10 Observatorien außer Betrieb: Hacker greifen Teleskope an

Vom Hackerangriff betroffen: das Gemini Observatorium in Hawaii. (Foto: MarkoBeg / Shutterstock)
Hacker:innen haben Teleskope auf Hawaii und in Chile angegriffen: Zehn Observatorien waren daher zeitweise nicht in Betrieb, wie das Medienunternehmen Futurism berichtete. Bereits am 1. August 2023 meldet die Forschungseinrichtung Noirlab einen „Cybervorfall in ihren Computersystemen“. Aufgrund dieser musste damals die Arbeit mit dem Teleskop Gemini North im Gemini Observatorium in Hawaii eingestellt werden.
Aus Vorsicht sei ein Isolieren und Herunterfahren der Computersysteme des Gemini-Observatoriums beschlossen worden – Schäden am Observatorium seien so verhindert worden.
Das Zwillingsteleskop Gemini-Süd wurde ebenfalls abgestellt, allerdings planmäßig wegen technischer Arbeiten. Als Folge des Cyberangriffs wurden in den darauffolgenden Wochen weitere Teleskope, auch beim Cerro Tololo Observatorium in Chile, abgeschaltet. Bei einigen Teleskopen wurde auch die Fernbeobachtung unterbrochen.
Nun müssen Forscher:innen vor Ort Beobachtungen durchführen – allerdings können sie das nicht auf Dauer machen. Daher wird überlegt, Doktorant:innen nach Chile zu holen, um die Beobachtungen vor Ort zu unterstützen, wie das Wissenschaftsmagazin Science berichtet.
Gegenüber dem Magazin wollte sich Noirlab nicht dazu äußern, ob es sich bei dem Hackerangriff um eine Ransomware-Attacke handelt. Dabei sperren die Angreifer:innen Systeme, Betroffene kommen nicht mehr an ihre Daten. Zur Freigabe wird Lösegeld gefordert.
Offen ist auch die Frage, warum das Forschungszentrum Opfer von Hacker:innen geworden ist. „Möglicherweise weiß der Angreifer nicht einmal, dass er ein Observatorium angreift“, so zitiert Science den pensionierter Leiter des NSF Cybersecurity Center of Excellence, Von Welch.
Für die betroffenen Wissenschaftler:innen ist das Abschalten der Teleskope ein immenses Problem. Dadurch verpassen sie bei ihren Beobachtungen möglicherweise für die Forschung wichtige Zeitfenster, die sich so leicht nicht wiederholen lassen. So werden weltweit Forschungsprojekte gestört.
Das Noirlab gehört zur US-amerikanischen NSF’s National Optical-Infrared Astronomy Research Laboratory und wird von der US-Bundesregierung finanziert. Das Forschungszentrum ist auf bodengestützt, nächtlich-optische Infrarotastronomie spezialisiert.
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ist wohl eher eine militärische oder Geheimdienst Operation.
aber da sitzen ja auch die meisten Hacker…