Anzeige
Anzeige
News

Giffey hält Idee einer autofreien Stadt für „wirklichkeitsfremd“

Nach Einschätzung von Berlins SPD-Chefin Franziska Giffey werden Autos auch in Zukunft zum Mobilitätsmix in der Metropole dazugehören.

Von Eike Kühl
2 Min.
Artikel merken
Anzeige
Anzeige

Franziska Giffey im Jahr 2019 (Foto: photocosmos1 / Shutterstock)

„Eine 3,7-Millionen-Menschen-Stadt völlig autofrei zu denken, halte ich für wirklichkeitsfremd“, sagte Giffey der Deutschen Presse-Agentur. „Viel eher muss es um Autos mit klimafreundlichem Antrieb gehen. Wir brauchen auch Möglichkeiten jenseits des Lastenfahrrads.“

Anzeige
Anzeige

Das gelte etwa für Handwerker, für Menschen, die in ihrer Mobilität eingeschränkt seien, oder für solche, „die mehr zu transportieren haben als sich selber“. „Das bedeutet, dass wir auch künftig eine Stadt sein werden, wo Menschen mit dem Auto unterwegs sind. Auch, aber nicht nur.“

Gleichwohl müsse dafür gesorgt werden, dass Autos umweltfreundlicher unterwegs sind – also mit Elektro- oder Wasserstoff-Antrieb. Giffey, die Spitzenkandidatin ihrer Partei für die Wahl zum Abgeordnetenhaus am 26. September ist, verwies in dem Zusammenhang auf das SPD-Ziel, 20.000 zusätzliche Ladesäulen in der Stadt zu schaffen.

Anzeige
Anzeige

Wichtig sei gleichzeitig der Ausbau des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV). „Wenn wir gute alternative Angebote wie zum Beispiel mit dem U-Bahn-Ausbau schaffen, um auch die Außenbezirke besser anzubinden, dann glaube ich, dass auch mehr Menschen umsteigen.“ Nötig sei ein attraktives Angebot, „in dem es Spaß macht, den Öffentlichen Nahverkehr zu benutzen“. Als Beispiel nannte Giffey die neue U5 vom Alexanderplatz zum Hauptbahnhof. Dazu gehörten auch preiswerte Fahrscheine: Die SPD plädiert für ein 365-Euro- Jahresticket.

Anzeige
Anzeige

„Radfahrer gegen Autofahrer, Fußgänger gegen Radfahrer“

„Mein Eindruck ist, dass wir zunehmend ein Gegeneinander in der Stadt erleben, also Radfahrer gegen Autofahrer, Fußgänger gegen Radfahrer“, beklagte Giffey. „Das ist aus meiner Sicht nicht gut. Wir müssen mit einer Grundhaltung an die Verkehrspolitik herangehen, die erstmal jeder Berlinerin und jedem Berliner zugesteht, so mobil zu sein, wie man es selber für sich möchte und braucht. Angebote statt Verbote – das muss die Devise sein.“

Und zu einem solchen Angebot gehörten neben einem attraktiven ÖPNV und einer engmaschigen Ladeinfrastruktur für E-Fahrzeuge auch sichere Radwege. Die grüne Verkehrs- und Umweltsenatorin Regine Günther habe sich hier viel vorgenommen. Aber jährlich zuletzt mehr als 7000 Radunfälle zeigten: „Wir haben noch nicht den Sicherheitsgrad der Radwege erreicht, den wir dringend bräuchten. Da müssen wir schneller werden“, sagte die SPD-Spitzenkandidatin. „Einfach ein paar gelbe Streifen auf die Straße zu kleben und Poller aufzustellen, ist noch kein sicherer und guter Radweg“, fügte sie mit Blick auf die in der Pandemie entstandenen so genannten Pop-up-Radwege hinzu.

Anzeige
Anzeige

Giffey stellte auch Initiativen in Frage, den öffentlichen Raum für Autos zu verknappen. „Nur die Tatsache, dass man Straßen sperrt oder Parkflächen nicht mehr zur Verfügung stellt, führt ja nicht dazu, dass es automatisch weniger wird. Der Verkehr sucht sich dann andere Wege“, sagte sie. Bestes Beispiel sei die Berliner Friedrichstraße. dpa

Mehr zu diesem Thema
Fast fertig!

Bitte klicke auf den Link in der Bestätigungsmail, um deine Anmeldung abzuschließen.

Du willst noch weitere Infos zum Newsletter? Jetzt mehr erfahren

Anzeige
Anzeige
Schreib den ersten Kommentar!
Bitte beachte unsere Community-Richtlinien

Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.

Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.

Dein t3n-Team

Melde dich mit deinem t3n Account an oder fülle die unteren Felder aus.

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus!
Hallo und herzlich willkommen bei t3n!

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus, um diesen Artikel zu lesen.

Wir sind ein unabhängiger Publisher mit einem Team von mehr als 75 fantastischen Menschen, aber ohne riesigen Konzern im Rücken. Banner und ähnliche Werbemittel sind für unsere Finanzierung sehr wichtig.

Schon jetzt und im Namen der gesamten t3n-Crew: vielen Dank für deine Unterstützung! 🙌

Deine t3n-Crew

Anleitung zur Deaktivierung
Artikel merken

Bitte melde dich an, um diesen Artikel in deiner persönlichen Merkliste auf t3n zu speichern.

Jetzt registrieren und merken

Du hast schon einen t3n-Account? Hier anmelden

oder
Auf Mastodon teilen

Gib die URL deiner Mastodon-Instanz ein, um den Artikel zu teilen.

Anzeige
Anzeige