Einen halben Millimeter dünner und ganze 100 Gramm leichter – Apple hat bei der Hardware des neuen iPad Pro (Test) einiges eingespart. Dennoch ist das Tablet dank des verbauten M4-Prozessors deutlich leistungsstärker als sein Vorgänger. Die massiv gesteigerte Rechenleistung dürfte vor allem der Erledigung künftiger KI-Aufgaben dienen.
iPad Pro: Apple kickt Ultraweitwinkelkamera
Gespart hat Apple derweil auch beim rückseitigen Kameramodul. An die Stelle der Ultraweitwinkelkamera ist der Lidar-Sensor gerückt. Weil der auf den ersten Blick so ähnlich aussieht wie eine Linse, fällt kaum auf, dass auf der Rückseite nur die Hauptkamera übrig geblieben ist.
Hinzugekommen ist dagegen ein neuer Sensor, der vielen Beobachter:innen erst beim genaueren Hinschauen aufgefallen ist. Wie dem aktualisierten iPad-Benutzungshandbuch zu entnehmen ist, handelt es sich dabei um einen Umgebungslichtsensor.
Ein solcher Sensor befindet sich allerdings schon auf der Vorderseite. Dort dient er dazu, die Displayhelligkeit zu steuern. Darüber hinaus wird darüber auch die sogenannte True-Tone-Funktion verwaltet, dank der Farben und Intensität des Displays an das Umgebungslicht angepasst werden.
Wozu dient der neue Umgebungslichtsensor?
Aber wozu benötigt das neue iPad Pro jetzt einen solchen Sensor auf der Rückseite? Offiziell hat Apple sich dazu noch nicht konkret geäußert. Vermutet wird, dass der Umgebungslichtsensor die neue Generation des True-Tone-Blitzes auf der Rückseite unterstützen soll.
Der „adaptive“ neue LED-Blitz soll laut Apple künftig dafür sorgen, dass Dokumente besser „eingescannt“, also abfotografiert, werden können. Mit KI-Support sollen etwa einfallende Schatten entfernt werden. Der Umgebungslichtsensor dürfte hier dem True-Tone-Blitz dazu dienen, das Dokument farbecht darzustellen.
Im t3n-Test des iPad Pro mit M4 hat das Einscannen der Dokumente mit dem iPad, inklusive der Reduktion des Schattenwurfs, zuverlässig funktioniert. Aber hat Apple nur für diese Funktion eigens die Ultraweitwinkelkamera geopfert?
Dokumente-Scan statt Landschaftsfotografie
Auf der einen Seite gilt unter Beobachter:innen als ausgemacht, dass sie bei den meisten Nutzer:innen ohnehin kaum bis gar nicht zum Einsatz kam. Das Einscannen von Dokumenten ist bei iPads sicher eine häufiger genutzte Anwendung als das Fotografieren von Landschaften.
Andererseits hegen vor allem Apple-Fans die Hoffnung, dass der neu verbaute Sensor eine bisher noch nicht bekannte Funktion unterstützen soll. Gemutmaßt wird etwa, dass Apple eine Dockingstation plant und der hintere Umgebungslichtsensor dabei eine Rolle spielen könnte.
Bisher gibt es aber dazu nicht mehr als Gerüchte und Spekulationen. Ob Apple mit dem hinteren Umgebungslichtsensor am neuen iPad Pro noch etwas anderes vorhat, bleibt also abzuwarten.