iPhone 13 im Test: Die neuen Kameras machen den Unterschied
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Auf dem Papier bietet das iPhone 13 wenig Bahnbrechendes: Die Chips sind etwas schneller, der Support für 5G wurde erweitert, das Display ist jetzt heller und die Notch etwas kleiner. Überraschend ist dagegen, dass die neuen Einsteiger-iPhones jetzt die Kamera-Hardware der letztjährigen Top-Modelle beinhalten. Insgesamt handelt es sich beim iPhone 13 und 13 Mini (alle Modelle im Vergleich) um lohnende Upgrades – besonders für Besitzer älterer Modelle.
Details und mehr Umweltschutz beim Design
Wer von einem iPhone 12 oder Mini kommt, muss schon etwas genauer hinsehen. Die frontseitige Notch ist um etwa 20 Prozent kleiner geworden und das Kameramodul wurde neu angeordnet. Die Objektive sind jetzt nicht mehr vertikal, sondern diagonal angeordnet. Außerdem ragen sie etwas weiter aus dem Gehäuse heraus, was dazu führt, dass das iPhone 13 sich etwas wackelig anfühlt, wenn es auf dem Tisch liegt.
Sowohl das normale als auch das kleinere Modell sind ein wenig schwerer und dicker, während die Größen der Displays mit 6,1 beziehungsweise 5,4 Zoll im Vorjahresvergleich gleich geblieben sind.
Die CO2-Bilanz des iPhone 13 ist im Vergleich zum Vorjahresmodell um rund zehn Prozent geringer. Apple weist darauf hin, dass das iPhone 13 mehr recyceltes Material enthält als jemals zuvor. Aufgrund von Materialien wie Metallen, Kunststoffen, Glas, Beschichtungen und Verpackungen wird auch ein Fokus auf Langlebigkeit gelegt. Details dazu finden sich in den Umweltberichten für die einzelnen Produkte. Ein Beispiel für die Verwendung recycelter Materialien sind die Seltene-Erde-Metalle in den verbauten Magneten, die zu 100 Prozent recycelt sind.
Wie viel kostet das iPhone 13?
Das iPhone 13 mit 256 GB kostet zum Start rund 1.020 Euro* und mit 512 GB rund 1.250 Euro*. Das iPhone 13 Mini mit 128 GB gibt es für 799 Euro* und mit256 GB für rund 920 Euro.*
iPhone 13 mit hellerem Display
Im Gegensatz zum Pro-* und Pro-Max-Modell* verfügt das iPhone 13 zwar leider nicht über einen Screen mit 120 Hertz, aber dafür ist das Display im Gegensatz zum iPhone 12 heller. Die von Apple angegebene Steigerung von 28 Prozent haben wir zwar nicht gemessen, aber bei unserem Test war der Unterschied wahrnehmbar.
Abgesehen von der maximalen Helligkeit gibt es beim Display kaum Neues. Es handelt sich weiterhin um einen OLED-Screen mit True Tone, HDR10, HLG und Dolby Vision.
Nach dem iPhone-Release gibt es auch gleich die ersten Gerüchte zum nächsten Modell. iPhone 14 mit großem Redesign erwartet – ohne Mini-Modell.
iPhone 13 legt mehr Fokus auf Effizienz als auf Leistung
Mit den jährlichen Upgrades sind es die Nutzer gewohnt, dass sich auch bei der Performance etwas tut. Mittlerweile sind Smartphones allerdings so schnell, dass fraglich ist, ob es jedes Mal signifikant mehr Performance sein muss. Das dürfte einer der Gründe dafür sein, dass Apple beim iPhone 13 den Fokus auf eine längere Laufzeit gelegt hat. Im Testzeitraum konnten wir den neuen A15-Bionic-Chip nicht ins Schwitzen bringen. Egal, ob Bild- und Videobearbeitung, Gaming, AR, Videotelefonie oder Browsing: Das iPhone 13 machte einen flinken Eindruck.
