James-Webb-Teleskop schießt schickes Bild der Sombrero-Galaxie

Das JWST brilliert erneut bei der detailreichen Darstellung entfernter Strukturen. Das neue Bild der Sombrero-Galaxie, auch bekannt als Messier 104 (M104), wurde mit dem MIR-Instrument (Mid-Infrared) des Teleskops aufgenommen und jüngst von der Nasa veröffentlicht.
JWST zeichnet Bild einer bekannten Galaxie neu
Durch die hohe Auflösung des MIRI sind auch Details des äußeren Rings der Galaxie zu erkennen. Sie geben Aufschluss darüber, wie der Staub, ein wesentlicher Baustein im Universum, verteilt ist. Der äußere Ring der Galaxie, der auf Aufnahmen des ehemaligen Spitzer-Weltraumteleskops der Nasa glatt wie eine Decke aussah, zeigt im Infrarotbereich erstmals komplexe „Klumpen“.
Forscher:innen sehen in der klumpigen Beschaffenheit des Staubs, in dem MIRI kohlenstoffhaltige Moleküle, sogenannte polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe, entdeckt hat, Hinweise auf das Vorhandensein junger Sternentstehungsgebiete.
Sombrero-Galaxie ansonsten eher unspektakulär
Allerdings gilt die Sombrero-Galaxie nicht als besonderer Nährboden für die Sternentstehung. Die Ringe der Sombrero-Galaxie produzieren weniger als eine Sonnenmasse an Sternen pro Jahr. Die Milchstraße produziert etwa zwei Sonnenmassen pro Jahr.
Selbst das supermassereiche Schwarze Loch mit seiner beachtlichen Masse von 9 Milliarden Sonnenmassen wird lediglich als aktiver galaktischer Kern mit geringer Leuchtkraft eingestuft.
In der Sombrero-Galaxie befinden sich außerdem etwa 2.000 Kugelsternhaufen ähnlichen Alters. Das eignet sich hervorragend für Vergleichsstudien.
Im Hintergrund des MIRI-Bildes sind Galaxien in verschiedenen Formen und Farben zu sehen. Die unterschiedlichen Farben dieser Hintergrundgalaxien geben Astronom:innen Aufschluss über ihre Eigenschaften und ihre Entfernung. Die Sombrero-Galaxie befindet sich im Sternbild Jungfrau und ist etwa 30 Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt.