Abgefahrenes Roboter-Projekt: hitchBOT fährt alleine per Anhalter durch Kanada
In Kanada wird in wenigen Wochen ein skurriles Projekt an den Start gehen. Ein kleiner Roboter namens hitchBOT wird das Land von Ost nach West durchqueren – per Anhalter! Vorgesehen ist eine Strecke von 4.500 Kilometer: Er bricht am 27. Juli in Halifax auf und soll seine Reise in Victoria, in der Provinz British Columbia, beenden.
Pool-Nudeln und Eimer: hitchBOT besteht aus alltäglichem Krimskrams
In den Köpfen der meisten Leser wird sich nun ein Bild von einer menschenähnlichen Maschine bilden. Tatsächlich ist der kleine Anhalter aber alles andere als menschlich. Arme und Beine bestehen aus zerteilten Pool-Nudeln. Handschuhe bilden indes die Hände und Gummistiefel die Beine. Die Körperteile hängen an einem Eimer, der Kopf besteht aus einer Kuchenglocke. Ein paar Leuchtdioden darin sorgen für die Darstellung von Emotionen und Textnachrichten. hitchBOT selbst bezeichnet sich als „unkonventionell“ – dem mag man bei diesem Anblick nicht widersprechen.
Der hitchBOT wurde von Dr. David Harris Smith von der MacMaster- und Dr. Frauke Zeller von der Ryerson-Universität entwickelt. Er kann nicht laufen, sondern nur stehen. Lediglich der Arm ist beweglich, um den Daumen in die Höhe zu heben. Fahrer müssen ihn also in den Wagen heben und ihn auch wieder an die Straße stellen. Der kleine Roboter soll auf seiner Reise mit den Menschen kommunizieren – die Entwickler meinen: „Freunde finden!“ Um das zu bewerkstelligen ist der hitchBOT mit künstlicher Intelligenz ausgestattet. Über eine Verbindung zu Wikipedia schöpft er beispielsweise Gesprächsthemen. Über eine Software zur Spracherkennung und –synthese soll er fähig sein, die Konversation zu führen beziehungsweise ihr zu folgen.
Auf t3n.de-Anfrage, was die Forscher mit diesem Projekt erreichen möchten, antworten uns die Verantwortlichen: „Wir glauben durch dieses Kunstprojekt eine Menge in Erfahrung zu bringen, wie Menschen auf Roboter reagieren, wenn sie ihnen in einer nicht observierten und unkontrollierten Umgebung begegnen. Die große Frage ist, ob und vor allem wie die Fahrer mit dem hitchBOT interagieren.“
hitchBOT berichtet über Soziale Netzwerke über seinen Trip
Wie es sich für einen gepflegten Road-Trip gehört, wird auch hitchBOT seine Freunde und Follower an der Reise teilhaben lassen. Während seine Entwickler vor allem über GPS über den aktuellen Standort informiert werden, dürfen Interessierte seiner Route über Facebook, Twitter und Instagram folgen. Dort wird er vor allem Bilder veröffentlichen.
Es bleibt zu hoffen, dass hitchbot auf Interesse stößt und die Autofahrer ihn mitnehmen. Strom zieht er nämlich extern aus dem Zigarettenanzünder – danach fragt er direkt beim Erstkontakt. Über Mobilfunk und WLAN hält er Kontakt mit allen, die sich für den kleinen Anhalter interessieren.
via www.golem.de
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