Das norwegische Startup Clexbio entwickelt künstliche Venen aus biologischem Material. Die Venen werden in Bioreaktoren gezüchtet und sollen zukünftig Menschen implantiert werden.
Obwohl der Weg bis zur erfolgreichen Implantation der Venen in einen menschlichen Körper noch lang ist, zeigen präklinische Tests an Tiermodellen vielversprechende Ergebnisse. Die Forscher sind optimistisch, da die bisherigen Ergebnisse darauf hindeuten, dass die Implantate keine Immunreaktionen auslösen. Stattdessen ist das Ziel, dass sich die biologischen Implantate nahtlos in den Körper integrieren und durch funktionelles Gewebe ersetzt werden.
Venen aus dem Bioreaktor
Um die Venen zu kultivieren, verwendet das norwegische Startup Clexbio einen speziellen Bioreaktor. Das ist eine kleine Röhre, in der die Venen unter sterilen Bedingungen heranwachsen können.
Innerhalb des Reaktors wird das Gewebe kontinuierlich mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt, wodurch nach einigen Wochen eine vollfunktionsfähige Vene entsteht. Die so gezüchteten Venen sollen Patienten, die an chronischer Veneninsuffizienz leiden, helfen. Das ist eine Erkrankung, bei der die Venen Schwierigkeiten haben, Blut zum Herzen zu transportieren.
„Wir glauben, dass gewebetherapeutische Lösungen in Zukunft eine Heilung für viele der chronischen Erkrankungen ermöglichen werden, die unsere heutige Gesellschaft schwächen“, erklärte Armend Håti, CEO und Mitbegründer von Clexbio, gegenüber The Next Web.
Clexbio hat noch mehr vor
Laut Clexbio bieten die biologischen Implantate eine universelle Lösung, die theoretisch bei jedem Patienten eingesetzt werden kann. Sie müssen also nicht speziell für einzelne Patienten herangezüchtet werden.
Aktuell fokussiert sich das Unternehmen darauf, die Venen kommerziell und unter Einhaltung guter Herstellungspraktiken zu produzieren. In der Zukunft könnte Clexbio sein Produktangebot um weitere Implantattypen zu erweitern.
„Wir sind wirklich begeistert von dem Paradigmenwechsel, den das für die menschliche Chirurgie und die Behandlung von geschädigtem Gewebe einleiten könnte“, sagte Håti. „Wir entfernen uns von der Welt der synthetischen Implantate und betreten die Welt der Biotechnik.“
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