Teleskop-Vergleich: So unterschiedlich „sehen“ James Webb und Hubble eine Supernova

Cassiopeia A – vom James-Webb-Teleskop aufgenommen. (Bild: Nasa/Esa)
Vor rund 340 Jahren hätte auf der Erde die Supernova-Explosion von Cassiopeia A beobachtet werden können. Allerdings war das Ereignis wohl von riesigen Wolken aus Staub und Gas verdeckt.
Im Jahr 2004 hatte das Weltraumteleskop Hubble Bilder von den Überresten der Supernova gemacht. Diese Aufnahmen werden aber von jenen des James-Webb-Weltraumteleskop jetzt übertroffen.

Hubble-Aufnahme von Cassiopeia A. (Nasa/Esa)
Denn der Ende 2021 gestartete Hubble-Nachfolger bietet nicht nur mehr Details. Das James-Webb-Weltraumteleskop „beobachtet“ das All im Infrarotbereich und nicht in Ultraviolett wie Hubble — was ganz neue Einblicke ermöglicht.
Die Forscher:innen von Nasa und Esa sehen jedenfalls in den auffälligen Farben des neuen Bildes von Cassiopeia A, in denen das Infrarotlicht in für den Menschen sichtbares Licht „übersetzt“ wird, „eine Fülle an wissenschaftlichen Informationen“.

Vom James-Webb-Weltraumteleskop aufgenommener Supernova-Überrest Cassiopeia A. (Nasa, Esa)
Die außen links und oben sichtbaren orangenen und roten Wirbel dürften laut Esa auf die Emission von warmem Staub zurückzuführen sein. Dort trifft das aus dem explodierten Stern ausgeworfene Material auf das umgebende Gas und den Staub.
Die rosa Einsprengsel im Inneren der äußeren Schale sind Material aus deem Stern, darunter Sauerstoff, Argon und Neon sowie Staub. Überrascht hat die Forscher:innen Form und Komplexität der grün eingefärbte Nebelschwaden in der Mitte des Bildes.
Ebenfalls interessant für die Forscher:innen dürfte sein, inwieweit sich die Supernova in den vergangenen 20 Jahren weiterentwickelt hat. Letztlich könnten die neuen Bilder bei der Beantwortung der Frage helfen, woher kosmischer Staub kommt, wie es bei der Esa heißt.
Demnach seien insbesondere junge Galaxien im frühen Universum von massiven Staubmengen durchdrungen. Eine Erklärung von dessen Ursprung sei schwierig, wenn man sich nicht auf Supernovae berufen könne.
Bisher konnte die Menge an vorhandenem Staub durch Supernovae-Beobachtungen aber nicht hinreichend geklärt werden. Das Studium der Bilder soll zudem dabei helfen, den Staubgehalt besser analysieren zu können. Das könnte unser Verständnis über das Entstehen der Bausteine von Planeten verbessern.
Über Supernovae wie jener von Cassiopeia A werden Elemente wie Kalzium und Eisen im Universum verteilt. Dadurch entstehen neue Generationen von Sternen und Planeten.
Die Reste der 11.000 Lichtjahre entfernten Cassiopeia-A-Supernova im Sternbild Kassiopeia erstrecken sich über ungefähr zehn Lichtjahre. Es handelt sich um die stärkste extrasolare Radioquelle.
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