Eine Gameshow macht es möglich: Diese KI kann erkennen, wenn jemand betrügen will

Eine Spielshow liefert wertvolle Daten für die Forscher. (Foto: Stock-Studio / Shutterstock)
Forscher der Virginia Commonwealth University haben eine künstliche Intelligenz (KI) entwickelt, die beurteilen kann, ob eine Person vertrauenswürdig ist oder nicht. Die KI wurde mit Daten aus der amerikanischen Gameshow Friend or Foe? trainiert.
In der Show spielen zwei Kandidaten um einen Geldpreis und müssen am Ende jeder Runde entscheiden, ob sie kooperieren oder den anderen betrügen wollen. Kooperieren beide, teilen sie sich das Geld. Entscheidet sich nur einer für den Betrug, erhält er das gesamte Geld. Betrügen beide, gehen beide leer aus. Das Spiel basiert auf dem Gefangenendilemma aus der Spieltheorie.
Bei der Show geht es um echte Einsätze
Vorherige Experimente in diesem Forschungsbereich fanden oft unter unrealistischen Bedingungen statt, bei denen die Einsätze nicht echt waren oder die Teilnehmer wussten, dass es sich um ein Experiment handelt.
Im Gegensatz dazu bietet Friend or Foe? echte Einsätze in einem realen Umfeld, was die Daten besonders wertvoll für Analysen macht. Die Forscher nutzen die Daten, um Verhaltensweisen wie Mimik, Blickrichtung, Kopfhaltung, Körperbewegungen, Sprache und soziodemografische Merkmale zu untersuchen.
Durch diese Analyse konnte die KI die Entscheidungen der Teilnehmer in der Show mit einer um 25 Prozent höheren Genauigkeit vorhersagen als menschliche Beobachter.
So erkennt ihr, ob jemand lügt oder nicht
Die Studie ergab, dass Teilnehmer, die versuchten, den anderen zu betrügen, häufig negative Emotionen zeigten. Sie hatten ein neutrales Gesicht und bewegten ihren Oberkörper vermehrt. Ihre Sprache vermittelte wenig Zustimmung und ein geringes Gefühl von Unmittelbarkeit. Im Gegensatz dazu verhielten sich Teilnehmer, die das Geld teilen wollten, oft gegenteilig.
Die Forscher kamen zu dem Schluss, dass die KI das menschliche Verhalten besser vorhersagen kann als Menschen.