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Wie die NASA verzweifelt versucht, Hubble zu retten

Nach 1,5 Millionen Bildern scheint das Teleskop verloren zu sein. Es half den Forschern in vielen Bereichen, jetzt hängt alles an einem 80er-Jahre-Computer.

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1990 setzte das Space Shuttle Discovery das Teleskop aus. Seitdem hat es Wissenschaftlern intensiv geholfen, das Universum zu verstehen. (Foto: Nasa)

Seit dem 13. Juni bekommt der Hauptcomputer keine Rückmeldung mehr vom Nutzlastcomputer, der für die Koordination der wissenschaftlichen Instrumente zuständig ist. Das Ergebnis: Das Weltraumteleskop ist in den „sicheren“ Modus übergegangen und hat somit die Arbeit eingestellt. Die Nasa erklärt, Hubble und seine Instrumente funktionierten weiterhin, aber der wissenschaftliche Betrieb sei nun ausgesetzt. Verschiedene Versuche, den Nutzlastcomputer über Backup-Komponenten wieder zum Laufen zu bringen, schlugen fehl.

Umschalten auf Backup misslungen

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Die Experten suchen nach einer neuen Ursache und ihrer Lösung. Zunächst waren sie davon ausgegangen, ein in die Jahre gekommenes Speichermodul habe den Defekt ausgelöst. Das Operationsteam versuchte daraufhin vergeblich, auf eines der drei Backups umzuschalten. Am 17. Juni startete es einen weiteren Anlauf, um den Nutzlastcomputer wieder zu aktivieren – ohne Erfolg. Nun sucht das Team bei anderen Komponenten nach Fehlern. Als nächster Schritt sollen die Power Control Unit (PCU) und die Command Unit (CU) auf Ersatzaggregate umgeschaltet werden. Dieser Prozess beinhaltet das Aktivieren von weiteren Backups anderer Hardwareboxen, um die Verbindungen zum CU-Modul nach dem Reset wieder herzustellen. Zunächst will die Nasa das Vorgehen an einem Simulator testen. 2008, beim Ausfall einer Dekodierungseinheit, unternahmen die Spezialisten im Kontrollcenter zum letzten Mal einen solch einschneidenden Schritt. Es folgte 2009 die Wartungsmission STS-125, bei der Astronaut Mike Good die defekte Komponente des Nutzlastcomputers austauschte und dem Teleskop einige Upgrades verpasste. Eine solche Reparatur ist seit dem Ende der Space Shuttles 2011 nicht mehr möglich. Dementsprechend wackelig sind die Zukunftsaussichten des Weltraum-Dinosauriers.

Hubble: In 31 Jahren mehr als 1,5 Millionen Fotos geschossen

Das Space Shuttle Discovery setzte das Weltraumteleskop am 25. April 1990 im All aus. Seitdem machte es rund 1,5 Millionen zum Teil beeindruckende Aufnahmen – 600.000 alleine nach der anvisierten Dienstzeit. Dabei gelangen ihm einige Meilensteine. 2014 beobachtete es etwa das am weitesten entfernte Objekt, das jemals von einer Raumsonde besucht wurde: Arrokoth im Kuiper-Gürtel. Durch die Aufnahmen Hubbles geht man davon aus, dass der Jupitermond Ganymed ein Salzwasser-Meer besitzt. Auch Aufschlüsse über die Expansion des Weltraums, die Natur von schwarzer Materie und den Kuiper-Gürtel machte Hubble möglich.

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Nachfolger James-Webb-Teleskop startet im November

Fünf Wartungsmissionen zwischen 1993 und 2009 aktualisierten immer wieder Komponenten und reparierten Defekte. Die Nasa schreibt, der Nutzlastcomputer stamme aus den 80er Jahren. Ein Zweiter dient als Backup. Darüber hinaus verfügt das System über verschiedene Redundanzstufen, um bei Bedarf als Primärsystem zu fungieren. Ein Nachfolger für die Hubble-Sonde steht seit Jahren in den Startlöchern. Das James-Webb-Weltraumteleskop wollen seine Erbauer Nasa, Esa und Csa (Canadian Space Agency) nach jahrelangen Verzögerungen schlussendlich im November 2021 mit einer Ariane-5-Rakete in den Weltraum befördern. Es handelt sich mit rund zehn Milliarden Dollar Kosten um das teuerste wissenschaftliche Projekt der unbemannten Raumfahrt aller Zeiten.

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