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Marketing

Instagram für Business: Tipps und Beispiele für den erfolgreichen Einsatz

Das Foto-Sharing-Netzwerk Instagram bekommt immer mehr Bedeutung für Unternehmen. Wir haben uns daher intensiv mit dem Thema Instagram für Business beschäftigt und wollen dazu Tipps für den erfolgreichen Auftritt geben und einige schöne Beispiele zeigen.

Von Falk Hedemann
9 Min.
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Instagram für Business: MTV knackt die 1-Mio-Followermarke

Als Instagram im April für eine Milliarde US-Dollar von Facebook übernommen wurde, war die Zukunft des Foto-Sharing-Netzwerks alles andere als klar. Ein halbes Jahr später ist Instagram für Business eines der Topthemen: 54 Prozent der Top-Marken der Welt nutzen einer Studie zur Folge bereits Instagram für Business. Sie alle wollen von dem starken Wachstum bei Instagram profitieren. Von 80 Millionen Nutzern im Juli 2012 stieg die Nutzerzahl bis September auf 100 Millionen. Täglich aktiv sind davon rund 11 Millionen. Höchste Zeit also, sich mit diesem Thema ausführlicher zu beschäftigen. Wie gelingt der Start auf dieser für viele Unternehmen sicherlich noch sehr neuen Plattform, was gilt es zu beachten und von welchen Beispielen kann man was lernen?

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Spätestens mit den Webprofilen ist Instagram für Unternehmen noch interessanter geworden, da Interessierte damit erstmals auch ohne eine App auf die Business-Profile zugreifen können. Damit ist eine Hürde für die Nutzer zum Verbinden mit Marken weggefallen. Aber auch zuvor gab es schon reichlich Marken, die sich bei Instagram eine Fangemeinde aufgebaut haben. Am erfolgreichsten war dabei wohl der Musik-Fernsehsender MTV, der es als erstes Unternehmensprofil schaffte, die Marke von einer Million Anhänger bei Instagram zu knacken.

Instagram für Business: Der Musiksender MTV nutzt den Bilder-Sharingdienst schon sehr vielseitig.

Der Account von MTV eignet sich aber nicht nur wegen der hohen Zahl an Interessierten als Markenbeispiel bei Instagram, sondern auch als Best Practice für die Nutzung des Fotodienstes. Ein interessanter Use-Case, den MTV erst kürzlich wieder nutzte, ist die Bebilderung eines Events. So sind aktuell auf dem Instagram-Profil von MTV sehr viele Impressionen und Behind-the-Scenes-Bilder von der Verleihung der MTV-Music-Awards 2012 zu sehen, die kürzlich in Frankfurt vergeben worden.

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MTV nutzt Instagram aber nicht nur für Events, sondern auch für die Ankündigung von speziellen Sendungen. Zur US-Präsidentschaftswahl gab es beispielsweise eine Live-Sendung mit Barack Obama, die via Instagram angekündigt wurde, als sie gerade gestartet war.

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MTV nutzt Instagram auch für Hinweise auf Live-Sendungen.

So hat MTV die Plattform Instagram nicht nur zum Community-Aufbau genutzt, sondern auch zur Stärkung des eigentlichen Geschäfts. Leider sind keine Zahlen dazu bekannt wie gut das funktioniert, aber die Verantwortlichen bei MTV werden das sicherlich genau beobachten, denn immerhin ist ein redaktionell betreuter Auftritt bei Instagram auch eine Ressourcenfrage, die sich irgendwo rechnen muss. Stichwort: Social Media ROI.

Vorüberlegungen zur Nutzung von Instagram für Business

Nun ist nicht jede Marke in der Lage Inhalte wie MTV zu liefern und damit die Nutzer zu begeistern. Es gibt aber auch genügend andere Inhalte und Möglichkeiten für Marken, Instagram als weiteren Kanal innerhalb der Social-Media-Strategie erfolgreich einzubinden. Eines muss man aber auch ganz klar sagen: Nicht jede Marke und nicht jedes Unternehmen wird bei Instagram erfolgreich sein können. Fehlt die Zielgruppe oder ist das Unternehmen einfach nicht für einen Auftritt im Social Web geeignet, so sollte das Unternehmen andere Wege suchen und beschreiten. Das gilt nicht nur für Instagram, sondern gleichfalls für Facebook, Twitter, Google+ & Co. Bei Instagram kommt speziell hinzu, dass die zu verbreitenden Inhalte bildhaft dargestellt werden müssen.

