Anzeige
Anzeige
News

Hip-Hop ist ansteckender als Masern: Was Musik mit Viren zu tun hat

Die Verbreitung von Musik-Downloads lässt sich mit dem Ausbruch einer ansteckenden Krankheit vergleichen. Das zeigt eine aktuelle Studie, in der auch die R0-Werte unterschiedlicher Musikgenres errechnet wurden.

2 Min.
Artikel merken
Anzeige
Anzeige
Fans auf einem Musikfestival. (Foto: Shutterstock.com)

Als die Beatles in den 1960ern weltweit Erfolge feierten, sprach die hiesige Presse gerne vom Beatles-Fieber. Der Begeisterung der Fans für die britische Popband wurden damit krankhafte Züge angedichtet. Tatsächlich breiten sich neue Songs aber durchaus auf eine Art und Weise aus, die an ansteckende Krankheiten erinnert. Das ergab jetzt eine Studie der Mathematikerin Dora Rosati, in der sie die Ausbreitung von Musik-Downloads mit den statistischen Mitteln der Epidemiologie verglichen hat.

Anzeige
Anzeige

Als Grundlage für ihre Untersuchung nutzten Rosati und ihre Co-Autoren Daten des mittlerweile eingestellten MP3-Anbieters Mixradio. Konkret werteten sie die Download-Zahlen aus Großbritannien aus der Zeit von 2007 bis 2014 aus. Anschließend überprüften sie, wie gut das statistische Standardmodell für die Ausbreitung von Infektionskrankheiten zur Erfassung von Musik-Trends zu gebrauchen ist.

Und tatsächlich ließ sich das sogenannte SIR-Modell auch dafür hervorragend nutzen. „Das deutet darauf hin, dass die sozialen Prozesse, die der Popularität von Liedern zugrunde liegen, denen ähneln, die für die Übertragung von Infektionskrankheiten verantwortlich sind“, heißt es dazu in in dem Paper, das in der Fachzeitschrift „Proceedings of the Royal Society A“ veröffentlicht wurde.

Anzeige
Anzeige

Der R0-Wert populärer Musikrichtungen

Im Rahmen ihrer Untersuchung hat Rosati auch die Basisreproduktionszahl unterschiedlicher Musikrichtungen errechnet. Diese als R0-Wert bezeichnete Kennzahl dürfte seit Beginn der Coronapandemie auch außerhalb der Gesundheitsforschung bekannt sein. Dance und Metal haben laut dieser Berechnung mit 2,8 beziehungsweise 3,7 den niedrigsten R0-Wert. Popmusik wiederum erreicht zwar einen R0-Wert von 35, liegt damit aber immer noch deutlich hinter anderen Genres.

Anzeige
Anzeige

Rockmusik erreicht laut den Berechnungen einen R0-Wert von 129. Rap/Hip-Hop wiederum verbreitet sich mit einem R0-Wert von 310 deutlich schneller. An der Spitze liegt allerdings Electronica. Das Musikgenre erreicht eine Basisreproduktionszahl von 3.430. Damit ist elektronische Musik etwa 190 Mal so „ansteckend“ wie die Masern.

Das sich ausgerechnet elektronische Genresongs schneller verbreiten als Popmusik, erklärt sich die Forscherin damit, dass die Musikgattung möglicherweise schneller auf dafür anfällige Personengruppen trifft. Popmusik wiederum muss sich in einem breiteren Publikum bewähren, das tendenziell Musik aus mehreren Genres hört.

Mehr zu diesem Thema
Fast fertig!

Bitte klicke auf den Link in der Bestätigungsmail, um deine Anmeldung abzuschließen.

Du willst noch weitere Infos zum Newsletter? Jetzt mehr erfahren

Anzeige
Anzeige
Kommentare

Community-Richtlinien

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus!
Hallo und herzlich willkommen bei t3n!

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus, um diesen Artikel zu lesen.

Wir sind ein unabhängiger Publisher mit einem Team von mehr als 75 fantastischen Menschen, aber ohne riesigen Konzern im Rücken. Banner und ähnliche Werbemittel sind für unsere Finanzierung sehr wichtig.

Schon jetzt und im Namen der gesamten t3n-Crew: vielen Dank für deine Unterstützung! 🙌

Deine t3n-Crew

Anleitung zur Deaktivierung
Artikel merken

Bitte melde dich an, um diesen Artikel in deiner persönlichen Merkliste auf t3n zu speichern.

Jetzt registrieren und merken

Du hast schon einen t3n-Account? Hier anmelden

oder
Auf Mastodon teilen

Gib die URL deiner Mastodon-Instanz ein, um den Artikel zu teilen.

Community-Richtlinien

Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.

Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.

Dein t3n-Team

Kommentar abgeben

Melde dich an, um Kommentare schreiben und mit anderen Leser:innen und unseren Autor:innen diskutieren zu können.

Anmelden und kommentieren

Du hast noch keinen t3n-Account? Hier registrieren

Anzeige
Anzeige