Der bekannte KGI-Security-Analyst Ming-Chi Kou, der in der Vergangenheit bei seinen Apple-Prognosen unter anderem aufgrund von guten Verbindungen in Zuliefererkreise oftmals richtig lag, geht davon aus, dass das iPhone X früher als üblich aus dem Verkehr gezogen werden könnte. Nach seinen Informationen soll es bereits im Laufe des Sommers nicht mehr produziert werden. Überdies hat er die Erwartungen für die ersten beiden Quartale gesenkt.
iPhone X: Produktion soll im Sommer eingestellt werden
Ming-Chi Kuo geht davon aus, dass Apple etwa 18 Millionen iPhone X im Laufe des ersten Quartals absetzen könne. Damit senkt er die bisherigen Prognosen von 20 bis 30 Millionen Einheiten. Im Laufe des zweiten Quartals 2018 rechnet er ferner mit 13 Millionen Einheiten, während 2017 noch von 15 bis 20 Millionen Einheiten ausgegangen wurde. Mit dem mutmaßlichen Verkaufsende (EOL: End-of-Life) Mitte des Jahres hätte Apple anstelle der prognostizierten 80 Millionen Einheiten lediglich 62 Millionen iPhone X abgesetzt.
Als Ursache für die geringeren Absätze nennt Kuo den chinesischen Markt. Käufer seien vom iPhone X aufgrund der Kerbe, auch „Notch“ genannt, nicht überzeugt, da es weniger nutzbaren Displayraum böte als beispielsweise das iPhone 8 Plus. Kuo zufolge seien zahlreiche in China angesagte Apps außerdem noch nicht für das besondere Design optimiert, wodurch die genutzte Displayfläche entsprechend reduziert sei. Ferner sei man in China vom hohen Preis irritiert. Trotz der reduzierten Erwartungen und dem spekulierten frühen Verkaufsendes des iPhone X gehe Kuo von einem gesteigerten Umsatzwachstum Apples von bis zu fünf Prozent aus.
iPhone X Plus und weitere: Der echte „Super-Cycle“ kommt im Herbst
Ein so frühes Produktionsende wäre für ein iPhone eher unüblich, da das Unternehmen seine Vorjahresmodelle stets zu einem günstigen Preis weiterverkauft hat. Beim iPhone 8 und 8 Plus dürfte sich das auch so verhalten. Das iPhone X könnte eine Ausnahme sein, da die darin eingesetzten Technologien wie Face ID und das AMOLED-Display einen Flaschenhals bei der Produktion darstellen. Wir können außerdem davon ausgehen, dass Apple die Face-ID-Technologie optimiert und weiter verkleinert haben könnte.
Mit den neuen iPhone-Modellen, die im Herbst erwartet werden, könne Apple auch chinesische Kunden begeistern, da zwei von ihnen mit größeren Displaydiagonalen aufwarten werden. So soll es ein „iPhone X Plus“ mit 6,5-Zoll-OLED- und ein weiteres mit 6,1-Zoll-LC-Bildschirm geben, das von einem neuen 5,8-Zoll iPhone X begleitet werde. Alle werden ein Volldisplay mitsamt Truedepth-System für Face-ID an Bord haben. Das LCD-Modell werde laut Kuo zwischen 650-750 US-Dollar kosten und für viele den Einstieg in Apples „Notch“-Design bieten.
Aufgrund der drei neuen Modelle im iPhone-X-Design könnte Apple ein Absatz-Wachstum von fünf bis zehn Prozent hinlegen. Somit könnte Apples 2017 erwarteter „Supercycle“ sich um ein Jahr verschieben.
Vor dem großen Herbst-Event wird im Frühjahr ein überarbeitetes iPhone SE erwartet, das die Verkäufe im ersten Halbjahr womöglich anheben könnte.
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