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Analyse

Wieso beteiligt sich H&M am Zahlungsdienst Klarna?

Weitere Online-Offensive oder Aufräumen bei den Prozessen? H&M will in Zukunft noch mehr mit Klarna zusammenarbeiten und hat sich daher beim Zahlungsdienstleister eingekauft.

3 Min.
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(Foto: Shutterstock)

Die schwedische Bekleidungskette H&M hat ihre Zusammenarbeit mit dem Zahlungsdienst Klarna intensiviert. Schon seit vielen Jahren greift die internationale Bekleidungskette auf die Dienstleistungen von Klarna zurück, hat insbesondere auf diesem Weg den Online-Rechnungskauf bereits früh realisieren können – ein gerade auf dem deutschen Markt beliebtes Element der Kundenbindung.

Klarna soll Zahlungsprozesse vereinfachen

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Ziel der Koooperation ist die Vereinheitlichung des Bezahlprozesses für Online- und Offline-Käufe und die Vereinfachung des Retourenprozesses. Das war in der Vergangenheit immer wieder ein Ärgernis bei Kunden gewesen, etwa wenn der Händler aufgrund noch nicht verarbeiteter Rücksendungen Mahnungen verschickt hatte. Kunden sollen so in Zukunft ein nahtloses und personalisiertes Einkaufserlebnis, über die Channels hinweg, vorfinden.

Von einer globalen Partnerschaft ist die Rede, bei der alle 14 Märkte im Laufe der Zeit von reibungslosen Instore-, Online- und Mobile-Bezahlprozessen profitieren sollen. Losgehen soll es im Jahr 2019 mit Großbritannien und dem schwedischen Heimatmarkt beider Unternehmen. Wann hieraus Veränderungen in Deutschland resultieren, ist nicht bekannt.

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Darüber hinaus hat H&M auch Anteile an Klarna erworben – über den Umfang schweigt sich das Unternehmen aus. Die Financial Times erklärt mit Verweis auf Unternehmenskreise, H&M zahle einen Betrag von 185 Millionen Schwedischen Kronen (umgerechnet etwa 18 Millionen Euro) an Klarna und erhalte dafür Unternehmensanteile in Höhe von knapp einem Prozent. Klarna hat bereits in der Vergangenheit solche Kleinstbeteiligungen abgeschlossen, unter anderem mit Ikea.

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Klarna könnte bei H&M verschiedene Probleme lösen

Für H&M ist eine Optimierung der Prozesse, die mit einer solchen Maßnahme einhergehen könnte, ein guter Schritt. Denn insbesondere in den letzten Monaten kämpft das Unternehmen offenbar mit einer großen Zahl an noch nicht verkaufter Ware und mit Verzögerungen bei Lieferungen, wie wir bereits im April berichteten. Von Kleidung aus fünf Saison-Kollektionen ist die Rede – und von 100.000 Kleidungsstücken, die vernichtet worden seien. Die Wirtschaftswoche hatte darüber hinaus kürzlich mit Verweis auf einen vertraulichen, unternehmensinternen Bericht über ernsthafte Probleme mit Ladenhütern berichtet – für H&M in der Tat eine neue Erfahrung. In der aktuellen Saison halte der Bekleidungskonzern einen Stock-in-Trade, also einen Warenbestand im Umfang von 3,5 Milliarden Euro. Das wären immerhin 11 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.

Das erfolgsverwöhnte Kleidungshaus mit schwedischem Ursprung leidet insbesondere unter der spanischen Konkurrenz von Zara und bekommt auch den Erfolg von Ketten wie Primark zu spüren, die zwar noch billigere Ware anbieten, aber teilweise dasselbe Kundensegment adressieren. Darüber hinaus tut sich H&M offenbar, ähnlich wie andere Player in der Modeindustrie, mit den kurzen Zyklen in der Verkaufbarkeit von Artikeln in Kombination mit langen Laufzeiten bei Retouren schwer. Will sagen: Wenn Kunden nicht auf Anhieb die Ware behalten, wird es spätestens beim zweiten oder dritten potenziellen Käufer eng. Andere Ketten arbeiten hier insbesondere daran, dass Kunden die richtige Größe und Passform bereits bei der Bestellung sehen können, so dass Fehlbestellungen vermieden werden.

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Insofern ist es für H&M entscheidend, gerade den Onlinehandel zu unterstützen, weil die Filialen in den nächsten Jahren weiter an Wichtigkeit verlieren dürften und der Anteil des E-Commerce am Modehandel weiter zunehmen wird. Erfolgreich sein werden hier vor allem solche Konzerne, die gezielt das bereitstellen können, was der Kunde benötigt. Denn anders als in der Filiale, wo es kein großer Schaden ist, wenn ein Kunde ein paar unpassende Produkte anprobiert, werden hier gleich für mehrere Wochen Ressourcen gebunden, wenn der Kunde wahllos etwas in verschiedenen Ausführungen bestellt, weil er befürchtet, zu einem späteren Termin die gewünschte Ware nicht mehr zu bekommen.

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