
H&M hat aktuell offenbar mit seiner Online-Sparte Lieferschwierigkeiten und logistische Probleme. So häufen sich auf der Facebook-Seite des Modekonzerns die Unmutsäußerungen der Kunden, die von Lieferzeiten von bis zu zwei Wochen für vorrätige Ware berichten.
Bemängelt wird in dem Zusammenhang vor allem die mangelhafte bis fehlende Kommunikation des Unternehmens. Das schwedische Unternehmen räumt ein, aktuell Lieferschwierigkeiten bewältigen zu müssen. „In letzter Zeit haben wir immer wieder mit erhöhtem Bestellaufkommen zu kämpfen, sodass wir unsere Pakete momentan erst nach wenigen Tagen losschicken können“, heißt es auf der Facebook-Seite des Modeversenders.
Woher diese genau rühren, wird nicht gesagt und auch das Versprechen, dass die Waren innerhalb von sieben bis acht Werktagen beim Kunden ankommen sollen, ist alles andere als zeitgemäß. Die Lieferschwierigkeiten betreffen übrigens offenbar nicht nur deutsche Kunden und sind laut Kundenforen auch nicht nur auf die Feiertage rund um Ostern zurückzuführen: Von ähnlichen Problemen berichten auch Kunden aus anderen europäischen Märkten.
Mal abgesehen davon, dass das deutsche Fernabsatzrecht vorschreibt, dass ein verbindlicher Liefertermin genannt wird, ist das sehr ärgerlich und alles andere als zeitgemäß: In Zeiten, in denen Zalando, Amazon und Co. über taggleiche Lieferung unter bestimmten Umständen und an einen vorgegebenen Kundenkreis nachdenken, stellt sich gerade bei kurzlebigen und vorproduzierten Modeartikeln die Frage, warum es zu solchen Unregelmäßigkeiten kommen muss.
Alles in allem wird dieser Umstand die ohnehin vorhandenen Probleme von H&M noch verschärfen. Das Unternehmen hatte in den letzten Quartalen unbefriedigende Zahlen vermelden müssen. So sank der Umsatz leicht auf zuletzt 2,3 Milliarden Euro und der Vorsteuergewinn fiel sogar um 60 Prozent niedriger aus. Es war für das Unternehmen der niedrigste Gewinn in einem ersten Quartal seit immerhin 16 Jahren.
Und ingesamt ist H&M auch gerade bei den jugendlichen Zielgruppen nicht mehr so angesagt wie in früheren Jahren. Schuld daran ist zum einen ein Wandel im Geschmack über die Jahre, zum anderen aber auch Unternehmen wie Primark, die noch preisaggressiver agieren als dies H&M tut. Als Schwierigkeit erweist sich auch die vergleichsweise lange Vorlaufzeit, die H&M für seine Produktionen hat. Im schnellebigen Geschäft mit billiger Mode ist hier Konkurrent Zara im Vorteil, der in Europa produziert und somit kürzere Vorlaufzeiten hat. Die Aktie begab sich infolgedessen auf Sturzflug – von mehr als 20 Euro zu Jahresbeginn auf zeitweise unter zwölf Euro.
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