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Eine weitere Besonderheit besteht in der Entstehungsgeschichte von Instagram. Der Fotosharingdienst wurde gestartet, damit Freunde und Bekannte einfach über ihre Smartphones Fotos austauschen können. Diese rein private Natur hat sich Instagram auch nach der Öffnung für Unternehmen und der Entwicklung der Webprofile größtenteils erhalten, zumindest in den Köpfen der vielen Nutzer der Anfangszeit. Zwar lösen sich diese Zwänge langsam auf, aber dennoch ist Instagram noch weit von Plattformen wie Facebook entfernt, auf denen Business-Inhalte zum Alltag gehören.

Abschrecken lassen sollten sich engagierte Unternehmen und Marken mit Social-Web-Erfahrung davon allerdings nicht, wie nicht zuletzt das Beispiel MTV zeigt. Wer sich sicher ist, dass der eigene Social Content mit Bildmaterial transportiert werden kann und webaffine Mobile-Nutzer zur Zielgruppe gehören, dann sollte einem Aufbau einer Instagram-Community nicht viel entgegenstehen.

Über die zunehmende Bedeutung von Instagram für Business hat Johannes Lenz einen lesenswerten Post im Blog der Social Media Agentur AKOM360 geschrieben. Er beschreibt Instagram dabei wie folgt:

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Auf Instagram rückt in erster Linie der Moment, der Stil, das Kurzfristige oder einfach nur die Schönheit des Augenblicks in den Mittelpunkt, inszeniert mit einem Motiv und Filtern. Das Individuelle ist hier zuhause, während drüben bei Pinterest der Mainstream tobt und der “Rubel” rollt.

Was Marken bei Instagram tun können

Ist der Start bei Instagram erstmal beschlossene Sache, gibt es einige Tipps und Tricks, die für den Auftritt wichtig sind.

  • Verknüpfung der Plattformen

Kaum ein Instagram-Nutzer wird von sich aus auf die Idee kommen nach einer bestimmten Marke bei Instagram zu suchen. Daher ist die Verknüpfung mit anderen Plattformen, auf denen die Marke bereits eine Community aufgebaut hat, sehr wichtig. Via Facebook-Fanseite lässt sich beispielsweise eine Fotoserie mit einem aussagekräftigen Foto anteasern und mit einem Hinweis auf den Instagram-Account versehen. Mit reinen Verweisen auf Inhalte bei Instagram sollte man allerdings eher aufpassen – nicht jeder Facebook-Nutzer ist automatisch bei Instagram und nicht jeder möchte sich einen Account einrichten, nur um beworbene Inhalte anschauen zu können. Regelmäßige, aber zurückhaltende Hinweise und gelegentliche Nutzer-Foto-Aktionen können die Fanzahlen schnell steigen lassen.

Verfügt die Marke über einen Blog oder eine Webseite als Contentanker, so lassen sich auch darüber sehr gut Instagram-Aktionen starten. So haben wir über t3n.de beispielsweise unsere Leser dazu aufgerufen, ein Bild unserer zu dem Zeitpunkt aktuellen Printausgabe zu machen und es mit dem tag #t3n hochzuladen. In einer anderen Aktion wollten wir wissen, wie das t3n Magazin im Zeitschriftenhandel platziert wird – wir nutzten Instagram dabei quasi als Crowdimaging-Tool.

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Dank unserer Leser bekamen wir einen schönen Überblick über die Platzierung unserer Magazine im Zeitschriftenhandel.

Natürlich sind auch Twitter und Google+ gute Plattformen zur Verbreitung einer frischen Instagram-Präsenz, allerdings ist bei Facebook die bereits bestehende Community bei vielen Marken sehr viel größer.

  • Eigenes Engagement fördert Fan-Engagement

Ein Marke, die sich bei Instagram eine aktive Community aufbauen möchte, sollte sich ebenso aktiv mit den Fans beschäftigen. Den treuesten Fans zurückzufolgen, interessante Bilder mit einem Like zu belohnen und Antworten auf Kommentare zu schreiben, tut nicht weh und kostet auch nicht allzu viel Zeit. Im Gegenzug zeigt die Marke damit ein aktives Interesse an den Fans. Statt das Social Web als Tool zur Einbahnstraßen-Kommunikation zu verwenden, merken die Fans, dass die Marke auch wirklich gewillt ist zu interagieren. Und wer sich ernst genommen fühlt, ist engagierter – wer redet schon gerne, ohne jemals eine Antwort zu bekommen?

