Mehr Traffic von ChatGPT als von Google: Welche Webseiten von der KI profitieren

Spätestens seit der Einführung von ChatGPT Search dürfte klar sein, dass OpenAI auch Suchmaschinen wie Google Konkurrenz machen will. Auch wenn es gerade zum Start einige Probleme mit der KI-Suchmaschine gab, werden sie und das normale ChatGPT immer häufiger von den User:innen genutzt. Wie sich zeigt, liefern die KI-Tools teilweise sogar mehr Traffic für einige Webseiten als Google selbst.
ChatGPT: Diese Webseiten profitieren mehr von der KI als von Google
Das hat eine Studie von Semrush und Statista festgestellt, bei der über 80 Millionen Clickstream-Daten aus der zweiten Jahreshälfte 2024 analysiert wurden. Clickstream-Daten zeigen, wie User:innen im Internet navigieren, wie sie mit Seiten interagieren und wie sie überhaupt auf der Website gelandet sind. Semrush konnte dadurch herausfinden, auf welche Seiten ChatGPT-User:innen wechseln, nachdem sie die KI befragt haben.
Zunächst zeigt sich, dass die größten Websites auch den meisten Traffic von ChatGPT abbekommen. Namentlich sind das etwa google.com, youtube.com oder whatsapp.com. Wie die Studie feststellt, bekommen diese Seiten aber auch von anderen Quellen enorm viel Traffic. Dementsprechend hat sich Semrush im nächsten Schritt kleinere Websites angeschaut, die deutlich mehr von ChatGPT profitieren als von Google.
Dazu gehört etwa die Seite cloudflare.com. Das US-Unternehmen hat sich auf die Bereitstellung von DNS-Diensten spezialisiert und schützt Webseiten unter anderem vor DDoS-Angriffen. Während Cloudflare über Google im November 2024 etwa 770.000 Klicks bekommen hat, waren es durch ChatGPT knapp 1,8 Millionen.
Neben Cloudflare profitieren vorwiegend viele KI-Dienste von ChatGPTs Traffic. Darunter Tools, die KI-Texte verschleiern, um einer Entdeckung durch Schulen und Universitäten zu entgehen oder eine Seite für KI-gestützte Power-Point-Präsentationen. Besonders kurios ist, dass die Beispiel-Domain example.com ebenfalls mehr Traffic durch ChatGPT bekommt. Auch, wenn der Unterschied nur etwa 2.000 Klicks beträgt.
Was Menschen über ChatGPT suchen und wie Unternehmen sich anpassen können
Die Studie zeigt zudem, dass nur etwa 30 Prozent des Traffics die üblichen Kategorien des Search Intents der User:innen abdecken. Die anderen 70 Prozent können nicht in Navigational, Informational, Commerical, Transactional einsortiert werden, weil sie vollkommen neue Anfragen beinhalten, die über normale Suchmaschinen gar nicht möglich wären. Dazu zählen etwa ChatGPT-Anfragen wie „Erstelle ein Bild“, „Fasse diesen Text für mich zusammen“ oder „Brainstorme an dieser Idee“.
Wie Semrush feststellt, könnten einige Unternehmen und Webseiten ebenfalls von diesen Anfragen profitieren, wenn sie passende Inhalte für ChatGPT Search bereitstellen. Demnach sollten sie vor allem Inhalte produzieren, die das Lernen, Problemlösungen und kreative Aufgaben aktiv unterstützen können. Je mehr ChatGPT und OpenAI in den kommenden Jahren wachsen, desto wichtiger könnte dieser Schritt werden.