Anzeige
Anzeige
News
Artikel merken

KI soll manipulierte Daten von Wissenschaftlern ausfindig machen

Die KI will manipulativen Wissenschaftlern an den Kragen, indem sie eine beliebte Betrugstechnik in der Forschung erkennt.

2 Min. Lesezeit
Anzeige
Anzeige

Die KI will betrügerischen Wissenschaftlern das Handwerk legen. (Foto: Shutterstock / Andrey Suslov)

In der Welt der Wissenschaft geht nicht immer alles mit rechten Dingen zu. Eine der häufigsten Gründe, warum Forschungsberichte in den USA wieder zurückgezogen wurden, war die sogenannte Bildvervielfältigung.

Anzeige
Anzeige

Bei dieser Technik nutzen Wissenschaftler zum Beispiel ein Bild einer Ansammlung von Zellen und kopieren dieses, spiegeln es, drehen es oder schneiden es aus. So macht es den Anschein, dass die Forscher mehr Daten gesammelt hätten, als es eigentlich der Fall ist.

Um zu vermeiden, dass Forschungsberichte wegen Bildvervielfältigung wieder zurückgezogen werden müssen, möchten Publikationen wie die American Association for Cancer Research (AACR) nun KI-gestützte Software einsetzen, die solche Manipulationsversuche erkennt. Das berichtet The Register.

Anzeige
Anzeige

Testlauf bringt erste Zahlen

Die AACR hat die Software namens Proofing vom gleichnamigen Unternehmen in einem Testlauf zwischen Januar 2021 und Mai 2022 eingesetzt. In diesem hat die KI-Software 1.367 Manuskripte geprüft, die bereits vorläufig für die Publikation freigegeben waren.

Bei der Prüfung auf Bildvervielfältigung hat die Software insgesamt 208 der Manuskripte markiert, woraufhin AACR die Autoren kontaktierte. In einem Großteil der Fälle handelte es sich um schlampige Fehler der Forscher und keine absichtliche Vervielfältigung.

Anzeige
Anzeige

Diese Fehler könnten die Autoren relativ einfach beheben, indem sie Daten neu eingereicht haben. Allerdings wurde in insgesamt fünf Fällen eine böse Absicht erkannt. Hier wurden vier Papiere zurückgezogen und eins abgelehnt.

KI-Software braucht menschliche Unterstützung

Das zeigt, dass die Software zumindest momentan noch menschliche Unterstützung braucht, um betrügerische Wissenschaftler ausfindig zu machen. Das berichtet auch Elisabeth Bik, Expertin für Bildforensik und unabhängige wissenschaftliche Beraterin gegenüber The Register:

Anzeige
Anzeige

„Sie brauchen immer noch einen Menschen mit etwas Wissen und Erfahrung, um die Ergebnisse zu interpretieren. Man kann Software nicht einfach automatisch ihren Lauf lassen, sie kann viele Dinge anzeigen, die vollkommen in Ordnung sind.“

Auch die Erkennung von Manipulation über verschiedene Papiere hinweg ist nicht möglich. Die Software vergleicht lediglich Bilder in einem Forschungsbericht. Um Duplikate auch über mehrere Berichte hinweg erkennen zu können, bedarf es einer Datenbank, wie Proofigs Mitbegründer Dror Kolodkin-Gal beschreibt:

„Die größte Herausforderung für die Community sind heute Big Data. Wenn die Verlage nicht anfangen, zusammenzuarbeiten, um eine Datenbank mit problematischen Bildern aufzubauen, wird [Bildplagiat] ein Problem bleiben. Um KI zu entwickeln, braucht man Big Data.“

Anzeige
Anzeige

KIs können aber noch mehr akademische Arbeit leisten, als doppelte Bilder in Forschungsberichten zu erkennen. Eine KI schrieb zum Beispiel einen Aufsatz über sich selbst innerhalb von zwei Stunden.

Eine weitere KI-Software von Google hat bereits 2017 gelernt, KI-Software zu schreiben, wodurch der Prozess zumindest teilweise automatisiert werden konnte.

Mehr zu diesem Thema
Fast fertig!

Bitte klicke auf den Link in der Bestätigungsmail, um deine Anmeldung abzuschließen.

Du willst noch weitere Infos zum Newsletter? Jetzt mehr erfahren

Anzeige
Anzeige
Schreib den ersten Kommentar!
Bitte beachte unsere Community-Richtlinien

Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.

Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.

Dein t3n-Team

Melde dich mit deinem t3n Account an oder fülle die unteren Felder aus.

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus!
Hallo und herzlich willkommen bei t3n!

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus, um diesen Artikel zu lesen.

Wir sind ein unabhängiger Publisher mit einem Team von mehr als 75 fantastischen Menschen, aber ohne riesigen Konzern im Rücken. Banner und ähnliche Werbemittel sind für unsere Finanzierung sehr wichtig.

Schon jetzt und im Namen der gesamten t3n-Crew: vielen Dank für deine Unterstützung! 🙌

Deine t3n-Crew

Anleitung zur Deaktivierung
Artikel merken

Bitte melde dich an, um diesen Artikel in deiner persönlichen Merkliste auf t3n zu speichern.

Jetzt registrieren und merken

Du hast schon einen t3n-Account? Hier anmelden

oder
Auf Mastodon teilen

Gib die URL deiner Mastodon-Instanz ein, um den Artikel zu teilen.

Anzeige
Anzeige