Keine gute Idee ist dagegen das Kaufen von Fans und Likes, wie es beispielsweise über diese Website möglich ist. Das erhöht natürlich schnell und zuverlässlich die Followerzahlen, doch eine wirklich engagierte Gefolgschaft bekommt eine Marke so nicht. Das Geld sollte sich das Unternehmen sparen und effektiver einsetzen. Beispielsweise zur Schaffung von Ressourcen zur Pflege des Instagram-Accounts.

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  • Die richtigen Inhalte

Nachdem der erste Schritt zum Aufbau einer Instagram-Gefolgschaft gemacht ist, geht es auch schon an die Inhalte. Hier sollte die Marke schon im Vorfeld genau überlegen, welche Produkte sich am besten für eine bildhafte Darstellung eignen und auf diese sollten die Posts auch beschränkt bleiben. Texte bieten sich beispielsweise eher nicht an. Soll trotzdem ein Schriftstück beworben werden, kann ein interessantes Artikelbild oder ein Making-of eines Covers hilfreich sein.

Mit optisch schicken Produkten kann man bei Instagram am einfachsten punkten. Sind die eigenen Produkte nicht so fotogen, so können die verschiedenen Instagram-Filter hilfreich sein. Mit ihnen können die aufgenommenen Fotos mit zahlreichen Effekten ausgestattet werden, die auch schon mal einem ansonsten nicht so aufregendem Produkt ein ganz neues Aussehen verleihen können. Hier ist auf jeden Fall Kreativität und Experimentierfreude gefragt.

  • Verwendung von Keywords und tags

Wie andere Social Networks, so verwendet auch Instagram die sogenannten Hashtags. Dabei handelt es sich um kleine Textanhängsel mit einer Raute (#) davor, über die sich Inhalte mit diesem speziellen Hashtag verfolgen lassen. Inhalte kommen über Hashtags auch für Nutzer in den sichtbaren Bereich, die einer Marke nicht, bzw. noch nicht folgen. Im Idealfall ist der Hashtag so gewählt, dass er das wichtigste Keyword zum Inhalt oder – globaler gesehen – zur Marke transportiert. Wichtig: Passt der Hashtag überhaupt nicht zum gezeigten Bild, so enttäuscht man schnell die Erwartungen der Nutzer.

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Natürlich lassen sich auch verschiedene Hashtags miteinander kombinieren, doch man sollte es nicht übertreiben. Gerade in Kommentaren unter fremden Inhalten sollte man mit den Hashtags eher geizen, denn sonst wirkt das schnell wie Spam.

  • Regelmäßige Frequenz

Bei Instagram fällt oft eine sehr unregelmäßige Postingfrequenz auf. Wird zum Beispiel bei einem Event reichlich gepostet und vielleicht sogar etwas zu viel, so liegen einige Accounts im Anschluß zum Teil wochen- oder gar monatelang brach. Besser wäre es hier regelmäßig Bilder zu posten, damit neue Interesenten auch zu Followern werden, weil sie sehen, dass der Account lebt und gepflegt wird.

Zu viele Postings innerhalb kurzer Zeit sind allerdings auch nicht immer gut, denn fühlt sich ein Follower erstmal von einer Bildschwemme belästigt, so wird er der Marke schnell den Rücken kehren und vermutlich auch nie wieder zurückkehren.

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  • Nutzergenerierte Inhalte über Foto-Wettbewerbe

Für Marken sind nutzergenerierte Inhalte gleich doppelt gut. Zum einen können diese Fotos als Markenbotschaft angesehen werden und zum anderen bekommt eine Marke dadurch sehr authentische Produktbilder, die beispielsweise als „Fanbild des Tages“ inklusive einer Erwähnung per @mention für den eigenen Account genutzt werden können. In der Praxis könnte das so wie bei unserer Aktion zur Printausgabe t3n Nr. 28 aussehen (Beispiel oben).

Richtig gut macht das auch der amerikanische Jeanshersteller Levis. Über Instagram suchte Levis nach einem Model für die nächste Kollektion. Wer mitmachen wollte, brauchte dafür nur ein Bild von sich selbst in seiner Lieblingslevis mit dem Hashtag #iamlevis zu posten.

Mit der Aktion #iamlevis ging der Jeanshersteller einen vollkommen neuen Weg bei der Modelauswahl.