Zwar sind die diesjährigen Modelle auch etwas schneller, aber besonders bei der Laufzeit ist der Unterschied zum iPhone 12 deutlich. Apple weist den Unterschied zum iPhone 12 mit 2,5 Stunden mehr Laufzeit aus. In unserem Test hielt das iPhone 13 bei leichter Nutzung tatsächlich fast zwei Tage durch. Um das zu erreichen, wurde intern einiges umarrangiert, um eine größere Batterie verbauen zu können. Allerdings dürfte auch das Design des A15 mit neuer GPU, ISP und Encodern sowie Decodern nicht nur für mehr Performance, sondern eben auch für eine bessere Energieeffizienz gesorgt haben.
iPhone 13: Wie gut ist die neue Kamera wirklich?
Es ist ein typisches „SE-Jahr“, in dem große Neuerungen und Überraschungen bei den iPhones ausbleiben. Aber ebenso typisch ist, dass die bedeutsamsten Neuerungen in den Bereichen Fotografie und Video zu finden sind. Viele der neuen Funktionen, wie zum Beispiel der Cinematic Mode, basieren allerdings auf dem A15.
Das iPhone 13 bringt wie gewohnt zwei Kameras mit. Die Hauptkamera verfügt über einen größeren Sensor, der laut Apple 47 Prozent mehr Licht sammelt – eine wichtige Eigenschaft in Situationen mit wenig Umgebungslicht. Auch die Ultraweitwinkelkamera verfügt jetzt über die Bildstabilisierung Sensor-Shift, die im vergangenen Jahr im iPhone 12 Pro Max eingeführt wurde.
Bei ein paar Fotoversuchen am Abend ist uns aufgefallen, dass die Aufnahme von „Nighttime Fotos“ schneller geht. Das hat sicher auch mit dem schnelleren Image Signal Processor (ISP) des A15 zu tun. Fotos mit der Ultraweitlinse erscheinen uns ein wenig dunkler zu sein, aber insgesamt in jedem Fall ausgewogener belichtet. Wir konnten im Vergleich zum iPhone 12 in schwierigen Lichtsituationen weniger Rauschen und klarere Linien feststellen.
Wer sich bisher bei Nachtfotos am Gelbstich der iPhone-Aufnahmen gestört hat, wird die neue Funktion „Photographic Styles“ schätzen. Hier kann der Nutzer aus fünf unterschiedlichen Profilen seinen Stil aus „Standard“, „Hoher Kontrast“, „Vibrant“, „Warm“ und „Kalt“ wählen, die sich unter anderem in Sachen Kontrast und Farbtemperatur unterscheiden.
Auch bei Videoaufnahmen können sich Nutzer über Verbesserungen freuen. So wurde der HDR-Algorithmus verändert, um die Videoqualität, Dynamic Range, Details und Highlights zu verbessern. Das iPhone 13 ermöglicht die Aufnahme in Dolby Vision mit 4K bei bis zu 60 Bildern pro Sekunde.
Cinematic Mode ist der Star des iPhone 13
Die Funktion, die wohl für den meisten Wirbel sorgen wird, hört auf den Namen Cinematic Mode. Mithilfe der Neural Engine des A15 können mit dem iPhone 13 Videos aufgenommen werden, die grob vereinfacht wie der Portrait-Modus wirken. Dabei wird der Fokus auf eine Person gelegt, während alles im Vorder- oder Hintergrund verschwimmt. Entweder lässt man das iPhone selbst entscheiden, wo der Fokus gesetzt werden soll, oder erledigt das selbst.
Ersteres funktioniert erstaunlich gut. Ist zum Beispiel eine Person scharfgestellt, die den Blick von der Kamera abwendet, um jemand anderen im Bild anzusehen, wird der Fokus automatisch auf die zweite Person gewechselt. In unserem Test gab es allerdings durchaus Momente, in denen das System versagte. Das geschah meist dann, wenn wir manuell den Fokus ändern wollten. Da wird Apple in den kommenden Monaten sicher nachbessern.
