Google Pay ist Googles Antwort auf Apple Pay. Der Dienst wurde 2015 im Zuge der Entwicklerkonferenz Google I/O als Android Pay angekündigt und ist im September 2015 zunächst in den USA gestartet. Es folgten Launches in zahlreichen europäischen Ländern wie Großbritannien, Polen und Belgien. Im Januar 2018 hat Google den Payment-Dienst in Google Pay umbenannt. Im Juni 2018 fiel der Startschuss für den deutschen Markt.
Was lässt sich mit Google Pay anstellen?
Unter dem Namen Google Pay bringt das Unternehmen neben Android Pay die virtuelle Geldbörse Google Wallet, Kundenkarten und weitere Dienste unter ein Dach. Mit Google Pay könnt ihr nicht nur mit eurem Smartphone in Supermärkten oder anderen Läden bezahlen, sondern auch auf Websites wie Airbnb, Foodora und in Apps (virtuelle) Dinge kaufen.
Darüber hinaus habt ihr die Möglichkeit, Kleinbeträge an eure Freunde oder andere Kontakte zu versenden. Das funktioniert nicht nur über die Google-Pay-App, sondern auch über den Google Assistant mit einem simplen Sprachbefehl wie „Schicke 5 Euro an Ralf wegen des Geburtstagsgeschenks für Olaf.“ Zum Versenden benötigt ihr entweder die Mail-Adresse oder die Mobilnummer. In Deutschland ist diese Funktion bislang noch nicht nutzbar.
In einigen Städten ist es zudem möglich, Fahrscheine für den öffentlichen Nahverkehr per Google Pay zu kaufen – in London ist das beispielsweise problemlos durchführbar. Außerdem könnt ihr in der Google Pay-App auch eure Kundenkarten sammeln und bei Bedarf vorzeigen, um kein Sparangebot zu verpassen. Zu Bonusprogramm-Partnern gehören etwa Starbucks, McDonald’s, Payback, Ikea, Five Guys, Lufthansa und Dunkin’ Donuts. Überdies belohnt Google Pay-User durch die Zahlung von Google-Play-
Ihr könnt in der Google-Pay-App nicht nur eure Treuekarte sammeln, seit einiger Zeit besteht die Möglichkeit, Konzerttickets und Bordkarten für Flüge darin abzulegen. In Deutschland funktioniert das nur bedingt, da Ticketing-Unternehmen entsprechende Unterstützung bieten müssen. Genauso verhält es sich bei den Bordkarten – hier sind die Fluggesellschaften gefragt, eine bestimmte Schnittstelle anzusprechen. Welche Fluggesellschaften mittlerweile an Bord sind, ist unklar. Sicher ist allerdings, dass sowohl Vueling als auch Easyjet diese Option bieten. In der App erhaltet ihr nach Hinterlegung der Bordkarten nicht nur eure Flugdaten angezeigt , durch Anbindung an Googles Flüge-Dienst erhaltet ihr darin auch Informationen zu Verspätungen.
Banken und Bezahlmethoden | Unterstützte Karten | Nicht unterstützte Karten |
---|---|---|
Comdirect | Visa Credit, Visa Prepaid-Karten | American Express, Girocard |
Commerzbank | Mastercard-Premium, Visa Premium, Visa Young, Mastercard Classic, Visa Classic, Mastercard Gold, Visa Gold, Mastercard-Direct Debit, Prepaid cards | Girocard, Visa TUI, Visa Deutsche Bahn, Visa Tchibo Plus, Corporate Credit-Cards, Business-Credit-Cards |
N26 | Alle Mastercard-Debitkarten | |
BW-Bank (Baden-Württembergische Bank, LBBW) | Alle Visa- und Mastercard-Kreditkarten | |
VIMPay | VIMpay Mastercard (Standard & Premium); Jedes verifizierte deutsche Bankkonto in Verbindung mit digitalen VIMpay Mastercards (Standard & Premium) | |
Revolut | Mastercard-Karten | Visa-Karten |
Paypal | Jedes in PayPal hinterlegte und verifizierte Deutsche Bankkonto | Alle in PayPal hinterlegten Debit- oder Kreditkarten |
DKB | angekündigt |
Wie funktioniert das Bezahlen per Google Pay?
Um in Stores mit Google Pay bezahlen zu können, müsst ihr zuerst eure Kredit- oder Debit-Kartendaten, seit Oktober 2018 auch euren Paypal-Account in der App hinterlegen – in den USA ist es sogar möglich Visa-Checkout mit Google Pay zu verknüpfen. Ist das geschehen, könnt ihr fortan eure Geldbörse in Shops, die den Dienste unterstützen, getrost in der Tasche lassen.
