„I don´t care about cookies“: Umstrittene Software-Firma übernimmt den Dienst
Die tschechische IT-Sicherheitsfirma Avast hat die Browsererweiterung „I don´t care about cookies“ übernommen. Diese Übernahme führt zu Unmut bei vielen Nutzer:innen. Der Grund: Avast eilt in Sachen Datenschutz nicht gerade der beste Ruf voraus.
In der Vergangenheit hatte Jumpshot, eine Tochterfirma von Avast, detaillierte Browser-Daten seiner Nutzerschaft weiterverkauft. Branchengrößen wie Google, Microsoft, McKinsey, Yelp und viele andere sollen bei den Daten zugeschlagen haben.
„Vertrauenswürdige“ Firma hat Dienst übernommen
Programmierer und Betreiber des Dienstes „I don´t care about cookies“, Daniel Kladnik, bestätigte auf seiner Webseite seinen Deal mit Avast.
„Nach genau zehn Jahren, in denen ich dieses Projekt betreut und mich selbst mit Cookie-/DSGVO-Popups befasst habe, bin ich stolz und glücklich, sagen zu können, dass Avast – ein berühmtes und vertrauenswürdiges IT-Unternehmen, das für die breite Palette von Produkten bekannt ist und dazu beiträgt, unsere digitalen Erfahrungen sicherer zu machen – seinen Wert erkannt hat.“
Er selbst werde weiterhin an dem Projekt arbeiten. Zudem verspricht Kladnik, dass das Projekt kostenlos nutzbar bleibt. „Spenden werden aber nicht mehr benötigt, um es am Laufen zu halten.“
Die Erweiterung „I don’t care about cookies“ ist für die gängigsten Browser wie Chrome und Firefox verfügbar. Das Addon entferne die nervigen Cookie-Warnungen von fast allen Websites und spare Nutzern Tausende unnötige Klicks, wie es auf der entsprechenden Website heißt.
Nutzer sollten sich allerdings im Klaren darüber sein, dass sie mit der Verwendung des Addons allen besuchten Websites die Erlaubnis zum Setzen von Cookies auf dem Computer geben.
Wie geht es mit Avast weiter?
Wie Avast mit der Erweiterung „I don´t care about cookies“ umgehen wird, scheint in alle Richtungen offen. Sicher ist dagegen, dass die IT-Sicherheitsfirma die Zukunft des Addons nicht ganz selbst entscheiden wird. Vor einigen Monaten wurde das Unternehmen selbst in einem Milliardendeal vom US-Konkurrenten Norton Lifelock geschluckt.