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Google hat Arbeitgebern erlaubt, nichtbinäre Menschen bei Jobanzeigen auszuschließen

Wer nicht in ein binäres Geschlechterbild passt, konnte von Job- oder Wohnungsanzeigen gezielt ausgeschlossen werden. Mindestens 100 Unternehmen sollen die Option genutzt haben.

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Regenbogenflagge im Rahmen des Pride Month in Washington, DC im Jahr 2020. (Foto: DCStockPhotography / Shutterstock.com)

Nach Recherchen der gemeinnützigen US-Publikation The Markup erlaubte eine Einstellung in Googles Werbesystem, nichtbinäre Menschen als Ziel für Kampagnen auszuschließen. Das bedeutet konkret, dass Werbetreibende ihre Anzeigen gezielt nur an Menschen ausspielen konnten, die sich als Frau oder Mann gegenüber Google identifiziert hatten. Wer das nicht getan hatte, bekam in dem Fall bestimmte Job- oder Wohnungsanzeigen gar nicht erst angezeigt.

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Im Einklang mit US-amerikanischen Antidiskriminierungsgesetzen verbieten es Googles Werberichtlinien, Frauen oder Männer gezielt von Anzeigen für Jobs, Wohnungen oder Finanzprodukte auszuschließen. Weil es aber sehr wohl möglich war, Menschen ohne Angabe eines der beiden Geschlechter als Werbeziel auszuschließen, konnten Firmen absichtlich oder unabsichtlich nichtbinäre Menschen diskriminieren. Obwohl auch das nach den Google-Richtlinien eigentlich nicht erlaubt ist.

Nachdem The Markup Google über die Rechercheergebnisse informiert hat, hat ein Unternehmenssprecher gegenüber der Publikation angekündigt, die Option zukünftig zu deaktivieren. „Wir werden in den kommenden Wochen ein Update unserer Richtlinie und der Durchsetzung implementieren, um Werbetreibenden das Targeting oder den Ausschluss von Nutzern auf Basis der Kategorie ‚Geschlecht unbekannt‘ zu untersagen“, zitiert The Markup einen Google-Sprecher.

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Mindestens 100 Werbetreibende sollen die Option genutzt haben

Basierend auf Daten, die mit dem Browser-Plugin Ad Observer ermittelt wurden, schlossen mindestens 100 US-amerikanische Werbetreibende Menschen vom Targeting aus, die sich nicht als Frau oder Mann identifizieren wollten. Ad Observer ist ein von der New York University entwickeltes Plugin, das Online-Anzeigen der Nutzerinnen und Nutzer auf Facebook und Youtube sammelt, damit Wissenschaftler die Targeting-Mechanismen analysieren können.

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Wer Aufgrund von Targeting-Einstellungen von der Darstellung einzelner Anzeigen ausgeschlossen wird, merkt das grundsätzlich nicht. Auch einzelne Targeting-Kategorien zu unterbinden, schützt im Zweifel nicht vor Diskriminierung. Das zeigte eine Untersuchung der US-amerikanischen Privathochschule Northeastern University, laut der das Weglassen demographischer Faktoren nicht notwendigerweise für bessere Chancen über Alters- und Geschlechtergrenzen hinweg sorgt.

Ebenfalls interessant: Diskriminierung: Deshalb platzte Amazons Traum vom KI-gestützten Recruiting

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