Die Funktion „kraftstoffsparende Routen“ hatte Google für seinen Kartendienst in den USA und Kanada schon im Oktober 2021 freigegeben. Mit einem guten Dreivierteljahr Verzug landet die Funktion für den Klima- und Geldbeutelschutz in Deutschland. Die Funktion ist optional und muss von euch in der App aktiviert werden.
Google Maps: Kraftstoffsparende Routen sind optional
Laut Google sei das Suchaufkommen zu Kraftstoffpreisen aufgrund der massiven Preisanstiege um 338 Prozent angestiegen, sodass die neue Navigations-Funktion für viele womöglich eine willkommene Bereicherung sein dürfte.
In den USA und Kanada habe die Funktion aktiv zum Klimaschutz beigetragen, erklärt Google: Seitdem die neuen Routen in den USA und Kanada eingeführt wurden, konnten so viele CO2-Emissionen eingespart werden, als hätte man 100.000 Autos „aus dem Verkehr gezogen“. Das entspreche einer halben Million Tonnen CO2.
In den Google-Maps-Apps für Android und iOS soll die neue Funktion im Laufe der kommenden Wochen für alle Nutzer:innen Einzug halten. Die App zeige euch künftig neben der schnellsten Route, die seit jeher standardmäßig angezeigt wird, auch die kraftstoffsparende Route an, falls sie nicht schon die schnellste ist, so Google.
Auf einen Blick könnt ihr mit der neuen Funkion die relative Kraftstoffersparnis in Prozent und den Unterschied in der geschätzten Ankunftszeit zwischen den beiden Routen sehen. Hier könnt ihr dann die für euch am besten Geeignete auswählen.
Bei der KI-basierten Berechnung der Streckenvorschläge beziehe die Funktion neben der Streckenlänge auch weitere Faktoren wie die Straßenneigung, Straßentypen – wie Landstraßen oder Autobahnen –, den Verkehrsstatus (Stau, Stop-and-go etc.) mit ein und soll so dabei helfen, den potenziellen Kraftstoffverbrauch zu optimieren.
Google Maps: Kraftstoffsparende Routen in Deutschland für EU-spezifische Fahrzeuge
Mit der Einführung der kraftstoffsparenden Routen in Deutschland pilotiere Google auch die Möglichkeit, den Typ der Motorisierung anzugeben. So habt ihr die Wahl zwischen Benzin, Diesel, Hybrid oder elektrischem Antrieb, so Google.
Auf diese Weise könne die kraftstoffsparende Routenführung weiter optimiert werden, da die prozentualen Einsparungen und die empfohlene Route je nach Fahrzeugmotor variieren können.
Der Motortyp könne jederzeit in den Navigationseinstellungen oder in den Routenoptionen angepasst werden.
Google betont zudem, dass die genutzten Sprit- und Energieverbrauchsmodelle auf Grundlage von EU-spezifischen Fahrzeugen entwickelt wurden. Was die neue Funktion respektive Maps nicht kann, ist die Integration von Ladepunkten auf der Route für Elektroautos.
Laut Jeff Gonder vom Center for Integrated Mobility Sciences am National Renewable Energy Laboratory (NREL) ist die Integration der kraftstoffsparenden Routenführung „eine positive Entwicklung für alle Menschen“. „Die kraftstoffsparende Routenplanung von Google Maps bringt nicht nur die kraftstoffeffiziente Technologie des NREL aus dem Labor auf die Straße, sondern hat auch ein enormes Potenzial, die Emissionen deutlich zu senken und Autofahrer:innen Geld für Benzin, Diesel und Energie zu sparen. Und das ist sowohl für die Menschen als auch für den Planeten gut.“
Laut Google ist Deutschland das erste europäische Land, in dem die kraftstoffsparenden Routen eingeführt werden. Im Laufe der kommenden Monate sollen weitere Länder folgen. Bis dahin lassen sich diese Routen nur hierzulande nutzen, wodurch ein länderübergreifender Einsatz dieser Funktion noch nicht gegeben ist.