Die finanziellen Schwierigkeiten des deutschen E-Auto-Herstellers Ego sind so groß, dass jetzt ein Insolvenzverfahren eingeleitet wurde. Bereits Anfang April erklärte das Unternehmen seine drohende Zahlungsunfähigkeit und beantragte ein Schutzschirmverfahren nach dem Insolvenzrecht.
Am 1. Juli wurde vom Amtsgericht Aachen ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung über das Vermögen des Elektroautoherstellers eröffnet. Im Zuge dessen stellt Ego im Juli die Produktion und alle weiteren Tätigkeiten im Entwicklungsbereich ein. Alle Angestellten gehen vorerst in Kurzarbeit. Nicht betroffen sind nach Angaben des Unternehmens der Verkauf der bereits produzierten Modelle sowie Probefahrten.
CEO weiter zuversichtlich
Das bedeutet aber nicht zwangsläufig das Aus. Ego selbst sieht sich weiterhin als ein attraktives Unternehmen mit positiver Zukunftsprognose. Das bestätigt auch CEO Günther Schuh, der weiterhin Verhandlungen mit potenziellen Investoren führt: „In den letzten Monaten haben wir viele aussichtsreiche Gespräche sowohl mit nationalen als auch internationalen Investoren geführt. Wir sind daher zuversichtlich, mit etwas mehr Zeit eine gute Lösung zu finden.“
Aushängeschild des Aachener Startups ist der kleine Stromer Ego Life. Das E-Auto kostet nach einer Preisanpassung aufgrund der Umweltprämie 17.900 Euro und hat in seiner Basisversion eine Reichweite von 104 Kilometern. „Das Interesse am Ego Life ist nach wie vor sehr groß“, sagt Schuh. „Wir arbeiten weiter mit vollem Einsatz daran, die Mobilität der Zukunft mitzugestalten.“
Die Aussichten von Ego sind damit besser als beim E-Auto-Startup Byton, das kürzlich den Betrieb für die nächsten sechs Monate einstellte und sich laut Experten von den Folgen der Coronakrise wohl nicht erholen wird.
Zum Weiterlesen:
- IEA-Report: Verkauf von Elektroautos bleibt trotz Coronakrise stabil
- Förderung von Elektroautos: Was Autokäufer zum Umweltbonus wissen müssen
- Die 10 meistverkauften Elektroautos in Deutschland