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200.000 Kunden betroffen: Supermarkt-Lieferdienst Gorillas hatte Sicherheitsleck

Sicherheitsexperten weisen dem Lieferdienst Gorillas eklatante Mängel in der Datensicherheit nach. 200.000 Kundendatensätze konnten umstandslos ausgelesen werden. Inzwischen soll die Lücke geschlossen worden sein.

2 Min. Lesezeit
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Gorillas ist ein Supermarktlieferdienst. (Foto: giggsy25/Shutterstock)

Beim Berliner Lieferservice Gorillas stellen sogenannte Picker die bestellten Waren zusammen, die dann von den sogenannten Ridern per Fahrrad ausgeliefert werden. Das soll in unter einer Stunde von Bestellung bis Auslieferung passieren. Der Dienst ist populär und bereits in mehr als 15 Städten in vier Ländern aktiv.

Expansionsgeschwindigkeit schlägt Entwicklergeschwindigkeit

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Eine jüngst abgeschlossene Finanzierungsrunde hat dem Startup nochmal 290 Millionen US-Dollar in die Kassen gespült. Mit dem Geld will der Dienst recht schnell in 50 weitere Städte expandieren. Auch weitere Länder, darunter die USA, sollen jetzt erschlossen werden.

Eine schnelle Expansion lässt häufig auf eine schnelle, vielfach zu schnelle Entwicklung kritischer Software schließen. Die Experten von Zerforschung wollten den Dienst auf ebendiesen Faktor überprüfen und kamen recht schnell zu unvorhergesehenen Ergebnissen.

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Gorillas Lieferdienst Lebensmittel Berlin

Gorillas liefert Lebensmittel unter anderem in Berlin und Dresden aus. (Bild: Gorillas)

Von wegen Hacking: Mit simplen Methoden zu allen Daten der Gorillas-Kunden

Über die simple Protokollierung des Datenverkehrs, den die App auf dem Endgerät auslöst, und die Betrachtung des Quellcodes ungeschützter HTML-, JavaScript- und Konfigurationsdateien fanden die Zerforscher etliche Hintergrundinformationen zur Entwicklerstruktur hinter der Gorillas-App. Ebenso fanden sie aber auch Lücken, die Scamming und Phishing erlaubt hätten.

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Die beeindruckendste Entdeckung dürfte dabei wohl darin bestehen, dass es mit einer beliebigen gültigen Zugangskennung eines Kunden möglich war, per GraphQL-Client auf alle gespeicherten Kunden-, Bestell- und Lieferdaten zuzugreifen.

Damit und mit der ebenfalls gefundenen Möglichkeit, E-Mails über einen Dienstleister im Namen von Gorillas zu versenden, wäre eine perfide Betrugsmasche möglich. Zerforschung skizziert ein Szenario, in dem die Kreditkartendaten der Kunden abgefischt werden, indem man ihnen vorgaukelt, bei ihrer letzten Bestellung vom xx. über dieses und jenes Produkt und im Gesamtwert von xx Euro habe es Schwierigkeiten bei der Bezahlung gegeben. Der Kunde möge doch bitte URL xyz aufrufen und dort seine Kartendaten neu bestätigen. Die Gefahr dessen bei einem Potenzial von rund 200.000 Kunden ist offensichtlich.

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Probleme werden zügig behoben

Nachdem Zerforschung die Probleme sauber dokumentiert und über das CERT-Bund auch Gorillas gemeldet hatte, wurden die Lücken durch das Unternehmen zügig beseitigt. Dass Gorillas die betroffenen Personen im Nachgang über die Lücke unterrichtet hat, bewerten die Experten von Zerforschung positiv, kritisieren jedoch, dass diese Informationen nicht vollständig gewesen seien.

Zerforschung ruft Investoren dazu auf, bei ihren Kapitalentscheidungen die Software-Sicherheit zu einem wichtigen Kriterium zu machen. Nur darin sehen sie einen wirksamen Hebel, um Unternehmen zu mehr Sorgfalt im Umgang mit der Datensicherheit zu bewegen.

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