
Der JRR-Token, benannt nach J.R.R. Tolkien, dem Autor der Fantasy-Romane Der Herr der Ringe und Der Hobbit, muss den Handel einstellen. Grund ist eine Klage der Familie des im Jahre 1973 verstorbenen Autors. Am 23. November berichtete Law360, dass der Tolkien-Nachlass einen Vergleich mit Matthew Jensen, dem Entwickler des JRR-Token, geschlossen habe. Laut BSCScan taucht der BEP-20-Token nur in 510 Wallets auf, mit einem Gesamtangebot von 19 Billionen Stück. BEP-20 ist ein entwicklerfreundlicher Token-Standard, der es ermöglicht, fungible digitale Währungen oder Token auf der Binance Smart Chain zu implementieren.
In dem Vergleich heißt es, Jensen werde den Handel mit dem JRR-Token sofort aussetzen. Zugleich lösche er alle Inhalte, die Markenrechte am geistigen Eigentum im Zusammenhang mit Der Herr der Ringe und Der Hobbit verletzen. Überdies erklärte er sich bereit, für die Gerichtskosten aufzukommen. Auch der Twitter-Account, der Youtube-Kanal und die Website des Token sind davon betroffen.
Ist JRR-Token mit JRR Tolkien leicht zu verwechseln?
Jensen hatte mit seiner Verteidigung versucht zu argumentieren, dass der Name der Domain JRR-Token nicht mit dem markenrechtlich geschützten Namen JRR Tolkien identisch sei. Zudem sei aufgrund der fehlenden Buchstaben L und I und der damit verbundenen anderen Aussprache auch keine Verwechslungsgefahr gegeben. Dies sahen die Richter aber offenbar anders.
„Es besteht kein Zweifel daran, dass der Beklagte von Tolkiens Werken wusste und eine Website erstellt hat, um mit dem Ruhm dieser Werke zu handeln. Darüber hinaus stützt die Tatsache, dass die Website unter dem strittigen Domainnamen mehrere Verweise auf Tolkiens Werk enthält, die Feststellung einer verwechselbaren Ähnlichkeit“, so das Gremiumsmitglied der Weltorganisation für geistiges Eigentum (WIPO) John Swinson. Jensens andere Domain – thetokenofpower.com – hat er offenbar auf eine ungenutzte WordPress-Seite verschoben. Ein Twitter-Konto namens @thetokenofpower hat Jensen vor Kurzem ebenfalls geschlossen. Ein Happy End sieht definitiv anders aus.
Autor des Artikels ist Christian Stede.