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KI-Startups: Deutschland ist bei Neugründungen vorne mit dabei

Die Finanzierung von KI-Startups hat in Europa laut einer Studie von Roland Berger seit 2014 Fahrt aufgenommen. Trotz des starken Wachstums warnt das Beratungsunternehmen vor Fehlern der Europäer.

Von Ekki Kern
2 Min. Lesezeit
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Die Investitionen in künstliche Intelligenz steigen seit 2014 stark an. (Foto: Shutterstock)

Für viele ist das Ergebnis vermutlich besser als erwartet: In Deutschland sind im vergangenen Jahr 218 Neugründungen im Bereich der künstlichen Intelligenz (KI) finanziert worden. Das bedeutet immerhin den dritten Platz im europäischen KI-Ökosystem, hinter Großbritannien (590 Startups) und Frankreich (235 Startups).

Investitionsvolumen in Millionen USD (Grafik: Roland Berger)

Investitionsvolumen in Millionen US-Dollar. (Grafik: Roland Berger)

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Bei den Investitionen liegt Deutschland mit rund 510 Millionen US-Dollar nur auf dem vierten Platz hinter Frankreich (1,3 Milliarden Dollar), Großbritannien (1,2 Milliarden) und Israel (902 Millionen). Und das, obwohl sich das Investitionsvolumen in Deutschland im Vergleich zu 2018 fast verdoppelt hat.

Befragt: 28 Mitglieder der EU

All das geht aus der internationalen Studie „The Road to AI – Investment Dynamics in the European Ecosystem“ hervor, die das Beratungsunternehmen Roland Berger in Zusammenarbeit mit dem europäischen Startup-Verband France Digitale diese Woche veröffentlicht hat. Befragt worden sind die 28 Mitglieder der Europäischen Union (inklusive Großbritannien) sowie Norwegen, die Schweiz und Israel.

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Viele Entwicklungen würden zeigen, dass das europäische KI-Ökosystem weiter stark wachse, sagt Jochen Ditsche, Partner von Roland Berger. Doch im Vergleich zu China und den USA sei es „zu stark fragmentiert“ und leide unter „mangelnder Integration“, sagt der Experte. Das seien Probleme, die sich mit dem EU-Austritt Großbritanniens noch verschärfen könnten.

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Amerikanische Investoren stark vertreten

Auf Frankreich, Großbritannien, Israel und Deutschland seien in den Jahren 2009 bis 2019 gut 80 Prozent der Investitionen entfallen, geht aus der Studie hervor. Unter den fünf größten ausländischen Geldgebern sind amerikanische Investoren in den jeweiligen Ländern stark vertreten: Sie haben im vergangenen Jahr 17,5 Prozent der ausländischen Geldgeber in Großbritannien, 14 Prozent in Deutschland und 7,5 Prozent in Frankreich dargestellt. Chinesische Investoren spielen hingegen offensichtlich bisher kaum eine Rolle. Die europäischen KI-Ökosysteme würden immer noch stark von ihren inländischen Investoren abhängen, heißt es von Roland Berger.

Investoren in Deutschland, Frankreich und dem UK haben hauptsächlich das eigene Land im Blick (Grafik: Roland Berger)

Investoren in Deutschland, Frankreich und dem UK haben hauptsächlich das eigene Land im Blick. (Grafik: Roland Berger)

Allerdings habe die Finanzierung von KI-Startups erst seit 2014 richtig Fahrt aufgenommen, sagt Ashok Kaul, Partner von Roland Berger: „Seitdem liegen die jährlichen Wachstumsraten bei über 50 Prozent.“ In Zahlen: 2014 wurden in allen untersuchten Ländern insgesamt nur 528 Millionen Dollar in KI-Startups investiert. Das sind nur etwas mehr als 2019 allein in Deutschland.

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Europa „zu stark fragmentiert“

Trotz des starken Wachstums in Europa fehlt es offenbar nach wie vor an der notwendigen Abstimmung zwischen den einzelnen Ländern. So gibt es zum Beispiel bei der Datenschutz-Grundverordnung aufgrund unterschiedlicher Interpretationen einen europäischen Flickenteppich. Europa dürfte sich nicht weiter im Klein-Klein verlieren, warnt Kaul: „Wir benötigen eine Strategie, die den freien Datenfluss sicherstellt, Synergien zwischen den Ländern schafft und damit die unterschiedlichen Stärken und Schwächen bei Patenten, Infrastruktur, Investitionskapazität und Fachkräften ausgleicht.“

Großbritannien hat im europäischen KI-Ökosystem eine Schlüsselrolle inne. Im Ländervergleich sorgen die Briten für die höchsten Ausgaben in Forschung und Entwicklung und melden die meisten Patente an. „Der Brexit kann den Zugang zu Daten weiter behindern und die Innovation und Dynamik in ganz Europa beeinträchtigen“, sagt Jochen Ditsche. „Deshalb benötigen wir ein umfassendes und in die Zukunft gerichtetes Framework zwischen der EU und Großbritannien, damit Digitalunternehmer und Investoren den eingeschlagenen Wachstumskurs weiterverfolgen können.“

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