
Das dänische Startup Nornorm funktioniert wie ein Netflix für Büromöbel: Tische, Stühle und Sofas gibt es hier im Abo.
Und während Nornorm bislang nur in Skandinvien und den Niederlanden tätig war, kommt der Möbel-Verleih jetzt auch nach Deutschland – ein guter Grund, sich das Unternehmen mal etwas genauer anzuschauen.
Gegründet wurde Nornorm 2020 von Jonas Kjellberg und Anders Jepsen. Kjellberg ist Investor und einer der Mit-Erfinder von Skype, Jepsen ehemaliger Ikea-Manager. Für ihren Abo-Service setzen sie auf Designermöbel, die teilweise nicht neu, sondern bereits gebraucht eingekauft werden – das hat besonders durch zahlreiche Büroauflösungen im Laufe der Corona-Pandemie gut geklappt.
Neben klassischen Büroräumen stattet das Startup auch Homeoffice-Arbeitsplätze aus. Zu den Kunden zählen bereits das Fintech Klarna oder der schwedische Konzern Elektrolux. Eine einmalige Grundgebühr von 15 Euro pro Büro-Quadratmeter sorgt dafür, dass sich das Möbelabo vor allem dann lohnt, wenn es über längere Zeit genutzt wird.
Nornorm übernimmt die algorithmenbasierte Gestaltung des Arbeitsplatzes sowie die Lieferung und Montage der Möbel. Alle Abläufe können dabei per App verwaltet werden. Im weiteren Verlauf beträgt die monatliche Möbel-Miete drei Euro pro Quadratmeter. Werden die Möbel nicht mehr gebraucht, holt Nornorm sie ohne Kündigungsfrist innerhalb von 90 Tagen ab.
Nach der Abholung landen die Möbel laut Nornorm nicht auf dem Sperrmüll, sondern werden recycelt oder immer wieder weitervermietet. Durch die Verwendung von Gebrauchtmöbeln, die wieder in Stand gesetzt werden, soll zum einen die Umwelt geschont werden – zum anderen könne man so günstigere Preise anbieten, so Gründer Kjellberg gegenüber Business Insider.
Genau das macht den Leih-Service eigentlich zu einem Konkurrenten von Möbelgigant Ikea. Schließlich setzt der auf preisgünstige Trend-Möbel, die immer wieder neu produziert und gekauft werden. Trotzdem ist Nornorm in einer Partnerschaft mit dem Möbelhaus gegründet worden, mittlerweile hält der Möbelgigant laut eigenen Angaben noch 18 Prozent am Unternehmen. Für Ikea soll das Startup ein „Fuß in der Tür des B2B-Marktes“ sein, so der CFO des schwedischen Möbelhauses, Martin van Dam. „Unsere Investition zielt nicht darauf ab, die finanzielle Rendite zu maximieren, da wir hoffen, dass diese Zusammenarbeit uns helfen wird, bessere, funktionalere und nachhaltigere Büroräume für Ikea-Kunden zu schaffen und die Ikea-Kreislauflieferkette weiterzuentwickeln“, zitiert ihn Business Insider.
Konkurrenzlos steigt das dänische Startup auf alle Fälle nicht in den deutschen Markt ein: Hier ist vor allem der Anbieter Lendis etabliert, zu dessen Kunden beispielsweise die Lufthansa oder VW gehören. Nornorm will dem nun mit Designermöbeln und dem Gedanken einer nachhaltigeren Kreislaufwirtschaft entgegentreten.
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