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Halbleiter, Öl und Mikroprozessoren: US-Behörden werfen deutschem Unternehmen Schmuggel nach Russland vor

Die amerikanischen Justizbehörden beschuldigen insgesamt sieben Personen, entgegen bestehender Sanktionen technische Bauteile nach Russland geliefert zu haben. Eine Spur soll dabei nach Hamburg führen – zu einer Firma namens Nord-Deutsche Industrieanlagenbau.

2 Min. Lesezeit
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Technische Bauteile könnten in Russland zum Beispiel für den Bau von Militärflugzeugen oder Raketensystemen genutzt werden. (Foto: picture alliance / CHROMORANGE | Andreas Poertner)

Sieben Personen, davon fünf russische Staatsbürger:innen, sind seit Mittwoch durch die Staatsanwaltschaft New York angeklagt worden. Sie sollen unter anderem technische Bauteile, die auch in militärischem Gerät zum Einsatz kommen, über „ein Geflecht aus Briefkastenfirmen, Kryptowährungen und [ein] internationales Netzwerk von Betrügern“ nach Russland geschmuggelt haben.

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Halbleiter und Mikroprozessoren kommen auch in militärischem Gerät zum Einsatz

Der Miteigentümer, Vorstandsvorsitzender und Geschäftsführer der Nord-Deutsche Industrieanlagenbau GmbH (NDA GmbH), einer Hamburger Firma, die sich neben Industrieanlagen auch mit dem Handel von Öl und Rohstoffen befasst, soll laut dem Vorwurf der US-Justiz gemeinsam mit seinem Geschäftspartner und einer Mitarbeiterin „sensible militärische Technologien und Technologien mit doppeltem Verwendungszweck von US-Herstellern“ beschafft haben, „darunter fortschrittliche Halbleiter und Mikroprozessoren, die in Kampfflugzeugen, Raketensystemen, intelligenter Munition, Radar, Satelliten und anderen weltraumgestützten militärischen Anwendungen eingesetzt werden“. Die seien dann unter anderem an sanktionierte russische Unternehmen weitergeleitet worden.

Öl- und Technologieschmuggel: Angeklagter in Deutschland verhaftet

„Einige der gleichen elektronischen Komponenten, die durch das kriminelle System beschafft wurden, wurden in russischen Waffenplattformen gefunden, die auf dem Schlachtfeld in der Ukraine beschlagnahmt wurden“, heißt es in der Anklageschrift mit insgesamt zwölf Punkten – die Schmuggelvorwürfe gehen aber schon bis ins Jahr 2019 zurück. Damals soll der Geschäftsführer selbst in die USA gereist sein, „um Teile zu beschaffen, die in den in Russland hergestellten Suchoi-Kampfflugzeugen und dem in den USA hergestellten Tarnkappen-Kampfflugzeug F-22 Raptor verwendet werden“.

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Neben dem Geschäftsführer sind der Geschäftspartner, eine Mitarbeiterin und zwei Chefs der sanktionierten Firmen angeklagt, außerdem zwei Venezuelaner, mit denen der CEO „über eine komplexe Gruppe von Strohfirmen und Bankkonten“ illegale Ölgeschäfte nach Russland und China betrieben haben soll.

Laut den US-Behörden soll der Geschäftsführer bereits am 17. Oktober „auf Ersuchen der Vereinigten Staaten“ in Deutschland festgenommen worden sein, es laufe derzeit ein Auslieferungsverfahren. Gegen alle Angeklagten seien durch das Finanzministerium zudem Sanktionen verhängt worden, etwaige Vermögenswerte in den USA werden eingefroren.

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