Sound United entwickelt sich zum größten Hifi-Konzern, den keiner kennt. Neben Bowers & Wilkins gehören Denon, Marantz, Boston Acoustics, Definitive Technology, Polk Audio, HEOS und Classé zum Markenportfolio des Lizenzhalters aus den USA.
Sound United: Vertriebs- und Lizenzierungsdach für Hifi-Hersteller
Dabei kümmert sich Sound United im Wesentlichen um die Fragen der Lizenzierung und des Vertriebs, während die Marken verantwortlich bleiben für die Produktion und die Entwicklung des Geräte-Portfolios. So freut sich etwa Geoff Edwards, bisher Chef von Bowers & Wilkins: „Diese Übernahme leitet eine neue Ära für Bowers & Wilkins ein und bietet die Gelegenheit, sich auf das zu konzentrieren, was wir am besten können: die besten Lautsprecher der Branche zu bauen“. Die gesamte Vertriebsorganisation lastet fortan nicht mehr auf Edwards Schultern, der nun einen Titel als Präsident für Bowers & Wilkins im Hause Sound United führt.
Kevin Duffy, Chef von Sound United, schaut von der anderen Seite auf die Übernahme, wenn er sagt: „Sound United blickt auf eine starke Erfolgsgeschichte in Bezug auf den Schutz der Identitäten und Kernkompetenzen jeder seiner Marken zurück. Mit Bowers & Wilkins verfolgen wir den gleichen Ansatz. Wir sind überzeugt, dass das gesamte Sound-United-Portfolio von der Aufnahme von Bowers & Wilkins profitieren wird, was sich in innovativen Produkten und Technologien für unsere Kunden, Vertriebspartner, Händler sowie Audio-Enthusiasten auf der ganzen Welt zeigen wird.“
Anders ausgedrückt freut sich Duffy darüber, dass er nun weitere Produkte erhält, die unter mehreren bekannten und etablierten Markennamen sowie über etablierte Vertriebskanäle weltweit verkauft werden können.
Gescheiterte Übernahme und Streit mit Handelspartnern
Im vergangenen Jahr wollte Sound United, seinerseits ein Portfoliounternehmen der in Boston ansässigen Private-Equity-Firma Charlesbank Capital Partners, auch Onkyo und als Teil dessen Pioneer übernehmen. Diese Übernahme war jedoch gescheitert. Der Grund für das Scheitern ist nicht kommuniziert worden.
Ebenfalls im vergangenen Jahr hatte Sound United seine Händler-Partner überraschend darüber informiert, die Markenpalette über eigene Online-Shops direkt an den Endkunden verkaufen zu wollen. Nach massiven Protesten hatte sich der Markenlizenzhalter auf einen Kompromiss eingelassen. Der soll darin bestehen, dass bestimmte Teile des Produktportfolios auch weiterhin nur über den Handel zu beziehen sein sollen, während die meisten Produkte zusätzlich im Online-Direktvertrieb angeboten werden.
Auch interessant: Die besten Bluetooth-Kopfhörer mit Active-Noise-Cancelling (ANC) im Test