
Starlink von SpaceX soll bald auch Flugzeuge mit Internetzugang versorgen. (Foto: Shutterstock)
Bislang verwenden Fluglinien vornehmlich die Dienstleister Intelsat und Viasat, wenn sie Internetverbindungen an Bord ihrer Flugzeuge realisieren wollen. Beide arbeiten mit geostationären Satelliten, deren Latenzwerte für die responsive Nutzung zu schlecht sind.
Bisherige Platzhirsche wollen Präsenz verbessern
Zumindest Viasat will das jetzt ändern und plant ein neues geostationäres Satelliten-Trio, das von einem 300 Einheiten starken Leo-Netzwerk unterstützt werden soll. Leo steht für Low-Earth-Orbit und bezeichnet Kleinsatelliten, die in niedrigen Umlaufbahnen um die Erde kreisen. Starlink von SpaceX arbeitet ausschließlich auf diese Weise.
Von daher ist es naheliegend, dass sich Elon Musks Weltraumfirma für das Geschäft mit den kommerziellen Fluglinien interessiert. Immerhin hat das Unternehmen bereits eine Flotte von rund 1.800 Leo-Satelliten in der Umlaufbahn und arbeitet kontinuierlich an deren Erweiterung.
SpaceX beantragt Genehmigung für Tests mobiler Einheiten mit verändertem Design
In der vergangenen Woche hat SpaceX bei der US-Regulierungsbehörde FCC die Genehmigung für Tests einer neuen Sende- und Empfangseinheit beantragt. Deren deutlichster Unterschied zur bisherigen Einheit besteht darin, dass die Antenne eckig ausgelegt ist. Diese Form hat sich insbesondere in der Luftfahrt bewährt.
SpaceX will das neue Design in fünf US-Bundesstaaten testen. Schon im März hatte SpaceX einen Antrag auf die Genehmigung mobiler Starlink-Einheiten gestellt. Darunter versteht das Unternehmen Sende- und Empfangseinrichtungen, die beweglich eingesetzt werden, etwa auf Schiffen, in Lkw oder eben in Flugzeugen.
Dass damit auch der Einsatz in Teslas gemeint sein könnte, hatte Elon Musk zügig dementiert. Dafür seien die Einheiten einfach viel zu groß, twitterte er.
Für den kommerziellen Flugverkehr würden sich im Vergleich zu geostationären Lösungen deutlich erweiterte Möglichkeiten ergeben, den Internetzugang etwa auch den Passagieren zugänglich zu machen. Es gibt allerdings einen gravierenden Haken, der die zügige Verfügbarkeit eines Flieger-Starlink in einiger Ferne verharren lässt.
Deshalb ist Starlink bislang für Fluglinien untauglich
Die Starlink-Konstellation ist bislang nicht in der Lage, von Satellit zu Satellit kommunizieren. Das soll künftig unter Verwendung von Lasertechnologie funktionieren. Bislang in den Orbit geschossene Satelliten haben die Technik indes nicht verbaut.
So ist Starlink aktuell auf die Verteilung der Datenströme per Erdstation angewiesen. Das wiederum ist bei Flughöhen um elf Kilometer für ein Flugzeug kein Problem. Problematisch wird es aber da, wo die Flieger außerhalb der Reichweite von Erdstationen unterwegs sind – etwa über dem Meer. Der gesamte Fernflugverkehr fällt damit vorerst für SpaceX aus. Das Problem wird dadurch verschärft, dass auch der Aufbau der Erdstationen noch in vollem Gange und bei Weitem nicht flächendeckend ist.
Schon die nächste Generation der Starlink-Satelliten werde die Laser-Konnektivität haben, versprach SpaceX-Manager Jonathan Hofeller anlässlich der Online-Fachkonferenz „Connected Aviation Intelligence“ am Mittwoch. Wann danach konkrete Produkte für Flugzeuge eingeführt werden würden, konnte Hofeller auf Nachfrage nicht sagen. Er hoffe auf „eher früher als später.“