Kauflaune sinkt trotz Weihnachtszeit: Warum Kunden aktuell weniger online shoppen

Vom Black Friday bis kurz vor Weihnachten: Diese wichtige Zeit ist eine Hochzeit für zahlreiche Onlineshops. Denn in dieser Zeit kaufen Menschen die Weihnachtsgeschenke für ihre Liebsten oder gönnen sich – durch Weihnachtsgeld und Schnäppchenangebote – selbst etwas. Doch wie der Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland (bevh) mit einer Umfrage zeigt, bleibt der große Andrang beim Onlineshopping 2024 aus.
Onlineshopping: Konsumlaune der Deutschen gesunken
Dabei hat der bevh Verbraucher:innen zu ihren Käufen im Zeitraum von Oktober und November befragt und die Ergebnisse mit den Umfragewerten des letzten Jahres zur selben Zeit verglichen. Das Ergebnis: Die Deutschen sparen aktuell wieder mehr und verzichten eher auf Onlineshopping. Das hat sich schon zum Black Friday gezeigt. Hier sind die Verkäufe im Vergleich zum Vorjahr um etwa 4,2 Prozent gesunken.
In einigen Produktkategorien zeigen sich aber noch tiefere Einbußen. Im Bereich der Bekleidung mussten Onlineshops einen Umsatzverlust von 8,8 Prozent hinnehmen. Im selben Sektor wurde rund 6,2 Prozent weniger Umsatz mit Schuhen gemacht. Auch bei Drogerieartikeln und Lebensmitteln ist die Konsumlaune gesunken. Hier haben die Shops rund drei Prozent weniger Umsatz generiert.
Noch schlechter ergeht es Onlineshops für Technik und Unterhaltungselektronik. Während Bücher, E-Books und Hörbücher lediglich um 2,1 Prozent gesunken sind, waren es bei Computern inklusive Zubehör, Spielen und Software satte 9,8 Prozent weniger Umsatz. Andere Elektronikartikel und Produkte wie Smartphones sanken um 6,3 Prozent. Schwarze Zahlen verzeichnete bei Unterhaltungsartikeln lediglich der Bereich Bild- und Tonträger inklusive Musik- und Video-Downloads – mit 2,4 Prozent mehr Umsatz.
Martin Groß-Albenhausen, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des bevh, hat für die gesunkene Kauflaune der Deutschen eine Erklärung parat. Aktuell würden die unsicheren Gegebenheiten dafür sorgen, dass die Menschen nicht in Weihnachtsstimmung verfallen. Zu diesen Unsicherheiten würden etwa der Bruch der Ampel-Koalition sowie der bevorstehende Wechsel der US-Regierung zählen. Zudem sei in vielen Wirtschaftsbereichen in den vergangenen Monaten Stellenabbau betrieben worden. Das führe dazu, dass die Betroffenen sparen müssen und keine großen Summen für Geschenke ausgeben können.