Googles Stadia startet bald auf iPhones und iPads, aber Nvidias Geforce Now ist schon da
In einigen Wochen will Google öffentliche Beta-Tests des Stadia-Dienstes auf iPhones und iPads starten. Wie erwartet, setzt die Gamestreaming-Plattform auf eine progressive Web-App (PWA). Die wird es erlauben, Stadia-Spiele über den Browser der Mobilgeräte zu streamen. Eine Reaktion Apples ist indes nicht unwahrscheinlich.
Nach Stadium-Kick: Die Stadia-PWA steht unter keinem guten Stern
Erst vor einem Monat hatte der iPhone-Konzern den Browser Stadium aus dem App-Store gekickt. Der hatte im Grunde bereits erlaubt, was Google mit der eigenen PWA jetzt ebenfalls ankündigt. Dabei war der Zugriff auf das Gamepad per Bluetooth der Knackpunkt.
Diese „Erweiterung“ der Webkit-Features wollte Apple nicht akzeptieren. Es bleibt abzuwarten, wie Google den Zugriff auf das Gamepad gelöst hat.
Wege zur kostenlosen Stadia Premiere Edition
Auch beim Hype um das in Kürze erscheinende Spiel „Cyberpunk 2077“ mischt Google mit. So können Nutzer, die das Spiel über den Stadia-Store vorbestellen, eine kostenlose Grundausstattung namens Stadia Premiere Edition erhalten. Diese Grundausstattung bringt auf der Hardware-Seite einen Google Chromecast Ultra im Einzelwert von circa 60 Euro und den Stadia-Controller für weitere rund 67 Euro mit.
Das Google Stadia unbedingt durchsetzen will, zeigt sich daran, dass der Anbieter jetzt auch seinen deutschen Youtube-Premium-Nutzern die Stadia Premiere Edition im Wert von 97 Euro schenkt. Vor ein paar Tagen gab es die Aktion bereits für US-Nutzer.
Voraussetzung für den kostenlosen Erhalt des Bundles ist das Vorhandensein eines Abos von Youtube Premium sowie der Abschluss eines Probe-Abos von Stadia Pro. Zusätzlich zur Hardware erhalten Neuabonnenten einen 10-Euro-Gutschein, der auf den nächsten Spielekauf angerechnet wird. Teil des Bundles ist auch die Erweiterung des Stadia Probezeitraums auf drei Monate.
Jubiläumsgeschenk: Stadia macht „Destiny 2“ kostenlos spielbar
Das einjährige Jubiläum nutzt der Streaming-Dienst zudem dazu, das Spiel „Destiny 2“ für alle Stadia-Nutzer auch ohne Abo kostenlos spielbar zu machen. Ab Donnerstag, den 19. November, steht „Destiny 2“ zusätzlich Nutzern der kostenlosen Stadia-Variante zur Verfügung spielen. Zahlende Abonnenten konnten das Spiel bereits zuvor inklusive aller bisherigen Erweiterungen ohne zusätzliche Kosten spielen. Voraussetzung war der Abschluss des rund zehn Euro teuren Stadia-Pro-Abos.
Nachdem die Basisversion von „Destiny 2“ schon länger auf Konsole und PC kostenlos spielbar war, stellt es nun eine der raren Möglichkeiten dar, Stadia sinnvoll kostenlos auf einem Mobilgerät auszuprobieren – wenn wir vom kostenlosen Probemonat absehen. Interessenten, die ohne den Abschluss eines Probe-Abos testen wollten, waren bisher auf wenige Demospiele beschränkt.
Der echte Gratis-Account, der im April eingeführt wurde, erlaubt das Streaming statt in 4K nur in Full HD. Das wäre noch zu verschmerzen. Allerdings enthält er keine Spiele. Die müssen Kunden dann einzeln nachkaufen.
Nvidia bringt Geforce Now auf Apples iOS
Während Google die öffentlichen iOS-Beta-Tests lediglich ankündigt, hat Nvidia seinen Streaming-Dienst Geforce Now bereits für den Safari-Browser unter Apples iOS als Beta freigegeben. Damit können Nutzer über die URL des Dienstes auch auf iPads und iPhones spielen.
Allerdings gibt es keine Unterstützung für Maus und Tastatur. Deshalb ist ein kompatibles Gamepad Pflicht. Fraglich ist auch hier, wie Apple mit dieser nicht autorisierten Nutzung der OS-Schnittstelle umgehen wird.
Zudem kündigt Nvidia die Einbindung weiterer Partner an. Nach dem Epic Games Store, Ubi Connect und Valves Steam soll in den nächsten Monaten auch GoG über Geforce Now eingebunden werden. Ebenso hat Nvidia die sofortige Verfügbarkeit bei Release für das sehnlich erwartete „Cyberpunk 2077“ angekündigt. Das eindrucksvoll wirkende Gesamt-Portfolio von Geforce Now birgt bei genauerem Hinsehen einige Dubletten. Das liegt daran, dass Spiele teilweise auf mehreren Partner-Plattformen erscheinen.
Cloud-Gaming weiter auf dem Vormarsch
Trotz des überaus erfolgreichen Markteintritts der neuen Konsolen aus den Häusern Sony und Microsoft, geben sich die Cloud-Streaminganbieter unverdrossen. Selbst Amazon kündigte im September mit Luna ein Game-Streaming-Angebot an.
Schon am Markt finden sich neben Stadia das bereits erwähnte Geforce Now von Nvidia, Sonys Playstation Now, Shadow und Microsofts Project xCloud, das in den Xbox Game Pass Ultimate integriert ist.