Geld, Zeit, Flexibilität: Jeder Dritte würde für Homeoffice weniger Gehalt akzeptieren
Die Möglichkeit, von zu Hause aus zu arbeiten, ist nach der Corona-Pandemie für viele Beschäftigte kaum mehr aus dem Alltag wegzudenken. Eine Umfrage des Softwareanbieters Capterra zeigt jetzt, wie hoch der Homeoffice-Stellenwert tatsächlich ist – und welche Maßnahmen Mitarbeitende dazu motivieren könnten, doch wieder ab und an ins Büro zu kommen.
Umfrageergebnis: Hybrid und Homeoffice gleichauf
Capterra hat im März 2024 2.716 Menschen in insgesamt elf Ländern von Mexiko bis Australien befragt. 246 der Teilnehmenden waren Deutsche, die Befragung wurde online durchgeführt.
Die Ergebnisse, die Capterra in einer Pressemitteilung veröffentlicht hat, zeigen unter anderem: 45 Prozent der befragten Deutschen wollen am liebsten immer remote arbeiten, genauso viele können sich ein hybrides Modell vorstellen. Nur 10 Prozent der Befragten würden gerne durchgehend vor Ort arbeiten.
Für die Freiheit, im Homeoffice zu arbeiten, würden einige sogar eine ganz bestimmte Einbuße in Kauf nehmen: 38 Prozent der von Capterra befragten Arbeitnehmer in Deutschland wären bereit, weniger Gehalt zu akzeptieren, wenn sie dafür von zu Hause aus arbeiten dürfen.
Zu diesem Ergebnis muss allerdings gesagt werden: Die Zahl der befragten Deutschen ist nicht besonders hoch, Capterra macht zudem keine Angaben, inwiefern die Stichprobe repräsentativ für Deutschland ist. Und: Das Softwareunternehmen vermarktet selbst Kollaborationstools.
Spannende Perspektiven liefert die Umfrage trotzdem.
Warum eigentlich Homeoffice? Es geht auch ums Geld
Wird übers Homeoffice diskutiert, ist häufig von Zeitersparnis und erhöhter Flexibilität die Rede. Die Capterra-Befragung zeigt allerdings: Es geht auch ums Geld. Denn der Weg zur Arbeit wird nicht immer vom Arbeitgeber finanziert, dazu kommen beispielsweise Kosten fürs Mittagessen auswärts oder eine längere Kinderbetreuung – und das nicht nur in Deutschland.
1.569 der 2.716 international Befragten gaben gegenüber Capterra an, dass ihre Ausgaben für die Arbeit in den letzten zwölf Monaten gestiegen sind. Besonders betroffen waren dabei hybrid arbeitende Menschen: 64 Prozent von ihnen berichteten von gestiegenen Kosten. Bei den Beschäftigten im Office waren 60 Prozent betroffen, in der Gruppe der Remote-Arbeitenden haben 40 Prozent einen Kostenanstieg verzeichnet.
Durch entsprechende Lohnsteigerungen aufgewogen wurden die gestiegenen Kosten lediglich bei 37 Prozent der Befragten. Die Untersuchung hat deswegen auch einen Blick auf Benefits abseits vom Gehalt geworfen, mit denen gerade hybrid arbeitende Unternehmen den Weg ins Office wieder attraktiver machen können.
Teamlunch, Fahrtkosten oder Fitness: Was Mitarbeitende ins Office lockt
Ganz oben auf der Liste steht: Essen. Kostenlose oder vergünstigte Mahlzeiten würden die Arbeit im Büro für 76 Prozent der Befragten attraktiver machen.
Auf die Verpflegung vor Ort folgen frei wählbare oder flexible Arbeitszeiten (steigert die Attraktivität für 69 Prozent der Befragten), Erstattung von Park- und Fahrtkosten (64 Prozent), Fitness- oder Wellnessangebote vor Ort (57 Prozent) sowie Lern- und Weiterbildungsmöglichkeiten zur „Financial Wellness“(44 Prozent).