
Dass Frauen in Tech-Berufen unterrepräsentiert sind, ist kein Geheimnis. In Deutschland sollen es OECD-Daten zufolge knapp 16 Prozent sein, die in der IT-Branche arbeiten. Zum Vergleich: Bulgarien schafft es als Spitzenreiter der erhobenen Staaten auf gerade einmal 30 Prozent. Beide Werte sind ausbaubar. Doch warum ist das eigentlich so?
Sowohl geschlechterspezifische Vorurteile als auch strukturelle Ungerechtigkeiten sind häufig genannte Gründe. Wer als Frau in die IT-Branche geht, fühlt sich nicht selten als Außenseiterin. Ein Gefühl, das nicht zuletzt weibliche Nachwuchstalente von einem Berufseinstieg abgeschreckt. Ein Teufelskreis.
Frauen in der IT: Sucht euch starke Mentorinnen!
Dass die Welt – insbesondere für junge Frauen, die in Tech tätig sind – kein fairer Ort sei, gibt auch die Amazon-Managerin Nancy Wang auf Linkedin zu verstehen. Dort schreibt die Director of Engineering des Cloud-Computing-Dienstleisters Amazon Web Service: „Es ist kein Zufall, dass wir mit zahlreichen Fällen von Vorurteilen am Arbeitsplatz oder sogar Belästigungen konfrontiert wurden.“
In jeder Situation, in der Frauen in der Unterzahl sind, sei es ihrer Ansicht nach sehr wichtig, dass sie trotzdem zuversichtlich handeln und ihre Meinungen durchsetzen. Dafür braucht es Kraft. Und die geben ihr vor allem weibliche Beraterinnen. „Mein größter Ratschlag für junge Frauen im technischen Bereich ist, sich eine starke weiblichen Mentorin zu suchen“, erklärt Nancy Wang, die vor ihrer Karriere bei Amazon auch schon bei Google Fiber gearbeitet hat.
Frauen aus der Branche würden gute Ratschläge für den beruflichen Werdegang geben und seien zudem emphatische Zuhörerinnen sobald unvorhergesehene Herausforderungen im Job eintreten. „Ich war sehr glücklich, Mentorinnen in meiner Karriere gehabt zu haben, die für mich eingetreten sind, mich in neue Rollen versetzt haben und die großartige Beraterinnen in harten Momenten waren“, erklärt Nancy Wang.
„Es ist kein Zufall, dass wir mit zahlreichen Fällen von Vorurteilen am Arbeitsplatz konfrontiert sind.“
Wie schwierig es sein kann, diese Frauen zu finden, ist der AWS-Managerin durchaus bewusst. Auch deshalb hat sie ein Non-Profit in den USA gegründet, das weibliche Tech-Kräfte vernetzen und sie bei ihren Karrieren unterstützen will. Das Netzwerk „Advancing Women in Product“ wurde 2017 von Nancy Wang gegründet, um „die Probleme zu adressieren, denen wir in Tech-Führungspositionen begegnet sind“, heißt es auf der Website.
In etwa 6.000 Personen seien dem Netzwerk beigetreten. Im Jahr 2018 kamen neue Büros in London, Paris und Berlin dazu. Außerdem kooperiere man mit Partnern wie der Wharton School of Business.
Frauen-Netzwerke auch in Deutschland aktiv
Auch hierzulande haben sich in den vergangenen Jahren ähnliche Netzwerke etabliert. Eines der populärsten Beispiele ist „Global Digital Women“. Gegründet wurde die Initiative in Berlin mit dem Ziel als „führender Diversity-Experte mittelständische Unternehmen und Konzerne dabei zu unterstützen, die Diversität und Digitalisierung weiter zu fördern.“
Auch die Digital Media Women, gegründet in Hamburg, arbeitet für mehr Sichtbarkeit von Frauen beispielsweise auf Bühnen – ob auf Konferenzen, in Fachmedien oder in Management Boards.
So ein grenzenloser Blödsinn… Frauen sollen sich weibliche Mentorinnen suchen und sich dabei noch mehr ausgrenzen – selten so einen Bullshit gehört.
Frauen sollten klug und selbstbewusst handeln und sich sowohl mit Männern als auch mit Frauen vernetzen. Und vielleicht nicht von morgens bis abends an Kinder und Familie denken und von der großen Liebe träumen. Dann klappt es auch im Beruf.
Da muss ich Dir zustimmen Julia.
Zudem haben es Männer auch nicht leicht, solche Artikel lesen sich immer als würde Männern alles nur zufliegen.
die frauenquote sollte doch bitte mal zunächst in allen handwerksberufen auf 50% angehoben und erfüllt werden! was bringt es eine frauenquote für aufsichtsräte und vorstände einzuführen welche weniger als ein promill aller arbeitnehmer deutschlands ausmacht?
Wenn sich halt auch auf 50% der offenen Stellen auch Frauen bewerben würden. Ich denke im Handwerk wird das sehr schwierig sein. In meiner Zeit als Veranstaltungstechniker hatten wir von 10 Bewerber:innen eine Frau. Wir haben sie natürlich, wie auch alle anderen, die in Frage kamen zum Vor-Praktikum eingeladen.
Danach haben wir uns halt nicht für sie entschieden, weil jemand anderes in diesem Fall deutlich kompetenter war. Ich habe in der Branche schon sehr viel mit Frauen zusammengearbeitet, die es absolut drauf hatten und mir auch einige Tipps mitgegeben haben. Allerdings sind sie halt in der Minderheit, weil sich einfach deutlich mehr Männer für diesen Beruf begeistern können.
Nur nach Quote zu gehen ist meines Erachtens ziemlicher Quatsch weil da mitunter gar kein Bewerbermarkt für existiert. Die Kompetenz für den Job muss stimmen.
Ansonsten auch bitte eine 50% Quote für Erzieher, mit der Pflicht nur noch Männliche Wesen einzustellen bis die Quote erfüllt wird.