Google hat erkannt, dass es bei Videokonferenzen nicht nur darum geht, dass sich die Teilnehmenden gegenseitig einigermaßen gut sehen und hören können. Vielmehr sind Videokonferenz-Lösungen in der Coronapandemie zu den wichtigsten Kollaborations-Tools überhaupt geworden.
Wenn eine Software diesen Status erreicht, muss sie mehr bieten als die reine Basisfunktionalität. Das nun bevorstehende Update für Google Meet trägt diesem Aspekt Rechnung.
Google Meet bringt aufgeräumteres Interface
Vor allem an der Benutzeroberfläche hat Google geschraubt. Die bietet jetzt weit mehr Informationen in einem besseren Überblick und vereinfacht dadurch die Verwendung deutlich.
Es beginnt damit, dass Google Meet Teilnehmenden mehr Kontrolle über die eigene Darstellung im Konferenz-Stream gibt. So mag es manch einer bevorzugen, auf dem eigenen Bildschirm nicht in gleicher Größe wie die anderen angezeigt zu werden. Manch einer will sich vielleicht gar nicht sehen. Hier bietet Meet künftig die Möglichkeit, sich selbst als kleine Vorschau, in einem schwebenden Fenster oder eben gar nicht auf dem Screen zu verankern. Das soll auch in normalen Calls funktionieren.
Wenn Präsentationen in einer Konferenz gehalten werden, können diese nun in gleicher Größe angezeigt werden wie die übrigen Teilnehmer. Sie müssen nicht mehr dominant den Bildschirm füllen, können es aber. Das entscheiden die Teilnehmenden jetzt für sich individuell.
Anpinnen von Teilnehmern verbessert den Fokus
Eine neue Funktion zum Anpinnen von Video-Feeds erlaubt es, sich aus einer Konferenz etwa die Teilnehmer herauszupicken, die man besonders und damit größer im Auge behalten will. Angepinnte Teilnehmer erhalten mehr Bildschirmplatz als die anderen.
Alle Bedienelemente hat Google nun auf den unteren Bildschirmrand konzentriert. So bleibt mehr Platz für die eigentliche Darstellung der Konferenz und ihrer Teilnehmenden. Die Werkzeugleiste am unteren Rand bleibt dabei ständig sichtbar, sodass euch weder entgehen kann, wenn ihr versehentlich auf stumm geschaltet seid, noch, wenn es irgendwo Untertitel zu sehen gibt.
Den Button zum Verlassen des Calls hat Google nun etwas von den Buttons für Mikrofon und Kamera abgesetzt, um versehentliches Auflegen zu vermeiden.
Neue KI-Features: Google Meet wird intelligenter
Zudem erhält Google Meet weitere KI-Features. Nutzer auf mobilen Geräten profitieren von einem Datenspar-Modus. Eine KI passt die Streams so an, dass sie möglichst wenig Bandbreite fressen und trotzdem benutzbar bleiben.
Auch um euer Aussehen im Auge der anderen kümmert sich das neue Meet. Eine KI-gestützte Belichtungskorrektur etwa soll dafür sorgen, dass ihr noch ordentlich zu erkennen seid, obwohl euch etwa eine starke Lichtquelle von hinten anstrahlt oder die Lichtverhältnisse insgesamt eher fragwürdig sind.
Ebenfalls auf KI setzt die neue Autozoom-Funktion, die euch stets im Zentrum des Bildes fokussiert – auch, wenn ihr euch bewegt. Ebenso schließt Google Meet endlich zu Zoom auf, was die virtuellen Konferenz-Hintergründe in Video-Form betrifft.
Video-Hintergründe kommen zu Meet – wenigstens ein paar
Vorbei sind die Zeiten, in denen ihr das alte Etagenbett hinter euch mit einem Bettlaken abhängen musstet. Dabei bleibt Meet indes immer noch ein Stück hinter den Möglichkeiten des populären Wettbewerbers zurück, denn bei Meet kann nur aus drei Video-Hintergründen gewählt werden, während Zoom euch beliebige, auch eigene Hintergründe wählen lässt. Entscheidet euch also einstweilen vielleicht doch eher für ein Bild. Die sind auch in Meet frei wählbar.
Die angekündigten Updates gelten zunächst für die Web-Version von Google Meet und werden über die kommenden Wochen ausgerollt.