Bandmitgliedern können Musiker:innen sagen, was als nächstes gespielt werden soll. Synthesizer können sie entsprechend programmieren. Mit Alda braucht ihr beides nicht, sondern teilt eurem Computer über die Kommandozeile mit, welche Tonabfolgen in welcher Oktave mit welchem Instrument gespielt und aneinandergereiht werden sollen.
Installationsvorraussetzungen
Alda ist Open Source und verfügbar für Linux, Mac und Windows. Zur Installation benötigt ihr Java auf eurem Rechner. Um zu überprüfen, ob das gegeben ist, könnt ihr ganz einfach den Command java --version
nutzen. Nachdem ihr sowohl Java, Alda und den Alda-Player als auch wahlweise einen sogenannten Soundfont – zum Beispiel FluidR3 – und ein Plugin für den Texteditor eurer Wahl installiert habt, könnt ihr eure musikalischen Ideen umsetzen.
So funktioniert’s
Alda verfügt über einen Read Evalute Play – kurz REP-Loop –, der es ermöglicht, die Eingaben direkt anzuhören. Ihr startet ihn via alda repl
. Wer jetzt zum Beispiel die Tonabfolge c d e f
spielen will, kann das via c d e f
ganz einfach tun. Allerdings nicht, ohne vorher das gewünschte Instrument anzugeben, zum Beispiel das Piano:
piano: c d e f
Bis ihr das Instrument wechselt, werden alle weiteren Noten vom Piano gespielt. Oktaven wechseln könnt ihr via <
(höher) und >
(tiefer), via o
in Kombination mit einer Zahl könnt ihr gleich die Oktave angeben, in der ihr spielen wollt.
Ob die Noten höher oder tiefer gespielt werden sollen, legt ihr via +
(Kreuz) und -
(Be) fest, Notenlängen – der Default ist eine Viertelnote – können durch das Hinzufügen einer Zahl verändert werden. Zum Beispiel eine 8
für eine Achtelnote.
Auch Akkorde und Stimmtöne können in Alda programmiert werden. Außerdem gibt es Möglichkeiten, Pausen festzulegen, die Länge der Noten zu beeinflussen oder die Lautstärke zu erhöhen oder zu drosseln.
Wer fertig ist mit ausprobieren, kann über die Tastenkombination Ctrl + D
oder via :quit
den REP-Loop verlassen und einen ersten sogenannten Score schreiben.
Scores sind in Alda nichts anderes als einfache Text-Dateien. Den Code, den ihr in diese Textfiles schreibt, könnt ihr via alda play –file .alda. ausführen. Ein ausführliches Tutorial findet sich auf der Alda-Website, die Doku ist in Form einer Readme zum Projekt verfügbar.
Fazit
Neu ist das Konzept nicht, für musikaffine Leser:innen aber mindestens eine spannende Spielerei. Die wohl bekanntesten Vorläufer von Alda sind beispielsweise das Play-Statement in Basic oder Sprachen wie Lilypond oder CSound. Dessen Vorläufer Music-N wiederum wurde bereits Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts entwickelt. Wer sich für Alternativen zu Alda interessiert, wird überrascht sein, wie viele Open-Source-Projekte, die in dieselbe Kerbe schlagen, es allein via GitHub zu finden gibt.
Eine Note kann nicht in Dur oder Moll gespielt werden, nur ein Akkord. „+“ steht wahrscheinlich für ein Kreuz und „-“ für ein b.