Anzeige
Anzeige
Feature

Was der Gründer des KI-Startups Aleph Alpha vom KI-Standort Deutschland hält

KI-Fortschritt scheint derzeit vor allem in den USA stattzufinden, gleichzeitig kritisieren Unternehmen wie Apple den europäischen AI Act. Stehen wir uns hierzulande also selbst im Weg, wenn es um technologische Innovationen geht? Wir haben Aleph-Alpha-Gründer Jonas Andrulis gefragt, was er vom KI-Standort Deutschland hält.

3 Min.
Artikel merken
Anzeige
Anzeige
Wie blickt Jonas Andrulis, einer der Gründer des KI-Unternehmens Aleph Alpha, auf den KI-Standort Deutschland? (Foto: Picture Alliance/dpa | Matthias Balk)

Was haben ChatGPT, Gemini, Midjourney und Claude gemeinsam? Bei allen handelt es sich um generative KI, klar. Doch es gibt noch eine weitere Gemeinsamkeit: Keines der Modelle wurde in Europa entwickelt.

Anzeige
Anzeige

Und damit nicht genug: Erst kürzlich hat Apple bekannt gegeben, neue KI-Funktionen zunächst nicht nach Europa zu bringen – und als Grund den Digital Markets Act der EU genannt. Zwar dürfte es sich dabei eher um aufmerksamkeitswirksames Säbelrasseln handeln als um eine realistische Drohung, einen der größten Märkte der Welt einfach auszusparen. Trotzdem hat das Statement doch ein weiteres Mal den Fokus auf die Regulierungsbemühungen gelenkt, die auch hierzulande von vielen Expert:innen kritisch gesehen werden.

Jonas Andrulis ist einer von ihnen. Er hat 2019 gemeinsam mit Samuel Weinbach Aleph Alpha gegründet, ein deutsches Unternehmen, das das Large Language Model Luminous entwickelt hat. Das Besondere daran: Die für eine Ausgabe verwendeten Quellen sollen möglichst vollständig angegeben werden. Luminous richtet sich zudem nur an Unternehmen und Verwaltungen – und soll alle Vorgaben des AI Act einhalten.

Anzeige
Anzeige

KI-Standort Deutschland: „The Good, the Bad and the Ugly“

Zur Frage nach dem KI-Standort Deutschland will Andrulis sich nicht eindeutig festlegen. „Da gibt es the Good, the Bad and the Ugly“, erklärt er gegenüber t3n. Positiv bewertet er demnach die hiesigen Universitäten: „Ich habe selbst meinen Abschluss in Karlsruhe am KIT gemacht, in Heilbronn gibt es eine Außenstelle der ETH Zürich und den TUM Campus.“ Auch Heidelberg und Darmstadt seien bekannte und geschätzte Forschungsstandorte mit internationaler Zugkraft.

Als „schlecht“ hingegen bewertet Andrulis, dass die deutsche Industrie „schlicht zu risikoavers und vielleicht auch zu schwerfällig bei der KI-Umsetzung“ sei. Darin sieht er eine „Riesengefahr“: „Alles, was wir machen, unsere Kultur, unser Sozialsystem, unsere Ausbildung, kann nur überleben, wenn uns die KI-Wertschöpfung gelingt.“

Anzeige
Anzeige

Allerdings: „Was wir in ganz Europa haben, ist eine drohende Überregulierung“, ergänzt er. Zwar könne man mit dem AI Act der Europäischen Kommission arbeiten – „es hätte schlimmer kommen können“, formuliert Andrulis. „Aber wir befinden uns in der schnellsten industriellen Revolution, die es je gab. Nicht nur Unternehmen, sondern auch die öffentliche Hand werden in den nächsten Jahren ohne Innovation handlungsunfähig.“

Dafür ist laut Andrulis vor allem eines wichtig: „Diese kreative Kraft, die wir in Deutschland haben, die müssen wir zuerst für Innovation nutzen, bevor wir uns immer überlegen, wie wir das mit der Compliance hinbekommen.“ Nur so könne das „Überleben unseres Standorts und unserer Werte“ gesichert werden.

Anzeige
Anzeige

Europa verlassen – beispielsweise in die USA – wollen Jonas Andrulis und Aleph Alpha trotzdem nicht: „Baden-Württemberg und auch Deutschland und Europa liegen uns sehr am Herzen“, erklärt er. „Ich möchte einfach nicht zusehen, wie wir technologisch ausbluten oder am Schluss nur noch abhängige Kunden großer Tech-Monopole sind. Es gibt hier aber auch viele gute Sachen, und Verantwortung übernehmen heißt eben auch, nicht gleich wegzulaufen.“

Um diese „vielen guten Sachen“, die Jonas Andrulis erwähnt, soll es auch im Schwerpunkt der nächsten Ausgabe des t3n Magazins gehen. Wir stellen darin spannende Köpfe und Projekte vor und gehen der Frage auf den Grund, wie es zwischen Hype und AI Act um den KI-Standort Deutschland bestellt ist und was passieren muss, damit wir nicht abgehängt werden. Das neue t3n Magazin #77 ist ab dem 24. August im Handel erhältlich.

Diese Tech-Unternehmen in Deutschland solltest du kennen:

Diese Tech-Unternehmen in Deutschland solltest du kennen Quelle: (Foto: jivacore / Shutterstock)

Fast fertig!

Bitte klicke auf den Link in der Bestätigungsmail, um deine Anmeldung abzuschließen.

Du willst noch weitere Infos zum Newsletter? Jetzt mehr erfahren

Anzeige
Anzeige
Kommentare

Community-Richtlinien

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus!
Hallo und herzlich willkommen bei t3n!

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus, um diesen Artikel zu lesen.

Wir sind ein unabhängiger Publisher mit einem Team von mehr als 75 fantastischen Menschen, aber ohne riesigen Konzern im Rücken. Banner und ähnliche Werbemittel sind für unsere Finanzierung sehr wichtig.

Schon jetzt und im Namen der gesamten t3n-Crew: vielen Dank für deine Unterstützung! 🙌

Deine t3n-Crew

Anleitung zur Deaktivierung
Artikel merken

Bitte melde dich an, um diesen Artikel in deiner persönlichen Merkliste auf t3n zu speichern.

Jetzt registrieren und merken

Du hast schon einen t3n-Account? Hier anmelden

oder
Auf Mastodon teilen

Gib die URL deiner Mastodon-Instanz ein, um den Artikel zu teilen.

Community-Richtlinien

Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.

Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.

Dein t3n-Team

Kommentar abgeben

Melde dich an, um Kommentare schreiben und mit anderen Leser:innen und unseren Autor:innen diskutieren zu können.

Anmelden und kommentieren

Du hast noch keinen t3n-Account? Hier registrieren

Anzeige
Anzeige