Durch kurzes Halten eures Android-Smartphones an ein kompatibles Kassenterminal im Geschäft (etwa im Supermarkt oder Restaurant) könnt ihr bezahlen. Unterstützt werden alle Android-Smartphones, die mindestens Android 4.4 Kitkat installiert und eine aktive Geräte-/Displaysperre eingestellt haben. Es ist ebenso erforderlich, dass ein NFC-Modul im Smartphone verbaut ist. In nahezu allen Mittel- und Oberklasse-Smartphones ist es vorhanden, bei Einsteigergeräten lassen es Hersteller leider nicht selten aus Kostengründen weg.
Technisch betrachtet gibt sich das Smartphone als NFC-Wallet mit Host-Card-Emulation (HCE) aus. Unterstützung für Host-Card-Emulation ist in Zehntausenden Kartenterminals in Supermärkten und anderen Geschäften bereits vorzufinden. In vielen Kreditkarten, die einen NFC-Chip integriert haben, ist auch schon das kontaktlose Bezahlen möglich, das praktisch mit dem Google-Pay-Verfahren identisch ist.
Google Pay am 26. Juni 2018 in Deutschland gestartet
Der offizielle Deutschlandstart von Google Pay ist am 26. Juni erfolgt. Wochen vorher kündigte sich der Start schon durch die Comdirect-Bank an, die eine Info-Seite über Google Pay freigeschaltet hatte. Diese wurde zwar wieder rasch entfernt, eine Support-Mitarbeiterin bestätigte indes, es würde „bald losgehen“.
Am 26. Juni ist die Google-Pay-App mitsamt einer deutschen Infoseite von Google veröffentlicht worden. Auf der Website wird über teilnehmende Banken und Shops informiert. Die Anzahl der Banken hält sich noch in Grenzen. Neben Comdirect und der Commerzbank sind noch Boon und N26 dabei. Außerdem sind die Landesbank Baden-Württemberg und Revolut im November hinzugekommen. Vor Ort in Ladengeschäften könnt ihr unter anderem bei Kaufland, Lidl, Aldi Süd, Adidas und Hornbach mit eurem Smartphone bezahlen.
Dieser Artikel vom 19. Mai 2018 wurde am 22. Februar 2019 aktualisiert.
Ich nutze seit Monaten die Deutsche Bank App und zahle mit der integrierten Kreditkartenfunktion kontaktlos per NFC am Androiden. Geht extrem gut, sehr userfriendly. Obwohl ich Bargeld-Fan bin, animiert die Lösung zum teilweisen Umsteigen! :)
Bis 25,- € ohne PIN, darüber mit der Kreditkarten-PIN. Das Smartphone ist ja sowieso per PIN oder Fingerabdruck gesichert.
> Host-Card-Emulation ist in Zehntausenden Kartenterminals in Supermärkten und anderen Geschäften bereits vorzufinden.
Nehmen wir mal an, dass das wirklich so wäre. Wie würde dann eine Zahlung mit einer „normalen“ Plastik Kreditkarte funktionieren?
Das Kartengerät an der Kasse gibt sich via HCE als Kreditkarte zu erkennen und wartet darauf von einem Zahlterminal gelesen zu werden.
Dann kommt die „normale“ Plastikkarte daher und oh wunder, die gibt sich ebenfalls als Kreditkarte zu erkennen und wartet darauf von einem Zahlterminal gelesen zu werden.
Das funktioniert also schonmal nicht.
Versuchen wir es also mit einem Smartphone und entsprechender App um Zahlungen per NFC zu akzeptieren (zumindest theoretisch sollte das ja gehen). Jetzt gehe ich also in den Supermarkt und rechne an der Kasse Waren für 100 EUR ab. Krieg ich jetzt vom Supermarktterminal 100 EUR bezahlt weil es ja nur eine Kreditkarte simuliert?
Das Verfahren klingt echt super durchdacht. Könnt Ihr mir bitte sagen wo und mit welchen Apps das geht? Ich will auch vom Supermarkt bezahlt werden!
Message ist angekommen. Sollte so besser verständlich sein.
Ja, jetzt machts mehr Sinn :D
Aber der Ansatz vom Supermarkt fürs einkaufen bezahlt zu werden gefiel mir auch ganz gut.
Also die folgende Aussage stimmt leider nicht:
„Unterstützt werden alle Android-Smartphones, die mindestens Android 4.4 Kitkat installiert und eine aktive Geräte-/Displaysperre eingestellt haben.“
Wir haben mindestens ein halbes Dutzend solcher Handys im Wohnzimmer liegen, aber Google Pay wird bei keinem funktionieren, denn man benötigt zusätzlich noch NFC. Und damit ist das ganze vollkommen nutzlos, denn dann kann ich auch einfach meine Kreditkarte hinhalten. Vorteil: Bei der Kreditkarte kann der Akku nie leer werden ;-)
Kundenkarten in der App sammeln und Geld an Freunde senden (sofern es denn in Deutschland auch aktiviert wird) gehen auch ohne NFC.
Wird Zeit das nun auch mal langsam Apple Pay kommt …