Neue KI-Analyse zeigt, wieso die Dinosaurier wirklich ausgestorben sein könnten
Vor etwa 66 Millionen Jahren ereignete sich ein gewaltiges Ereignis auf der Erde: Ein Asteroid traf auf unseren Planeten, und lange Zeit galt das als die Hauptursache für das Aussterben der Dinosaurier.
Die Theorie hat in der wissenschaftlichen Gemeinschaft weitgehende Akzeptanz gefunden. Jedoch stellt eine neue KI-gestützte Analyse diese Annahme nun infrage. Laut der alternativen Theorie könnten massive Vulkanausbrüche und die damit verbundenen gasförmigen Emissionen für das Verschwinden der Dinosaurier verantwortlich gewesen sein.
Ein Forschungsteam des Dartmouth College hat den Ansatz initiiert, um menschliche Voreingenommenheit aus der wissenschaftlichen Untersuchung auszuschließen. Die KI wurde eingesetzt, um große Mengen geologischer und klimatischer Daten aus der Zeit vor und nach dem Massenaussterben zu analysieren.
Das Modell ist nicht voreingenommen
Alex Cox, der Erstautor der Studie und Doktorand am Department of Earth Sciences der Dartmouth, erklärte gegenüber Sci Tech Daily die Herangehensweise seines Teams an eine der großen Fragen der Paläontologie: „Unser Ziel war es, die Ursache für das Aussterben der Dinosaurier zu erforschen, ohne uns von vorgefassten Hypothesen oder Voreingenommenheiten leiten zu lassen“, sagte er. „Im Gegensatz zu den meisten herkömmlichen Modellen, die vorwärtsgerichtet sind, haben wir ein Kohlenstoffkreislaufmodell umgekehrt eingesetzt. Wir nutzten die Effekte, um durch statistische Methoden auf die Ursachen zu schließen, und gaben dem Modell dabei nur minimale Vorabinformationen.“
Cox und sein Team gaben dem Modell Daten von einer Million Jahren vor und nach dem Aussterben der Dinosaurier. Das Ergebnis ihrer KI-Analyse deutet darauf hin, dass möglicherweise die Emissionen aus den Deccan Traps, einer umfangreichen vulkanischen Formation in Indien, der Hauptgrund für das Verschwinden der Dinosaurier waren.
Vulkane waren fast 1 Millionen Jahre lang aktiv
Die Deccan Traps waren bereits 300.000 Jahre vor dem Einschlag des Chicxulub-Asteroiden in Mexiko aktiv, der eigentlich für das Aussterben verantwortlich gemacht wird. Laut dem Modell könnten diese Vulkane in dieser Zeit genügend klimaverändernde Gase ausgestoßen haben, um das Massenaussterben zu verursachen.
Das deutet darauf hin, dass der Asteroid eine Erde traf, auf der die Dinosaurier schon ausgestorben waren.
„Unser Modell hat die Daten unabhängig und frei von menschlicher Voreingenommenheit analysiert, um die erforderlichen Mengen an Kohlendioxid und Schwefeldioxid zu bestimmen, die notwendig wären, um die beobachteten Störungen im Klima und Kohlenstoffkreislauf zu erzeugen, wie sie im geologischen Archiv dokumentiert sind“, erklärte Keller, ein Forscher, der die Verbindung zwischen dem Vulkanismus der Deccan und dem Massenaussterben intensiv untersucht hat.
KI-Modell kann auch für andere Zwecke eingesetzt werden
Mindestens genauso faszinierend wie die Ergebnisse ihrer Forschung ist der Prozess, den die Wissenschaftler dabei verfolgt haben. Das von ihnen entwickelte Modell, so die Forscher, hat das Potenzial, auch bei anderen geologischen Ereignissen eingesetzt zu werden, bei denen zwar die Auswirkungen bekannt sind, die genauen Ursachen jedoch im Dunkeln liegen.
Alex Cox betonte die Bedeutung dieser neuen Methodik: „Bisher waren die Menschen in unserem Bereich mehr von der Neuheit der Methode fasziniert als von der Schlussfolgerung, zu der wir gekommen sind“, erklärte er.
„Je genauer wir das Ergebnis verstehen, desto präziser können wir den Auslöser bestimmen, der zu diesen Ergebnissen geführt hat.“