Instagram prüft eigene Richtlinien auf Rassismus und Benachteiligung

Benachteiligen die Instagram-Richtlinien und -Algorithmen BlPOC? Die Plattform kündigt genaue Untersuchungen an. (Foto: Shutterstock/ ALEX_UGALEK)
In einem Blogpost kündigte Instagram-Chef Mosseri an, die Plattform wolle Schritte einleiten, um die Schwarze Community besser zu unterstützen. Obwohl Instagram eine Plattform sei, auf der sich BlPOC-User vernetzen und solidarisieren, seien immer wieder Bedenken geäußert worden, die Richtlinien und Algorithmen würden nicht jeden gleich behandeln.
Um diese Bedenken auszuräumen und mögliche Ungleichheiten zu beseitigen, sollen vier Kernpunkte genau untersucht werden:
- Belästigung: Mögliche Lücken in den Richtlinien, die dazu führen, dass einige Gruppen mehr Belästigung erfahren als andere, müssen geschlossen werden.
- Account-Verifizierung: Die Kriterien zur Verifizierung von Accounts sollen überprüft werden, um so inklusiv wie möglich zu sein. So soll überprüft werden, ob diese Kriterien einige Gruppen gegenüber anderen bevorzugen.
- Distribution: Die Auswahl und Filterung von Inhalten auf den Explore- und Hashtagseiten sollen überprüft werden, um mögliche Verzerrungen aufzudecken. Auch das sogenannte „Shadowbanning“, das Begrenzen der Sichtbarkeit Einzelner ohne erkennbaren Grund, soll untersucht werden. Zudem sollen in Kürze weitere Informationen veröffentlicht werden, welche Inhalte nicht auf der Explore-Seite oder an anderen Stellen empfohlen werden.
- Voreingenommene Algorithmen: Algorithmen bergen die Gefahr, Muster einer voreingenommenen Gesellschaft zu wiederholen (Bias). Daher will Instagram seine Algorithmen auf etwaige Verzerrungen überprüfen.
Mosseri betont, dass diese Maßnahmen einige Zeit in Anspruch nehmen werden und kündigt regelmäßige Updates zum Fortschritt an. Instagram will es zudem nicht bei der Überprüfung von Ungleichheiten aufgrund der Hautfarbe belassen. Auch die Erlebnisse anderer marginalisierter Gruppen auf Instagram sollen untersucht werden. In der Vergangenheit habe schon oft Feedback aus der LGBTQ+-Community oder von Body-Positivity-Aktivisten geholfen, Instagram integrativer zu machen.
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