Versicherungsangelegenheiten assoziieren die meisten Menschen wohl vor allem mit einer Menge (analogem) Papierkram. Dem will das Insurtech Getsafe eine Alternative entgegensetzen: Über eine App sollen Kund:innen mit nur wenigen Klicks und in Echtzeit Versicherungen abschließen oder Schäden melden können. Das Prinzip scheint anzukommen – auch bei Investor:innen.
Frisches Kapital für Insurtech Getsafe
Wie das Heidelberger Unternehmen am 7. Oktober bekannt gegeben hat, haben Investor:innen die Series-B-Finanzierungsrunde noch einmal um 55 Millionen Euro aufgestockt. Das Volumen beträgt damit jetzt 80 Millionen Euro. Das frische Kapital kommt unter anderem von Earlybird, Swiss Re und Commerzventures. Zusätzlich sollen auch „einige der größten Family-Offices aus Deutschland und der Schweiz“ investiert haben.
Verwenden will Getsafe das Geld, um eine eigene Versicherungslizenz zu erwerben. Bislang agiert das Unternehmen als sogenannter Assekuradeur – es entwickelt und vertreibt eigene Produkte und Versicherungspolicen, das Risiko tragen aber andere Versicherer, darunter Iptiq und Ottonova. Darüber hinaus will das Insurtech aber auch in seine Technologie und weiteres Wachstum investieren.
Was genau macht Getsafe eigentlich?
Getsafe hat nach eigenen Angaben in Deutschland ungefähr 250.000 Kund:innen, die Versicherungen aus den Bereichen Haftpflicht, Hausrat, Rechtschutz und Kfz abgeschlossen haben; in Großbritannien bietet der Versicherer ebenfalls eine Hausratversicherung an – dort soll das Unternehmen auch besonders stark wachsen.
Im vergangenen Jahr hatte sich Getsafe mit Vorwürfen konfrontiert gesehen, Unternehmenszahlen und Technologie geschönt zu haben. Das Insurtech mache sich größer, als es eigentlich sei, hatte es geheißen. Im Gespräch mit t3n hatte CEO und Gründer Christian Wiens dazu Stellung bezogen und die Anschuldigungen von sich gewiesen.