Homeoffice-Situation in Deutschland: Männer und Frauen geben unterschiedliche Noten
Die gute Nachricht vorweg: Die Mehrheit der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die derzeit im Rahmen der Coronakrise im Homeoffice arbeiten dürfen, geben an, dass ihr Arbeitgeber gut darauf eingestellt ist. In einer aktuellen Civey-Umfrage fanden 52,5 Prozent der Befragten, dass ihr Unternehmen entweder eher gut oder sehr gut auf die Heimarbeit eingestellt ist. 33,1 Prozent antworteten, dass ihr Unternehmen schlecht oder sehr schlecht auf die Homeoffice-Situation eingestellt ist.
Das Berliner Umfrageinstituts Civey hat rund 2.500 Menschen in Deutschland von Anfang bis Mitte April repräsentativ befragt – allerdings nur jene, die derzeit Homeoffice machen dürfen. Die Ergebnisse liegen t3n exklusiv vor.
Unterschiede bei den Geschlechtern
Interessante Unterschiede ergeben sich bei den Geschlechtern: Während Männer die Situation mit 59,2 Prozent weit überwiegend als gut oder sehr gut beurteilen, sehen das nur 44,8 Prozent der Frauen so. 39,7 Prozent der Frauen empfanden ihren Arbeitgeber dagegen als schlecht oder sehr schlecht vorbereitet – der Rest in beiden Gruppen war jeweils unentschieden. Eine mögliche Erklärung ist, dass Frauen häufiger in sozialen Berufen arbeiten, die durch eine Homeoffice-Situation vor besonders hohe Herausforderungen gestellt sind.
Bei den größten Hindernissen für das Homeoffice ergibt sich ein differenziertes Bild. Das meistgenannte Problem ist mit 23,4 Prozent die Kommunikation mit Kollegen oder Kunden. 19,2 Prozent gaben eine leichtere Ablenkung an, 18,2 Prozent Störungen durch Familie und Kinder. Probleme mit dem Internet hatten nur 17,9 Prozent – auch mangelnde technische Ausstattung (16,9 Prozent) oder ein fehlender Arbeitsplatz (14,5 Prozent) wurden nur selten genannt. 37,3 Prozent gaben an, keines der genannten Probleme im Homeoffice zu haben.
Doch arbeiten die Menschen in Deutschland im Homeoffice nun konzentrierter oder weniger konzentriert als zuvor? Auch hier ist das Bild sehr differenziert – die befragten Arbeitnehmer teilen sich grob in drei fast gleich große Gruppen auf. 33,5 Prozent gaben an, dass sie konzentrierter arbeiten, etwas mehr – nämlich 36,8 Prozent – unkonzentrierter. 27,7 Prozent bemerkten keinen Unterschied oder waren sich nicht sicher. Männer neigten hier eher zu den beiden Extremen, Frauen gaben häufiger an, unentschieden zu sein (30,8 Prozent).