
Der Lieferdienst Gorillas muss in Berlin eine Strafe wegen eines Logistikzentrums auf einem Gehweg zahlen, wie der Tagesspiegel berichtet. Gleichzeitig streiken erneut dutzende Kuriere.
Gorillas liefert Lebensmittel per Fahrradkurier aus und verspricht eine Lieferzeit von maximal zehn Minuten.
Logistikzentrum auf Gehweg
Das Startup hatte in der Prenzlauer Allee offenbar auf einem Gehweg eine Art Logistikzentrum errichtet. Auf Fotos sind parkende Kleintransporter mit Getränkekisten zu sehen.
Das Ordnungsamt hatte gefordert, den Gehweg bis zum 18. Juni zu räumen. Gorillas reagierte allerdings nicht auf die Forderung, wie Pankows Ordnungsstadtrat Daniel Krüger (AfD) dem Tagesspiegel sagte.
Das Bezirksamt habe eine höhere dreistellige Summe als Zwangsgeld verhängt. Sollte auch das wirkungslos bleiben, könnte demnach das Straßen- und Grünflächenamt den Gehweg räumen lassen.
Erneute Streiks
Gorillas wird nicht nur von außen, sondern auch von innen kritisiert. Mehrere Dutzend Fahrradkuriere versammelten sich am Montag vor der Unternehmenszentrale in Berlin und protestierten gegen die Arbeitsbedingungen, wie die Deutsche Presse-Agentur berichtet.
Das Gorillas Workers Collective teilte per Twitter einen Brief an die Unternehmensführung. Die Streikenden fordern die Zahlung von ausstehenden Gehältern, einen Ausgleich für verspätete Zahlungen, bezahlte Überstunden und gleiche Bezahlung für alle Kuriere.
Weitere Forderungen sind eine kürzere Probezeit und Klimaanlagen in Logistikzentren. Das Kollektiv fordert zudem, dass Gorillas das nötige Equipment für die Arbeit stellt, also etwa Helme, Schuhe, wetterfeste Kleidung, Smartphones und einen Internetvertrag. Außerdem müsse sich das Unternehmen mit Sexismus und Belästigung am Arbeitsplatz auseinandersetzen.