Die EU-Kommission beschäftigt sich aktuell mit Googles Anzeigengeschäft und Datenverarbeitung. Das Magazin Politico konnte zwei Fragebögen einsehen, die die Behörde an den Konzern geschickt hat. Auch in den USA laufen gegen Google Verfahren zu beiden Themen.
Die beiden europäischen Untersuchungen sind laut Politico aktuell vertraulich. Zwei EU-Beamte sagten aber, es sei nicht ausgeschlossen, dass die Verfahren in der Zukunft zu öffentlichen Anklagen führen könnten.
Daten und Anzeigen im Fokus
„Die Kommission hat potenzielle Bedenken in Bezug auf die Weise, wie Google Daten sammelt, erhebt, auf sie zugreift, sie verarbeitet, nutzt oder monetarisiert“, heißt es demnach in einem der Dokumente.
Bei der anderen Untersuchung geht es um die komplette Wertschöpfungskette im Ad-Tech-Bereich inklusive Googles Beziehungen zu Werbetreibenden, Publishern, Vermittlern und Wettbewerbern. Insidern zufolge gehe es unter anderem um Googles Pläne, keine Third-Party-Cookies im Chrome-Browser mehr zuzulassen.
Mehrere Milliarden-Strafen in den letzten Jahren
Laut Politico muss Google die Fragebögen bis zum 22. Januar beantworten. In den letzten Jahren hatte die EU-Kommission mehrfach neue Rekordstrafen gegen Google verhängt. Der Konzern musste 1,49 Milliarden Euro wegen unzulässiger Geschäftspraktiken bei der Onlinewerbung zahlen, 2,42 Milliarden wegen der Bevorzugung des eigenen Shopping-Dienstes und 4,43 Milliarden wegen seines Geschäftsmodells in Bezug auf Android.