die Gehaltsschere sehr schnell und geht mit zunehmendem Alter immer weiter auseinander.
Gehaltsmaximum: Frauen mit 41, Männer mit 52
Die meisten Menschen erreichen ihr höchstes Gehalt in der Mitte ihrer Karriere. Das Gehaltsmaximum der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer wird von einer Kombination verschiedener Faktoren beeinflusst – zum Beispiel von der eigenen Ausbildung, der Berufserfahrung und dem Geschlecht von Arbeitnehmenden sowie der Branche und dem Standort des Arbeitgebenden.
Das Geschlecht habe einen besonders entscheidenden Einfluss darauf, wann und bei welchem Gehalt die Menschen ihr maximales Gehalt erreichen: Frauen erreichen ihr Gehaltsmaximum im Schnitt mit 41 Jahren, Männer mit 52 Jahren.
Das habe Gründe, so der Stepstone-Analyst André Schaefer: „Spätestens ab dem 40. Lebensjahr entscheiden sich viele Menschen dazu, ob sie Personalverantwortung übernehmen möchten oder nicht“, so der Gehaltsexperte. „Es sind immer noch mehr Männer, die Führungspositionen übernehmen. Ihr Gehalt steigt damit noch weiter an.“
Der Durchschnittsverdienst von Männern läge aber auch durchweg bis ins Rentenalter über dem von Frauen, heißt es weiter. „Unsere Analysen zeigen, dass die Gehaltserwartungen von Frauen häufig deutlich niedriger als die von Männern sind und das bei gleicher Qualifikation.“
Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die außertariflich bezahlt werden, müssen ihr Gehalt regelmäßig verhandeln und brauchen dafür eine Orientierung. Mithilfe des Gehaltspotenzial-Rechners können sie laut Stepstone noch besser vergleichen, ob das Gehalt zu einem bestimmten Zeitpunkt marktüblich sei.
„Wer mehr verdienen möchte, dem raten wir vor allem, sich fortlaufend weiterzubilden oder auch Personalverantwortung zu übernehmen. Auch ein Jobwechsel zahlt sich in der Regel finanziell aus“, so André Schaefer. Tatsächlich gilt der Jobwechsel laut der Personalberatung Robert Half als einflussreichster Grund für ein höheres Gehalt.
Statistisch grober Unfug. Die Kurve zeigt Durchschnittswerte der ganzen Alterskohorte, während die Überschrift suggeriert, dass die Kurve auch für den Einzelnen gelten würde. Dabei kommt das Abflachen im Alter durch Frühverrentung etc. zustande. Ein individuelles Einkommen dürfte ohne Jobwechsel nicht so einfach ne Kurve nach unten machen.