In den Fällen, in denen der Cinematic Mode wie erwartet funktionierte, waren die Ergebnisse wirklich beeindruckend. Die neue Funktion bietet aktuell lediglich Aufnahmen in 1080p bei 30 Bildern pro Sekunde, ist aber dafür auch für die Frontkamera nutzbar.
iPhone 13 Pro Max | iPhone 13 Pro | iPhone 13 | iPhone 13 mini | iPhone 12 | iPhone 12 mini | iPhone 11 | iPhone SE (2020) | |
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Display | 6,7-Zoll OLED Super Retina XDR Display mit 120 Hz und 10-bit Farbtiefe; 2.778 x 1.284 Pixel, 19,5:9, 458 ppi; 1.000 Nits maximale typische Helligkeit | 6,1-Zoll OLED Super Retina XDR Display mit 120 Hz und 10-bit Farbtiefe; 2.532 x 1.170 Pixel, 19,5:9, 460 ppi; 1.000 Nits maximale typische Helligkeit | 6,1-Zoll OLED Super Retina XDR Display; 2.532 x 1.170 Pixel, 19,5:9, 460 ppi; 800 Nits maximale typische Helligkeit | 5,4-Zoll OLED Super Retina XDR Display; 2.340 x 1.080 Pixel, 19,5:9, 476 ppi; 800 Nits maximale typische Helligkeit | 6,1-Zoll OLED Super Retina XDR Display; 2.532 x 1.170 Pixel, 19,5:9, 460 ppi | 5,4-Zoll OLED Super Retina XDR Display; 2.340 x 1.080 Pixel, 19,5:9, 476 ppi | 6,1 Zoll, IPS-Display, 1.792 x 828 Pixel bei 326 ppi | 4,7 Zoll IPS-Display, 1.334 x 750 Pixel bei 326 ppi |
Prozessor | A15 Bionic, 5 nm, 5-GPU-Kerne | A15 Bionic, 5 nm, 5-GPU-Kerne | A15 Bionic, 5 nm, 4-GPU-Kerne | A15 Bionic, 5 nm, 4-GPU-Kerne | A14 Bionic, 5 nm | A14 Bionic, 5 nm | A13 Bionic, 7nm | A13 Bionic, 7nm |
RAM | 6 GB | 6 GB | 4 GB | 4 GB | 4 GB | 4 GB | 4 GB | 3GB |
Flashspeicher | 128, 256, 512 GB, 1 TB | 128, 256, 512 GB, 1 TB | 128, 256, 512 GB | 128, 256, 512 GB | 64, 128 oder 256 GB | 64, 128 oder 256 GB | 64, 128 oder 256 GB | 64, 128 oder 256 GB |
Rahmen | Edelstahl | Edelstahl | Aluminum | Aluminum | Aluminum | Aluminum | Aluminum | Aluminum |
Kamera | Weitwinkel: 12 MP f/1.5 Ultraweitwinkel: 12 MP, f/2.4, 120 Grad Telezoom: 12 MP mit ƒ/2.8, 3x optischer Zoom (6x optischer Zoombereich), 15x Digital; LiDAR Scanner; Sensor-Shift optical image stabilization, Apple ProRAW, Nachtmodus Porträts | Weitwinkel: 12 MP f/1.5 Ultraweitwinkel: 12 MP, f/2.4, 120 Grad Telezoom: 12 MP mit ƒ/2.8, 3x optischer Zoom (6x optischer Zoombereich), 15x Digital LiDAR Scanner; Sensor-Shift optical image stabilization, Apple ProRAW, Nachtmodus Porträts | Weitwinkel: 12 MP f/1.6 Ultraweitwinkel: 12 MP, f/2.4, 120 Grad | Weitwinkel: 12 MP f/1.6 Ultraweitwinkel: 12 MP, f/2.4, 120 Grad | Weitwinkel: 12 MP f/1.6 Ultraweitwinkel: 12 MP, f/2.4, 120 Grad | Weitwinkel: 12 MP f/1.6 Ultraweitwinkel: 12 MP, f/2.4, 120 Grad | Weitwinkel: 12 MP f/1.8 Ultraweitwinkel: 12 MP, f/2.4, 120 Grad, 2x optischer Zoom | 12 MP Kamera mit ƒ/1.8-Blende, 5x digitaler Zoom |
