Greta Thunberg: Agentur macht aus berühmten Plakat kostenlose Schriftart

Skolstrejk för Klimatet: Auch wenn nur wenige Menschen der schwedischen Sprache mächtig sind, die Botschaft der Klimaschutzaktivistin Greta Thunberg kennt fast jeder. Im August 2018 setzte sich die 16-jährige Schülerin mit verstohlenem Blick vor den Reichstag in Stockholm, um durch Schulschwänzen auf den Klimawandel aufmerksam zu machen. Immer freitags und immer mit weißem Pappkarton, von Hand beschriftet mit „Skolstrejk för Klimatet“ in dicken schwarzen Lettern.
Wie Thunberg hat es die Botschaft ein Jahr danach zu einer beachtlichen Berühmtheit gebracht. Kaum ein Zeitungsartikel, der nicht mit dem Plakat bebildert wird. Kaum ein Protestzug, der ohne Nachbildungen auskommt. Aus dem Ein-Frau-Streik ist eine globale Protestbewegung geworden, die Politiker vor sich her treibt.
Eine New Yorker Agentur hat ihre Unterstützung für die Bewegung jetzt auf eigene Weise demonstriert. Aus dem selbstgemalten Plakat wurde eine ganze Schriftart entwickelt: die „Greta Grotesk“, für jedermann kostenlos zum Download verfügbar. Erdacht hat sie Tal Shab, Designer und Mitgründer der Agentur Uno, die sich nach eigenen Angaben für den Umweltschutz engagiert. Er sei überrascht gewesen, wie wenig angesichts der medialen Aufmerksamkeit für Greta Thunberg über die Typografie ihres Plakats gesprochen worden sei. „Da gibt es dieses ikonische Stück visueller Kommunikation – und keinem fällt so richtig auf, wie zentral dieses Design für die Bewegung ist“, sagte Shab gegenüber dem Branchenblog It’s Nice That.

Greta Grotesk: So sieht der inoffizielle Protestfont aus. (Bild: theunoagency.com)
Als Hommage an „Gretas Stärke in der Kommunikation“ hätten er und sein Team daraufhin eine Schriftart entworfen. Kein einfaches Unterfangen: Schließlich hatte Thunberg ihr Plakat von Hand beschrieben, mit einem kurzen Schriftzug, der auf 14 Buchstaben begrenzt war. Das Team musste also nach Mustern in den verschiedenen Buchstaben suchen, neue Buchstaben nachzeichnen und als Vektorgrafik umwandeln.
Zwar besteht „Greta Grotesk“ nur aus Großbuchstaben, nicht einmal das ikonische „Ö“ ist vorhanden, aber das sei laut Shab auch nicht wichtig: „Es fühlt sich an, als wäre das alles, was man braucht, um eine Botschaft über den Klimawandel zu vermitteln“, so der Designer. Es sei nicht darum gegangen, „die technisch versierteste oder gar die attraktivste Schrift zu kreieren, sondern um etwas Authentisches“ – eben die unvollkommenen, aber fetten Buchstaben. Für den Einsatz im Web eignet sich „Greta Grotesk“ entsprechend weniger. Für das nächste Protestplakat dafür umso mehr.
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Hat das mit dem Klimawandel zu tun, dass es kein ‚V‘ gibt?
;)
Das ist aber schlecht gemacht. Die Buchstaben entsprechen nicht den von Greta.
Sieht wiedermal nach einem Fall „ich mach was in diese Richtung, damit wir kostenlos Werbung erhalten“ aus. Das Thema Klimawandel ist das doch nicht, es geht nur um die Agentur, die sich in den Vordergrund setzen will und das auch noch so schlecht. Fehlendes V wurde ja schon angesprochen.
Überraschung: Es gibt ein V, aber wenn ihr zu doof seid ein Link zu klicken, wer kann da was für?