Es sind die leuchtenden Sterne am Himmel der Chat-Software für Unternehmen – HipChat und Slack sind auch und vor allem von Startups besonders gerne genutzte Dienste. Der Grund liegt vor allem im hohen Funktionsumfang, der den Arbeitsalltag der Teams zweifelsohne vereinfacht. Außerdem sind sie kostenlos, was Unternehmen mit klammen Kassen sowieso in die Karten spielt.
Doch so gut diese Chat-Dienste auch sind, sie haben ein großes Manko, das im professionellen Umfeld eigentlich als Ausschlusskriterium gelten müsste. Sowohl HipChat als auch Slack kommen mit einer ziemlich ungenügenden Sicherung ihrer Channels daher. Eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung lassen die Dienste seit ihrem Start schmerzlich vermissen.
HipChat- und Slack-Alternative: Was Sid besser macht und was nicht
Dabei sind doch gerade Unternehmen besonders darauf bedacht, ihre Daten zu schützen. Ein deutsches Startup möchte jetzt eine Alternative bieten, die explizit diese Funktion in den Vordergrund stellt. Das Sid-Tool von Spherebox wirbt mit einer sicheren P2P-Technologie. Vor zwei Monaten ist die Chat-Software für alle wichtigen Betriebssysteme an den Start gegangen – darunter iOS, Android, Mac und Windows. Eine Browser-Version ist nicht erhältlich.
„Sid kombiniert verschlüsselten Gruppenchat mit Dateitransfer“, heißt es auf der Webseite. „Kommuniziere im Team sicherer und effizienter als mit E-Mail“, heißt es weiter. Nutzer sollen neben Textnachrichten auch Dokumente, Bilder und große Dateien verschlüsselt und schnell, dank direkter Verbindung der Geräte untereinander, versenden können. Die Berliner verstehen, worauf es ankommt.„Sid wirbt mit einer sicheren P2P-Technologie.“
Nicht sehr intuitiv ist jedoch die Bedienung. Die Einrichtung der Einzel- und Team-Chats geht in Sid zwar schnell von der Hand, der Datentransfer lässt sich ebenfalls per Drag and Drop leicht abwickeln und die Navigationsleiste ist dort, wo man sie sinnvollerweise vermuten dürfte, jedoch bedeutet ein „Enter“ beispielsweise nicht, dass eine Nachricht abgeschickt wird, sondern er bewirkt einen neuen Absatz. Nutzer müssen den Cursor hinzuziehen.
Die Sid-Gründer wollen Stück für Stück nachbessern
Dennoch muss man festhalten, dass der Dienst freilich am Anfang ist. So wichtig die starke Verschlüsselung auch ist, beliebte Funktionen wie ein Kalenderimport oder eine To-do-Liste sind es ebenso. Unternehmen brauchen sie heutzutage nicht nur, sondern möchten sie vor allem auch zentral in einer Benutzeroberfläche bedienen. Und die Bedienung muss schnell gehen. Sid muss an diesem Punkt nachbessern. Und das wollen die Gründer auch tun, wie wir auf Anfrage erfahren.
Nicht nur für Unternehmen hat sich mit Sid eine spannende Alternative an den Start gewagt. Auch Rechtsanwälte, Journalisten, Ärzte und andere Berufsgeheimnisträger könnten von dem Angebot profitieren. Zwar gilt nichts als hundertprozentig sicher, alles kann gehacked werden, jedoch benötigen Kriminelle für eine derartige Ende-zu-Ende-Verschlüsselung viel Zeit – und die wird nur eingesetzt, wenn es sich wirklich lohnt.
Übrigens, falls du noch weitere Hipchat- beziehungsweise Slack-Alternativen sucht, die Open Source sind, haben wir hier ein paar quelloffene Team-Messenger für dich aufgelistet: „Open-Source-Slack-Alternativen: 10 Team-Messenger, die einen Blick wert sind“
Es ist schön zu sehen, dass immer mehr Chat-Dienste mit einer End-to-End Verschlüsselung angeboten werden! Mit dem angesprochenen Funktionen wie dem Kalender oder To-Do-Listen erinnert mich das Tool etwas an Stackfield.com, das ja auch aus Deutschland stammt und End-to-End verschlüsselt ist, aber bereits seit 2012 am Markt ist. Bin dennoch gespannt, wie sich Sid entwickelt!