Anzeige
Anzeige
News

„Heiliger Gral der Batterien“: Havard-Team gelingt bedeutender Schritt bei Lithium-Akkus

Harvard-Forscher:innen haben eine neue Lithium-Metall-Batterie entwickelt, die mindestens 6.000 Mal aufgeladen und entladen werden kann. Das Aufladen soll zudem nur wenige Minuten dauern.

Von Dieter Petereit
2 Min.
Artikel merken
Anzeige
Anzeige

Lithiumbatterie-Paket für Elektroautos. (Foto: Shutterstock/asharkyu)

Eine neue Studie der Harvard-Universität, die in Nature Materials veröffentlicht wurde, beschreibt einen neuen Weg zur Herstellung von Festkörperbatterien mit einer Lithium-Metall-Anode. Die Methode vermeidet die Dendriten, die herkömmliche Batterien zerstören können.

Anzeige
Anzeige

Batterien und das Dendriten-Problem

„Lithium-Metall-Anoden-Batterien gelten als der heilige Gral der Batterien, da sie eine zehnmal höhere Kapazität als handelsübliche Graphitanoden haben und die Reichweite von Elektrofahrzeugen drastisch erhöhen könnten“, erläutert Studienleiter Xin Li: „Unsere Forschung ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu praktischeren Festkörperbatterien für industrielle und kommerzielle Anwendungen.“

Li und sein Team haben einen Weg gefunden, einer der größten Herausforderungen bei der Entwicklung von Batterien, nämlich der Bildung von Dendriten auf der Oberfläche der Anode, entgegenzuwirken. Dendriten wachsen wie Wurzeln in den Elektrolyten hinein. Dabei durchdringen sie die Barriere zwischen Anode und Kathode. Das kann zu einem Kurzschluss oder sogar zu einem Brand in der Batterie führen.

Anzeige
Anzeige

Dendriten bilden sich, wenn Lithiumionen während des Ladevorgangs von der Kathode zur Anode wandern und sich dann an der Oberfläche der Anode anlagern. Dadurch entsteht eine unebene, inhomogene Oberfläche, vergleichbar mit Plaque auf den Zähnen.

Die begünstigt es, dass sich Dendriten dort festsetzen können. Im Zuge der Entladung muss diese Beschichtung von der Anode entfernt werden. Wenn die Beschichtung allerdings ungleichmäßig ist, kann der Ablösungsprozess zu langsam sein, um vollständig zu gelingen. Das könnte dazu führen, dass bei der nächsten Ladung eine noch ungleichmäßigere Beschichtung entsteht.

Anzeige
Anzeige

Schon im Jahr 2021 hatten Li und sein Team eine Möglichkeit gefunden, Dendriten einzudämmen, indem sie eine Mehrschichtbatterie entwarfen, bei der verschiedene Materialien mit unterschiedlicher Stabilität zwischen Anode und Kathode eingebettet sind.

Batterie in 10 Minuten zu laden

Im Rahmen ihrer jüngsten Forschungsarbeit fand das Forschungsteam einen Weg, die Bildung von Dendriten komplett zu verhindern. Sie verwenden mikroskopisch kleine Siliziumpartikel in der Anode, um die Lithiumreaktion einzuschränken. So wird die homogene Abscheidung einer dicken Schicht aus Lithiummetall erleichtert.

Anzeige
Anzeige

„In unserem Design wird das Lithiummetall um das Siliziumpartikel gewickelt, wie eine harte Schokoladenschale um einen Haselnusskern in einem Schokoladentrüffel“, sagt Li.

So entsteht eine homogene Oberfläche, über die sich die Stromdichte gleichmäßig verteilt. Das verhindert das Wachstum von Dendriten. So könne die Beschichtung und Ablösung auf einer gleichmäßigen Oberfläche schnell erfolgen, was zudem dazu führe, dass sich die Batterie in nur etwa 10 Minuten wieder aufladen lässt.

Um ihre Entdeckung zu verifizieren, baute Lis Team eine briefmarkengroße Pouch-Cell-Version der Batterie. Diese Batterie behielt nach 6.000 Zyklen immer noch 80 Prozent ihrer Kapazität.

Anzeige
Anzeige

Technologie auf dem Weg zur Marktreife

„Frühere Forschungen hatten ergeben, dass auch andere Materialien, darunter Silber, als gute Anodenmaterialien für Festkörperbatterien dienen könnten“, so Li: „Unsere Forschung erklärt einen möglichen zugrundeliegenden Mechanismus des Prozesses und bietet einen Weg, um neue Materialien für die Entwicklung von Batterien zu identifizieren“.

Die Technologie wurde bereits lizenziert und soll nun in die Serienproduktion überführt werden.

Mehr zu diesem Thema
Fast fertig!

Bitte klicke auf den Link in der Bestätigungsmail, um deine Anmeldung abzuschließen.

Du willst noch weitere Infos zum Newsletter? Jetzt mehr erfahren

Anzeige
Anzeige
Kommentare

Community-Richtlinien

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus!
Hallo und herzlich willkommen bei t3n!

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus, um diesen Artikel zu lesen.

Wir sind ein unabhängiger Publisher mit einem Team von mehr als 75 fantastischen Menschen, aber ohne riesigen Konzern im Rücken. Banner und ähnliche Werbemittel sind für unsere Finanzierung sehr wichtig.

Schon jetzt und im Namen der gesamten t3n-Crew: vielen Dank für deine Unterstützung! 🙌

Deine t3n-Crew

Anleitung zur Deaktivierung
Artikel merken

Bitte melde dich an, um diesen Artikel in deiner persönlichen Merkliste auf t3n zu speichern.

Jetzt registrieren und merken

Du hast schon einen t3n-Account? Hier anmelden

oder
Auf Mastodon teilen

Gib die URL deiner Mastodon-Instanz ein, um den Artikel zu teilen.

Community-Richtlinien

Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.

Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.

Dein t3n-Team

Kommentar abgeben

Melde dich an, um Kommentare schreiben und mit anderen Leser:innen und unseren Autor:innen diskutieren zu können.

Anmelden und kommentieren

Du hast noch keinen t3n-Account? Hier registrieren

Anzeige
Anzeige