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Gerät Wikipedia durch KI in Probleme? Warum ein Verantwortlicher jetzt Alarm schlägt

Droht Wikipedia der Verlust von Freiwilligen? Das befürchtet ein Verantwortlicher. Der Grund: Künstliche Intelligenz könnte dank Chatbots die Arbeit für die freie Enzyklopädie überflüssig machen.

2 Min.
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KI-Modelle werden gerne an der Wikipedia trainiert – doch was sind die Folgen? (Symbolbild: Midjourney / t3n)

Wenn wir nicht mehr selbst im Web nach Antworten auf unsere Fragen suchen, sondern eine KI befragen, dann hat das auch Auswirkungen auf das Web als Ganzes. Während kommerzielle Websites vor allem geringere Werbeeinnahmen fürchten, könnte diese Entwicklung auch nicht-kommerzielle Projekte wie die Wikipedia treffen. Das ist zumindest die Befürchtung von Lane Becker, der bei der gemeinnützigen Organisation hinter der freien Enzyklopädie als Senior Director of Earned Revenue tätig ist.

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„Unsere größte Sorge gilt den potenziellen Auswirkungen, die diese KI-Tools auf die menschliche Motivation haben könnten, weiterhin Wissen zu schaffen und zu teilen“, erklärt Becker in einem Interview mit Sherwood News. Seine Sorge: Wenn Menschen seltener die Wikipedia selbst besuchen, dann gibt es mit der Zeit auch weniger Freiwillige, die Texte für die offene Enzyklopädie schreiben.

„Wenn es eine Trennung zwischen dem Ort, an dem Wissen generiert wird (zum Beispiele Wikipedia) und dem Ort, an dem es konsumiert wird (zum Beispiel ChatGPT oder Google AI Overview), gibt, laufen wir Gefahr, eine Generation von Freiwilligen und all das Wissen, das sie beitragen, zu verlieren“, so Becker.

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Wikipedia: KI-Branche muss verantwortungsvoll handeln

Laut Chris Albion, dem Direktor für Machine Learning bei der Wikimedia Foundation, gibt es bislang noch keine nennenswerten Anzeichen für eine geringere Beteiligung durch Wikipedia-Autor:innen. Sein Kollege Becker fordert KI-Unternehmen aber dennoch dazu auf, die kostenfreie Wikipedia-API verantwortungsvoll einzusetzen und die Leistung der Autor:innen durch eine konsequente Namensnennung anzuerkennen.

Seiner Ansicht nach müssten KI-Firmen außerdem mit dazu beitragen, dass es auch in Zukunft noch von Menschen gesammeltes Wissen gibt. Wie die aussehen könnten, will die Wikimedia Foundation selbst durch eine Reihe von Experimenten herausfinden.

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Das über mehrere Jahre geplante Projekt Future Audiences hat dazu beispielsweise eine Wikipedia-Erweiterung für ChatGPT getestet. Das Fazit nach einem halben Jahr: Generative KI könnte in Zukunft durchaus dabei helfen, die Wikipedia effizienter zu machen – Chatbots seien dafür aber nicht notwendigerweise der beste Weg.

Die KI-Branche selbst dürfte am Ende sicherlich ebenfalls davon profitieren, wenn weiterhin neue menschengemachte Texte für die Wikipedia entstehen. Denn Studien deuten darauf hin, dass KI-Modelle, die nur an KI-generierten Inhalten trainiert werden, mittelfristig die Fähigkeit verlieren, sinnvolle Ergebnisse zu produzieren.

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