Die Aktion war ein voller Erfolg und es kamen weit über 3.000 Fotos zusammen. Es ist zwar schwer zu sagen wie hoch die damit erzielte Reichweite war, aber schon mit durchschnittlich nur 10 Followern, wären über 30.000 Instagram-Nutzer erreicht worden. Bedenken muss man zudem, dass Instagram auch das gleichzeitige Crossposten unter anderem auf Facebook und Twitter erlaubt, was die Reichweite nochmals deutlich erhöht.

  • Marken brauchen Gesichter

Was man aus der erfolgreichen Aktion von Levis auch ableiten kann, ist, dass Gesichter und Personen im Allgemeinen eine hohe Anziehungskraft besitzen. Dazu bedarf es aber nicht unbedingt eine großangelegte Fanaktion, es geht auch viel einfacher: Kurze Einblicke und Momentaufnahmen in die Arbeit der Personen hinter der Marke geben buchstäblich ein Gesicht und transferieren die Marke auf eine persönlichere Ebene.

  • Instagram-API für ambitionierte Projekte

Wer Instagram innovativ nutzen möchte, sollte sich mit der bereitgestellten API vertraut machen und sie für innovative Ideen nutzen. Der amerikanische Schuh-Hersteller Bergdorf Goodman hat so beispielsweise alle Posts mit dem Hashtag #BGShoes per Geotagging auf einer interaktiven Karte lokalisiert.

Über die Instagram-API konnte der Schuhersteller getaggte Instagram-Bilder verorten.

Auch der Musiker Moby hat die Instagram-API angezapft und sie für die Promotion einer neuen CD genutzt. Auf einer Weltkarte werden alle mit dem tag #destroyed (so der Titel der CD) hochgeladenen Bilder lokalisiert und mit einem schwarzen Punkt dargestellt. Zusätzlich gibt es weiße Punkte, die eigene Bilder des Künstlers anzeigen. Während man sich auf der Seite bewegt, sorgt die Musik von Moby für eine musikalische Untermalung.

10 interessante Business-Profile bei Instagram

Hier einige schöne Profile von Marken und Unternehmen zum Ansehen, Folgen oder Lernen.

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Weiterführende Links:

Bildnachweis für die Newsübersicht: ©iStockphoto.com/sematadesign

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Kommentare (20)

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Heike

Doch. Natürlich. ICH komme von allein auf die Idee, auf Instagram gezielt nach Marken zu suchen und finde in den meisten Fällen…NICHTS.

Auch ich setze mich in meinem Reiseblog intensiv mit der App auseinander, dokumentiere Events und Reisen mit meinen iPhone Fotos und veröffentliche die Bilder später im Blog. Mein professionelles Equipment bleibt zur Zeit beinahe nur noch im Schrank.

Mit viel Arbeit habe ich vor kurzem die 1000-Follower Marke geknackt und bin stolz drauf. ;-)

http://www.koeln-format.de/

andy.mustermann

Mangels Smartphone (scheint Voraussetzung zu sein) fällt es mir schwer nachzuvollziehen was den Reiz und vor allem der Unterschied zu den bestehenden Möglichkeiten wie Fotos auf Facebook oder Tumblr zu posten. Klar die Seiten sind stark fotolastig. Aber ist es das schon?

Patrick

Unternehmen welchen sinnvollen Content haben, sollen Instagram auf jeden Fall nutzen. Ein schönes Beispiel ist auch die österreichische BioMarke aus dem REWE Konzern ja!natürlich.
http://instagram.com/ja_natuerlich

andy.mustermann

Wo ist der Content denn von janatürlich sinnvoll? Ich weiß nicht, was mir die Fotos nutzen. Nett anzuschauen sind einige. Worin ist der Nutzen bei Instragram gegenüber der Timeline bei Facebook? Für meinen Geschmack wären gerade diese Fotos eher was für Facebook-Seiten.

Socialdread

Ein guter Artikel, der kaum zu ergänzen ist. Bis auf eins: macht „11 interessante Business-Profile bei Instagram“ aus der Liste und nehmt bitte den Kanal des Outdoor-Herstellers Patagonia mit auf (http://instagram.com/patagonia). Das ist die perfekte Mischung aus Produkt und Erlebnis / Emotion.

@Patrick Ich muss Andy Mustermann zustimmen. Sonderlich schön ist das nicht, was ja!natürlich da macht.

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