KI als Personaler? Dieses Video zeigt, wie solche Bewerbungsgespräche nach hinten losgehen können

Wenn KI der erste Ansprechpartner für Bewerber:innen ist, kann das frustrierend sein. (Grafik: Midjourney/t3n)
Künstliche Intelligenz macht auch nicht vor Personalabteilungen halt. Während menschliche HR-Mitarbeiter:innen aktuell hauptsächlich Probleme durch die hohe Anzahl an KI-Bewerbungen bekommen, gibt es schon einige Abteilungen, die mit den Tools zusammenarbeiten, um Bewerber:innen abzuarbeiten. Dass das allerdings schnell schiefgehen kann, zeigt ein Tiktok-Video der User:in „its_ken04“.
KI-Personaler bleibt im Loop stecken
Im Clip zeigt Ken ein „Bewerbungsgespräch“, bei dem sie mit einer KI kommunizieren musste. Der Dialog fand über einen Chat statt, allerdings las die KI auch ihre Antworten an die Bewerberin vor. Offenbar kam es dabei zu einem Problem, durch das die KI nur noch das Wort „Pilates“ getrennt von senkrechten Strichen wiederholt. Das Video wurde mittlerweile mehr als 2,4 Millionen Mal angesehen und von mehr als 3.000 Menschen kommentiert.
Gegenüber 404Media berichtet Ken, dass sie schon vorab wusste, dass KI im Rahmen des Bewerbungsprozesses zum Einsatz kommen würde. Sie hatte sich auf eine Stelle bei einer Filiale von Stretch Lab beworben. Das Unternehmen, das Dehnungs-Sessions zur Verbesserung der Körpermobilität anbietet, setzt für seine Bewerbungen ein KI-Tool von Apriora ein. Das Unternehmen wurde 2023 gegründet und stellt Kund:innen den KI-Chatbot namens Alex zur Verfügung, um mehr Bewerber:innen interviewen zu können und damit die Produktivität menschlicher Personalmitarbeiter:innen zu erhöhen.
In dem gezeigten Beispiel ging das wohl nach hinten los. Ken sagte zu dem Vorfall: „Es war wirklich gruselig und ich bin ausgeflippt. Ich fand es gar nicht witzig, bis ich das Video gepostet habe und die Kommentare mich aufgeheitert haben. Das war das erste Meeting überhaupt. Ich schätze, ich hätte mir das Recht verdienen müssen, mit einem Menschen zu sprechen“. Unter dem Video teilen viele Bewerber:innen ihre Erlebnisse mit KI-Tools bei der Jobsuche.
Einige Bewerber:innen, die schon mit solchen KI-Personalern in Kontakt gekommen sind, haben sich vorgenommen, das in Zukunft nicht zu wiederholen. Sie planen, sich nicht mehr bei Unternehmen zu bewerben, die es nicht für nötig halten, sie mit Menschen sprechen zu lassen. In einem Fall hat sich jemand für eine Stelle in der Personalabteilung beworben und stieß dann als Erstes auf eine KI. Das Fazit der Bewerber:in lautet: „Warum sollte ich für die Personalabteilung eines Unternehmens arbeiten, die mir nicht einmal die Würde einer menschlichen Interaktion erweist?“