Anzeige
Anzeige
News

KI vor Gericht: Warum die Sammelklage gegen GitHub die ganze Branche betrifft

Ist es eigentlich legal, dass GitHubs Copilot mit Open-Source-Code trainiert wurde? Eine Sammelklage in den USA soll das jetzt klären. Der Ausgang des Rechtsstreits könnte Auswirkungen auf die gesamte KI-Branche haben.

2 Min.
Artikel merken
Anzeige
Anzeige
Ein Blick in die GitHub-Büros in San Francisco. (Foto: t3n / Sébastien Bonset)

Eine vor einem kalifornischen Gericht eingereichte Sammelklage wirft Microsoft, deren Firmentochter GitHub und der von Elon Musk mitgegründeten KI-Schmiede OpenAI vor, die Rechte einer Vielzahl von Open-Source-Entwicklern zu verletzten. Konkret geht es dabei um die KI-gestützte Programmierhilfe GitHub Copilot, der wiederum auf einem von OpenAI entwickelten KI-Modell basiert.

Anzeige
Anzeige

„Indem sie ihre KI-Systeme auf öffentlichen GitHub-Repositories trainiert haben, haben die Beklagten unserer Ansicht nach die Rechte einer großen Anzahl von Urhebern verletzt“, erläutert Matthew Butterick, der Initiator der Klage, auf einer extra dafür eingerichteten Website. Nach Ansicht des Entwicklers, Autors und Juristen verletzt das Vorgehen die Lizenzen vieler Open-Source-Projekte, denn die setzen meist voraus, dass die Original-Autor:innen genannt werden, wenn ihr Code weiterverwendet wird.

GitHub-Klage könnte Auswirkungen auf die gesamte KI-Branche haben

Bislang vertreten Microsoft und viele andere Firmen im KI-Sektor die Auffassung, dass die Nutzung urheberrechtlich geschützter Inhalte zum Training von KI-Modellen nach US-amerikanischem Recht erlaubt sei. Nur: Vor Gericht wurde diese Rechtsauffassung bislang nicht getestet. Dementsprechend dürften auch viele andere KI-Unternehmen gespannt auf den Ausgang des Rechtsstreites blicken.

Anzeige
Anzeige

Neben der Frage, ob der Copilot Urheberrecht verletzt, geht es Butterick und seinen Anwälten auch um das Verhältnis zwischen Microsoft/GitHub und OpenAI. Buttericks Vorwurf: Microsoft nutze die von einer gemeinnützigen Organisation kontrollierte KI-Firma, um sich vor etwaigen rechtlichen Problemen zu distanzieren. Microsoft habe immerhin nicht nur eine Milliarde US-Dollar in OpenAI investiert, sondern dient auch als Cloud-Provider für die Organisation und halte die exklusiven Lizenzen für einige ihrer Produkte.

Auch dieser Vorwurf ließe sich auf andere KI-Firmen übertragen. Die Firma hinter der Bild-KI Stable Diffusion entwickelt ihr Modell beispielsweise auch nicht selbst, sondern finanziert dazu Forschungsinstitutionen. Kritiker:innen bezeichnen dieses Vorgehen analog zur Geldwäsche als „Datenwäsche“. Auch im Bezug auf diese Praxis der Branche könnte die Klage enorme Auswirkungen haben.

Anzeige
Anzeige

Kläger fordern eine bessere Lösung für das Training von KI-Modellen

In einem Interview mit der US-Publikation The Verge vergleicht Butterick die jetzige Situation mit den Musik-Tauschbörsen der frühen 2000er Jahre. Am Anfang habe es Napster gegeben, was komplett illegal war, aber daraus habe sich dann später iTunes und Spotify entwickelt. „Und wie sind diese Systeme entstanden? Indem Unternehmen Lizenzvereinbarungen getroffen haben und Inhalte auf legale Weise einbringen“, so Butterick.

Die Vorstellung, dass im KI-Bereich nicht auch einfach alle Stakeholder zusammenkommen und eine für beide Seiten funktionierende Lösung finden könnten, bezeichnet Butterick als katastrophal. „Ich bevorzuge Spotify und iTunes, und ich hoffe, dass die nächste Generation dieser KI-Tools besser und fairer für alle ist.“

Bildergalerie: Dall-E malt unsere Headlines

Dall-E malt unsere Headlines Quelle: DALL·E
Mehr zu diesem Thema
Fast fertig!

Bitte klicke auf den Link in der Bestätigungsmail, um deine Anmeldung abzuschließen.

Du willst noch weitere Infos zum Newsletter? Jetzt mehr erfahren

Anzeige
Anzeige
Schreib den ersten Kommentar!
Bitte beachte unsere Community-Richtlinien

Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.

Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.

Dein t3n-Team

Melde dich mit deinem t3n Account an oder fülle die unteren Felder aus.

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus!
Hallo und herzlich willkommen bei t3n!

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus, um diesen Artikel zu lesen.

Wir sind ein unabhängiger Publisher mit einem Team von mehr als 75 fantastischen Menschen, aber ohne riesigen Konzern im Rücken. Banner und ähnliche Werbemittel sind für unsere Finanzierung sehr wichtig.

Schon jetzt und im Namen der gesamten t3n-Crew: vielen Dank für deine Unterstützung! 🙌

Deine t3n-Crew

Anleitung zur Deaktivierung
Artikel merken

Bitte melde dich an, um diesen Artikel in deiner persönlichen Merkliste auf t3n zu speichern.

Jetzt registrieren und merken

Du hast schon einen t3n-Account? Hier anmelden

oder
Auf Mastodon teilen

Gib die URL deiner Mastodon-Instanz ein, um den Artikel zu teilen.

Anzeige
Anzeige