Frontkamera | 12 MP mit ƒ/2.2m Smart HDR 4 mit Szenenerkennung, 4K Video | 12 MP mit ƒ/2.2m Smart HDR 4 mit Szenenerkennung, 4K Video | 12 MP mit ƒ/2.2m Smart HDR 4 mit Szenenerkennung, 4K Video | 12 MP mit ƒ/2.2m Smart HDR 4 mit Szenenerkennung, 4K Video | 12 MP mit ƒ/2.2m Smart HDR 3 mit Szenenerkennung, 4K Video | 12 MP mit ƒ/2.2, Smart HDR 3 mit Szenenerkennung, 4K Video | 12 MP mit ƒ/2.2 | 12 MP mit ƒ/2.2 |
Biometrie | Face ID | Face ID | Face ID | Face ID | Face ID | Face ID | Face ID | Touch ID |
Funkstandard | 5G (Sub‑6 GHz und mmWave) (mmWave nur in den USA) | 5G (Sub‑6 GHz und mmWave) (mmWave nur in den USA) | 5G (Sub‑6 GHz und mmWave) (mmWave nur in den USA) | 5G (Sub‑6 GHz und mmWave) (mmWave nur in den USA) | 5G (Sub‑6 GHz und mmWave) (mmWave nur in den USA) | 5G (Sub‑6 GHz und mmWave) (mmWave nur in den USA) | 4G | 4G |
Akku | 4.352 mAh | 3.095 mAh | 3.227 mAh | 2.406 mAh | 2.815 mAh | 2.227 mAh | 3.110 mAh | 1.821 mAh |
Sonstiges | Magsafe, 15 Watt drahtloses Laden, IP68, Wifi 6, Bluetooth 5, IP68 | Magsafe, 15 Watt drahtloses Laden, IP68, Wifi 6, Bluetooth 5, IP68 | Magsafe, 15 Watt drahtloses Laden, IP68, Wifi 6, Bluetooth 5, IP68 | Magsafe, 12 Watt drahtloses Laden, IP68, Wifi 6, Bluetooth 5, IP68 | Magsafe, 15 Watt drahtloses Laden, Wifi 6, Bluetooth 5 | Magsafe, 12 Watt drahtloses Laden, IP68, Wifi 6, Bluetooth 5 | drahtloses Laden, IP68, Wifi 6, Bluetooth 5 | drahtloses Laden, Wifi 6, Bluetooth 5, IP67 |
Farben | Gold, Silber, Graphit, Sierrablau | Gold, Silber, Graphit, Sierrablau | Rosé, Blau, Mitternacht, Polarstern und (PRODUCT)RED | Rosé, Blau, Mitternacht, Polarstern und (PRODUCT)RED | Schwarz, Weiß, Rot, Blau, Grün | Schwarz, Weiß, Rot, Blau, Grün | Schwarz, Grün, Gelb, Violett, (PRODUCT) RED, Weiß | Schwarz, Weiß, Rot (PRODUCT)RED |
Abmessungen | 160,8 x 78,1 x 7,65 mm | 146,7 x 71,5 x 7,65 mm | 146,7 x 71,5 x 7,65 mm | 131,5 x 64,2 x 7,65 mm | 146,7 x 71,5 x 7,4 mm | 131,5 x 64,2 x 7,4 mm | 150,9 x 75,7 x 8,3 mm | 138,4 x 67,3 x 7,3 mm |
Gewicht | 238 g | 203 g | 173 g | 140 g | 162 g | 133 g | 194g | 148g |
Preis | ab 1.249 Euro* | ab 1.149 Euro* | ab 899 Euro* | ab 799 Euro* | ab 799 Euro* | ab 679 Euro* | ab 579 Euro* | ab 479 Euro* |
Fazit: Für wen lohnt sich das iPhone 13?
Das iPhone 13 ist im Vergleich zum Vorjahresmodell keine Revolution, dennoch sprechen für Nutzer eines iPhone 11 oder älter mehr als genug Argumente für das neue Modell. Wer ein iPhone 12 sein Eigen nennt, muss für sich eigentlich lediglich beantworten, ob die 2,5 Stunden längere Akkulaufzeit und die – zugegeben signifikanten – Verbesserungen im Bereich Foto und Video Begehrlichkeiten wecken. Immerhin punktet das iPhone 13 besonders mit dem verbesserten Kamerasystem.