t3n.de: Alle reden zurzeit von Plattformen. Geht für Onlinehändler überhaupt noch der Weg daran vorbei?
Es ist schon jetzt so, dass Händler, die nicht auch auf anderen Vertriebskanälen als dem eigenen Onlineshop vertreten sind, es grundsätzlich viel schwerer haben. Besonders für kleinere Händler ist es nicht leicht, alle nötigen Hebel zu betätigen, um von Kunden optimal gefunden werden. Einen eigenen Kundenstamm aufzubauen, der gezielt und ausschließlich DEN einen Onlineshop ansteuert, ist nochmal etwas ganz anderes.
Der Wandel zur verstärkt mobilen Nutzung des Internets bringt noch andere Herausforderungen mit sich, die Händler nur über Plattformen lösen können. Die Anzahl der regelmäßig genutzten Apps auf den Smartphones ist gering. Den Platz teilen große Marken und solche Apps, die einen spezifischen Mehrwert für den Kunden schaffen. Unsere Apps sind mit über 80.000 täglichen Nutzern in Deutschland unter den Top Fünf.
t3n.de: Die Differenzierung nur noch am Preis festzumachen, ist für Onlinehändler heute keine nachhaltige Strategie mehr. Wie zeitgemäß ist da noch eine Produktsuchmaschine wie Idealo, die strikt den günstigsten Anbieter ermittelt?
In erster Linie liefern wir echte Transparenz für den Kunden. Der Preis ist dabei für viele Onlinekäufer weiterhin ein entscheidendes Kriterium. Kunden erwarten heute ein einfaches Einkaufserlebnis, viele Abläufe sind Gewohnheit und über Jahre erlernt. Händlern bieten wir eine Plattform, die sie mit Millionen Konsumenten zusammenbringt und die diese Bedürfnisse erfüllt.
Ein Händler hat immer die Möglichkeit, sich neben dem Preis über Kriterien wie Zahlungsarten, Versandzeiten, Kundenbewertungen und Rücksendemodalitäten abzuheben. Das machen wir für den Kunden auch direkt sichtbar. Unsere Dienstleistung fängt beim Einkaufserlebnis und dem Preis an und zieht sich bis in den Kundenservice nach dem eigentlichen Kauf. Einfach nur Ware liefern zu können reicht nicht mehr. Wir haben Idealo in den letzten Jahren technisch und optisch stark verändert, um Kundenwünschen besser zu entsprechen und Händlern mehr Spielraum zu geben, sich zu präsentieren.

t3n.de: Wie sieht eine intelligente Händler-Strategie zur Nutzung eines Preisvergleichsportals aus?
Zunächst ist wichtig, dass ein Shop überhaupt gelistet ist. Haben Kunden einen bevorzugten Shop, wundern sie sich, wenn „ihr“ Shop nicht bei Idealo zu finden ist. Wir haben durchschnittlich 15 Millionen Menschen monatlich auf unserer Website und zählen mit vier Millionen App-Downloads zu den relevantesten Shopping-Apps in Deutschland. Mittlerweile haben wir eine hohe Zahl von Stammnutzern. Diese erreicht man nicht, wenn man nicht bei uns an Bord ist. Idealo liefert hochqualifizierten und daher sehr gut konvertierenden Traffic. Laut einer externen Berechnung bekommt ein Händler für jeden ausgegebenen Euro bei Idealo durchschnittlich viermal so viel zurück. Mit diesem ROI liegen wir im Wettbewerb sehr weit vorne.
Wie der Händler das steuert, ob er mit speziellen Idealo-Landingpages (mit entsprechend niedrigeren Preisen als sonst im Shop) arbeitet, sein gesamtes oder nur Teile seines Sortiments preiskompetitiv gestaltet, kommt auf die Branche, den Preiswettbewerb und die Margen des Händlers an. Mit Idealo-Direktkauf sinkt zudem das finanzielle Risiko für Händler auf Null, da hier ausschließlich über CPO abgerechnet wird. Hier empfehlen wir auch jedem, das gesamte Inventar freizugeben. Händler haben dann nochmals besondere Möglichkeiten, sich zu präsentieren.
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